Aktueller Bedarf an Praxisanleiterinnen und -anleitern ist groß

Bielefeld (fhb). Zum ersten Mal konnte in der Lehreinheit Pflege und Gesundheit im vergangenen Sommersemester im Bachelor-Studiengang "Anleitung und Mentoring in den Gesundheitsberufen" eine Qualifizierungsmaßnahme zur Praxisanleiterin und zum Praxisanleiter durchgeführt werden. Mit dieser zertifizierten Weiterbildung und zusätzlich zweijähriger berufspraktischer Erfahrung können die Studierenden schon während des Studiums als Praxisanleitende in Ausbildungs- und Pflegeeinrichtungen tätig werden. Bisher konnte diese berufspädagogische Zusatzqualifikation für Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Altenpfleger nur durch ein zusätzliches 200 Stunden umfassendes Fort- und Weiterbildungsangebot in Einrichtungen erworben werden, die hierfür von der Bezirksregierung legitimiert sind.

32 von insgesamt 41 Studierenden nahmen an der Qualifizierungsmaßnahme teil. Martha Jopt, eine der beiden Verantwortlichen für die Planung und Umsetzung der Qualifizierungsmaßnahme: "Das Gesamtkonzept dieses Bildungsangebots konnte nur durch eine enge Zusammenarbeit der beiden Studiengänge 'Anleitung und Mentoring' in den Gesundheitsberufen sowie dem dualen Studiengang 'Gesundheits- und Krankenpflege' im Fachbereich realisiert werden." So seien im Modul "Anleitung und Mentoring" die notwendigen theoretischen Grundlagen vermittelt worden, die praktischen Anleitungen als auch die praktische Prüfung erfolgten im Skillslab. Für die konkreten Anleitungen wurden Studierende aus der "Gesundheits- und Krankenpflege" gewonnen. Auch in dem neu akkreditierten Bachelor-Studiengang " Berufliche Bildung Pflege" (Nachfolger des auslaufenden Studiengangs ´Anleitung und Mentoring` in den Gesundheitsberufen) soll diese berufspädagogische Zusatzqualifikation zur Praxisanleitung weiterhin angeboten werden.

Christiane Freese, gleichfalls projektverantwortlich, hebt hervor: "Die Praxisanleiterqualifizierung zeigt sich für beide Studiengänge gewinnbringend. Den Studierenden des Studiengangs 'Anleitung und Mentoring' ermöglicht sie, ihre Professionalisierung und Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen und in Form von Teilzeitarbeit schon nach dem 4. Semester anzubieten."

Da der aktuelle Bedarf an ausgebildeten Praxisanleiterinnen und -anleitern hoch sei, böten sich diesbezüglich gute Einstellungsmöglichkeiten. Die Studierenden des Studiengangs 'Gesundheits- und Krankenpflege' profitierten von den "zusätzlichen Praxisanleitungen, die sie durch professionelle Pflegende im Rahmen ihrer Ausbildung erhalten", so Freese. Eine weitere Erkenntnis: Gleichzeitig erfahren Sie durch die Rolle als "Simulationspatienten" einen Perspektivwechsel, denn sie erleben die Sichtweise des Patienten.