04.12.2013

Angehender Bauingenieur und Ringer der Nationalmannschaft erhält DAAD-Preis

Valentin Vorobyov für besondere Studienleistungen gewürdigt. Sieben weitere ausländische Studierende mit Stipendien ausgezeichnet.

Bielefeld (fhb). Die Fremde wird zur Heimat. "Ich würde mich freuen, wenn Sie weitererzählen, dass in Bielefeld die Gastfreundschaft gepflegt wird", begrüßte Vizepräsident Professor Dr. Andreas Beaugrand die knapp 50 Gäste zur Verleihung des DAAD-Preises 2013 (Deutscher Akademischer Austauschdienst). Mit dieser Auszeichnung zeigt die Fachhochschule Bielefeld jährlich, dass internationale Studierende eine Bereicherung für die Hochschule sind. Insgesamt acht ausländische Studierende wurden am Dienstagabend, 3. Dezember, für besonders gute Leistungen im Studium und ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Der Gewinner des DAAD-Preises in diesem Jahr heißt Valentin Vorobyov (28) und stammt aus Usbekistan. Er erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro, das sich aus dem DAAD-Preis und einem sogenannten Matching-Funds-Stipendium zusammensetzt. Sieben weitere Studierende aus verschiedenen Ländern bekommen ebenfalls Matching-Funds-Stipendien für ihre Studien, über je 1.000 Euro.

Zur besseren Integration der ausländischen Studierenden lobt das Akademische Auslandsamt der FH Bielefeld jährlich den DAAD-Preis und die Matching-Funds Stipendien aus Bewerbungen der Studierenden aus. "Wir haben viele interessante Lebensläufe zugesandt bekommen und können doch leider nur acht Studierende auszeichnen", erklärte Sandra Schoeß vom Akademischen Auslandsamt. 250 ausländische Studierende aus 62 Ländern zählt die FH derzeit.

Valentin Vorobyov kam erst 2012 an die FH Bielefeld, um am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen in Minden "Projektmanagement Bau" zu studieren. Dort fiel er direkt im ersten Semester seinem Professor Jürgen Ziegenmeyer auf. "Er kam gerade frisch aus Usbekistan und hat unglaublich schnell Deutsch gelernt und sich sehr gut im Studium eingebracht", erzählt Ziegenmeyer. Die "Erstis" müssen in seiner Vorlesung "Einführung ins Berufsfeld" nämlich häufig Vorträge halten und das natürlich auf Deutsch. "Das hat Valentin hervorragend gemeistert", ergänzt Professor Ziegenmeyer. Der Preisträger zeigte sich charmant zurückhaltend: "Ich danke Ihnen für die Möglichkeit hier zu sein und für die Unterstützung. Das ist wirklich eine schöne Überraschung." Valentin Vorobyov studiert mittlerweile im dritten Semester in Minden und geht in Bielefeld seinem Hobby nach, dem Ringen. In seinem Heimatland gehörte er der Nationalmannschaft im Ringen an und begleitet beim ASV Bielefeld 1895 e. V. als Übungsleiter das Training - übrigens der einzige Bielefelder Ringer-Verein.

Neben dem DAAD-Preis wurden beim internationalen Abend sieben weitere Stipendien vergeben. In Zusammenarbeit mit der Fördergesellschaft FH Bielefeld e.V. und der Firma CLAAS aus Harsewinkel fördert der DAAD mit den   Matching-Funds-Stipendien ausländische Studierende. Ein Stipendium erhielten: Moussoloni Chaco Zeufack Tonfack aus Kamerun (Regenerative Energien), Natalie Shefer aus Russland (Soziale Arbeit), Bernadette Sara Messe Ottou aus Kamerun (BWL), Fateme Mamdoohi aus dem Iran (BWL), Jesus Eduardo Sandoval Melgarejo aus Mexiko (Regenerative Energien), Mariia Aleksieienko aus der Ukraine (Soziale Arbeit), Inda Kapetanovic aus Bosnien und Herzegowina (BWL). Auch Valentin Vorobyov kann sich zusätzlich zu seiner Auszeichnung vom DAAD über ein Stipendium freuen.

Die Stipendiaten bewerben sich selbst, müssen aber ein Gutachten eines Professors oder einer Professorin aus ihrem Fachbereich einreichen. Vom DAAD und den privaten Drittmittelgebern konnten 8.000 Euro an Geldern eingeworben werden. Der DAAD finanziert die Matching-Funds-Stipendien im Rahmen seines Stipendien- und Betreuungsprogramms (STIBET) aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.