21.06.2013

YouTube-Videos und Handbücher helfen bei der Pflegeausbildung

Studierende entwickeln über zwei Semester praxisnahe Projekte für Gesundheitsberufe.

Bielefeld (fhb). 60 Studierende des Studiengangs "Anleitung und Mentoring" haben über zwei Semester Projektideen entwickelt und umgesetzt, die das Lernen und Arbeiten in den Gesundheits- und Pflegeberufen verbessern. Im Studienmodul "Konzeptentwicklung und Projektmanagement" sind so unter anderem YouTube-Videos entstanden, die als Lernmaterial dienen und etwa das "richtige Blutzuckerspiegel messen" zeigen. Bei rund 30 Schulen und Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen, durften die Studierenden der Lehreinheit Pflege und Gesundheit der FH Bielefeld ihre Projekte praktisch umsetzen. In einer Posterpräsentation haben sie jetzt ihre Ergebnisse vorgestellt.

Damit die Bachelorstudierenden das Gelernte praktisch anwenden und reflektieren können, müssen sie im fünften und sechsten Semester ein selbstständiges Projekt entwickeln und umsetzen. Dafür arbeiten, forschen und evaluieren sie in den Praxiseinrichtungen zu ihren Ideen. Alle Projekte sind darauf ausgelegt, dass für unterschiedliche Zielgruppen individuelle Bildungs- und Lernbedarfe festgestellt und so strukturierte Lern- und Anleitungsprozesse entwickelt werden.

Cyrs Pfau und Dominik Ortkemper haben bei der Akademie für Pflege und Gesundheit des ESTA-Bildungswerks in Lippstadt fünf unterschiedliche Videos gedreht. Unter anderem zeigen sie wie richtig gespritzt, oder der Blutzuckerspiegel bestimmt wird. "Die Videos sollen als Brücke zwischen Theorie und Praxis dienen und ergänzen die Unterrichtsinhalte", erklärt Ortkemper. Ein halbes Jahr haben die beiden Studenten dafür vor Ort an ihrem Projekt gearbeitet.

Das Projekt von Janina Föhring und Magdalena Lesinski beschäftigt sich hingegen mit einem "Portfolio für die Pflegeausbildung". Mit einem Handbuch haben sie die Ausbildungsinhalte und die Anleitungsmaterialien für die Pflegeschülerinnen und -schüler des Bildungszentrums Niederrhein Weser übersichtlicher gestaltet. "Bei uns gab es so etwas in der Ausbildung nicht, aber dadurch wäre vieles einfacher gewesen", sagt Lesinski. In einer Lern- und Sammelmappe bündeln die Auszubildenden jetzt wichtige Informationen und können ihre eigenen Lernfortschritte besser nachverfolgen. Ein Bestandteil des Portfolios sind Selbstreflexionsbögen, die Lesinski und Föhring entwickelt haben. "Jeder Auszubildende kann so ganz einfach selbst kontrollieren, ob er in einem bestimmten Ausbildungsabschnitt Fortschritte gemacht hat, oder welche Unterrichtsmaterialien bei der Arbeit besonders geholfen haben", erklärt Föhring. Zwar seien die Reflexionsbögen nicht bei allen auf Gegenliebe gestoßen, trotzdem hätte das Handbuch der beiden Studentinnen genug Potential, um auch in anderen Gesundheitseinrichtungen für die Ausbildung genutzt zu werden.

Wir haben die Höhen und die Tiefen in den letzten beiden Semestern begleitet und sind stolz, dass wir die Ergebnisse hier alle zusammentragen können", bedankte sich Professorin Dr. Beate Klemme bei den Studierenden und den Kooperationseinrichtungen.