15.06.2010

Ein Sommermärchen in Erfurt

Erfurt hat viel zu bieten. Viel Kultur, viele schöne Gassen, Plätze und Orte, die zum Verweilen einladen und vom 28.-30. Mai auch einen Ergotherapiekongress.

Erfurt hat viel zu bieten. Viel Kultur, viele schöne Gassen, Plätze und Orte, die zum Verweilen einladen und vom 28.-30. Mai auch einen Ergotherapiekongress.

Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V. veranstaltete seinen 55. Kongress unter dem Motto "Neue Horizonte" in der schönen Stadt. Neben einer Fachmesse wurden an den drei Tagen verschiedene Foren und Workshops angeboten. Unter anderem wurden Themen wie Prävention und Gesundheitsförderung in der Ergotherapie, erfolgreiches Praxis- und Qualitätsmanagement, Evidenzbasierung in der Ergotherapie oder die Zukunft der Ergotherapie bspw. in der Psychiatrie behandelt.

Sieben Studierende der Lehreinheit beteiligten sich an der aus Studienbeiträgen finanzierten Exkursion. Besonders beeindruckend war der Eröffnungsvortrag von Frank Kronenberg, eine Koryphäe in der Ergotherapie, welcher in einem sehr lebendigen Exkurs ins ferne Afrika seine Sicht der "Occupational therapy without borders" zeigte. Herr Kronenberg arbeitet als Ergotherapeut in verschiedenen internationalen sozialen Projekten. In diesen Projekten machte er die Erfahrung, dass Menschen in aller Welt auf der Suche nach Verbundenheit und Dazugehörigkeit sind und viele von ihnen "einen Hunger/Durst nach Möglichkeiten haben, einen sinnvollen Beitrag zu einem gemeinsamen Wohl/Ziel zu leisten". In diesem Ansatz sieht Frank Kronenberg einen beginnenden Paradigmenwechsel, hin zur "sozialen Ergotherapie". Dieser Paradigmenwechsel entstünde auch aus der Existenzangst vieler Ergotherapeuten und aus der Suche nach neuen Handlungsfeldern. Die Beteiligung an sozialen Projekten kann, laut Kronenberg, auch in Deutschland ein potentielles neues Handlungsfeld sein, für dessen Aufbau auch die Akademisierung von ErgotherapeutInnen wichtig sei.
Die Studierenden nutzen den Kongress auch zum Aufbau und zur Pflege von Netzwerken. An der einen oder anderen Stelle ergaben sich gute und hilfreiche Gespräche. Nach dem Messeprogramm erkundete die Gruppe die Stadt, schnupperte bei der Langen Nacht der Museen ein wenig Kulturluft und entdeckte nebenbei Deutschlands schnellsten Pizzabäcker. Dabei ließ das gute Wetter ein wenig Urlaubsstimmung aufkommen.