01.07.2014

2. Studierendenkonferenz zu Informatik und Intelligenten Gebäuden

Informatikstudierende am Campus Minden haben erfolgreiche Konferenz ausgerichtet.

Minden (fhb). Kann ein Gebäude erkennen, wenn eine Person stürzt, und dann den Rettungsdienst alarmieren? Und werden die neuen technischen Möglichkeiten auch akzeptiert?
Dies sind nur zwei der Fragen, die sich rund 40 Informatikstudentinnen und -studenten des sechsten Semesters (Fachbereich Technik) bei der 2. Internationalen Studierendenkonferenz "Informatik im Intelligenten Gebäude" auf dem Campus Minden gestellt haben. Am Freitag, 27. Juni 2014, drehte sich dort alles um die Informationstechnik, die Gebäude intelligenter und uns Menschen das Leben leichter macht.

"Das `Intelligente Gebäude´ ist der Sammelbegriff für verschiedene aufeinander abgestimmte technische Verfahren und deren Vernetzung in Gebäuden aller Art. Diese Technologiesammlung, oftmals auch als `Smart Home´ bezeichnet, umfasst unter anderem die intelligente Steuerung und Verknüpfung von Heiz- und Elektrotechnik, Unterhaltungselektronik und Internet", erklärt Professor Dr. Dominic Becking, unter dessen Anleitung die Studierenden die Seminararbeiten erstellt haben.
In kurzen Referaten stellten sie, teils im Alleingang, teils in Zweier-Teams, ihre Ergebnisse vor. Dabei ging es um aktuelle Fragestellungen der Informatik zu Themen der Kommunikation, Sicherheit und Intelligenz sowie um aktuelle Technologien, zum Beispiel in der Pflege oder der Unterhaltung sowie umd die gesellschaftliche Akzeptanz eines vernetzten Eigenheims.

Aljoscha Pörtner und Alexander Weinitschke haben sich zum Beispiel mit der Frage befasst, auf welche Weise der Sturz einer Person mit technischen Hilfsmitteln erkannt werden kann, um unverzüglich den Rettungsdienst zu alarmieren. "Stürze stellen einen der größten Kostenfaktoren im Gesundheitssystem dar. Wir haben in unserer Arbeit zunächst geschaut, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt, haben die technischen Aspekte beleuchtet und uns dann Gedanken über die Akzeptanz gemacht. Kameras können zum Beispiel anhand von Mustererkennung einen Sturz erkennen. Doch wir sind der Meinung, dass sich das nicht unbedingt durchsetzen wird. Denn wer möchte schon in allen Räumen seiner Wohnung eine Kamera stehen haben, auch wenn die keine richtigen Bilder aufnimmt", erläutert Aljoscha Pörtner. Eine andere Möglichkeit sind tragbare Geräte, auf englisch "Wearables", die wie eine Armbanduhr getragen werden und einen Beschleunigungssensor enthalten. Eine dritte Variante sind umgebungsbasierte Lösungen. "Wir haben uns als Informatiker natürlich mit der Entwicklung der Hardware befasst, aber eben auch mit der Akzeptanz. Dazu haben wir Literaturrecherche betrieben und auch mit den Fachkräften aus dem Bereich Pflege gesprochen", erklärt Alexander Weinitschke.

Fazit: Auch Informatiker müssen über den Tellerrand hinausschauen. Schließlich geht es am Ende auch immer darum, Produkte zu verkaufen, die beim Nutzer ankommen. Deshalb durfte auch in den anderen Referaten die Frage nach der Akzeptanz einer Technologie nicht fehlen, sei es bei medizinischen Überwachungen oder anderen alltagserleichternden Maßnahmen, wie der Gebäudeautomation.

Professor Becking dankte den Studierenden und insbesondere dem achtköpfigen Organisationsteam.  "Ich bin sehr stolz auf Ihre Leistungen", sagte der Professor. Die Studierenden haben die Konferenz selbst organisiert. "Auch das will gelernt sein, denn Konferenzen sind ein wichtiger Teil des Wissenschaftsbetriebs", so Becking.