Frauen im 19. Jahrhundert

Geschlechterforschung, Mode, Körperideale, Selbstbeherrschung

 

Fachhochschule Bielefeld
Fachbereich Gestaltung
Lampingstr. 3
33615 Bielefeld

 

Projektleitung
Prof. Dr. Anna Zika, FB 1
0521-1067662, anna.zika@fh-bielefeld.de

Projektbeteiligung
Prof. Willemina Hoenderken, Prof. Nils Hoff
Prof. Dr. Hildegard Wiewelhove (Museum Huelsmann)

Laufzeit
WS 2013/14 bis SS 2015

Kurzbeschreibung
Ausgehend von einem integralen Modul, das gemeinsam mit Prof. Hoenderken und Prof. Hoff entwickelt wurde, werden Lebensentwürfe und Lebenswirklichkeiten von Frauen im 19. Jahrhundert untersucht. Schwerpunkt ist die Jahrhundertmitte. Welchen Bildern und Erwartungen hatten Frauen in dieser Zeit zu entsprechen? Wie sahen ihre eigentlichen Bedürfnisse und Sehnsüchte aus? Darüber erfährt man sehr viel z.B. in den Romanen der Schwestern Brontë. (Jane Eyre, Shirley, die Hüterin von Wildfell Hall etc.), von Gustave Flaubert, George Sand u.a.
Welche Folgen hatte die industrielle Revolution auf das Verhältnis der Geschlechter zueinander? Was spielte sich in Ehe und Familie ab? Welche Körper- und Bildungsideale wurden in frauenspezifischen Zeitschriften vermittelt? Wie formte und bestimmte Kleidung den physischen Leib und die Selbstwahrnehmung? Welche Differenzen bestehen zwischen den idealisierenden Porträts z.B. F.X. Winterhalters und den Fotografien aus den Ateliers von Nadar oder Disdéri? Welche Fallhöhe erreichten scheiternde und prekäre Frauen wie Mme Bovary (=Veronique Coutourier) oder die Kameliendame (=Marie Plessis)? Welches Verhältnis bestand zwischen erotischem Empfinden und dem Verdacht auf Wahnhaftigkeit? Die Studie, deren Ergebnisse in einer Buchpublikation veröffentlich werden sollen, widmet sich literarischen Zeugnissen (Primärquellen) und referiert die einschlägige Forschung; weitere Grundlagen werden Modebilder, gemalte und fotografische Porträts sein.

                

catalepsie

                                   M. Charcot: Catalepsie.
              Aus: Iconographie photographique de la Salpêtrière (1880)

Außerdem ist ein Ausstellungskonzept geplant, um die in den Kursen von Prof. Hoenderken und Prof. Hoff entstandenen Arbeiten (beispielsweise im Museum Huelsmann) zu präsentieren.