04.02.2013

Aus Bedford und Stuttgart ins „Cambridge an der Weser“

Professor Dr. Tilman Hetsch und Professor Dr. Dr. Matthias König halten Antrittsvorlesung am Campus Minden.

Minden. Zur dritten Antrittsvorlesung hatte am vergangenen Freitag der Fachbereich Technik am Campus Minden eingeladen. Professor Dr. Tilman Hetsch und Professor Dr. Dr. Matthias König stellten sich und ihre Lehrgebiete, Ingenieurmathematik und  Embedded Software Engineering, den versammelten Kollegen, Mitarbeitern und Studierenden vor. Mit ihren Vorlesungen gaben sie eine kleine Kostprobe von dem, "warum es sich lohnt, an der Fachhochschule Bielefeld zu studieren", wie Dekan Michael Mohe beide Professoren begrüßte.

Den Anfang machte Professor Hetsch, der zu September 2012 aus dem englischen Bedford in das "Cambridge an der Weser" gezogen ist, um den Technik-Studierenden die Mathematik für Elektrotechnik und Maschinenbau sowie Statistik für Wirtschaftsingenieure nahezubringen. "Ich möchte sie motivieren, so viel Mathematik wie möglich mitzunehmen", erklärte Hetsch. 8,5 Prozent der Zeit sollen die Studierenden in Minden auf Mathematik verwenden, da wichtige Weiterentwicklungen in der Technik auf Grundlage der Physik nur durch das Verstehen der Mathematik möglich seien. Tilman Hetsch hält es für wichtig, dass sich Ingenieure außerdem nicht allein auf eine Disziplin beschränken. Aus eigener Erfahrung berichtete er, sich dank seiner beiden anderer Disziplinen, Strömungsmechanik und Informatik, während der Promotion zum ersten Mal wirklich als Ingenieur gefühlt zu haben. Er konnte nämlich durch diese Disziplinen einen Fehler in einer mathematischen Gleichung entdecken, die einen wichtigen Schritt für seine Forschung zu numerischen Simulationen zu Strömungsverhältnissen an Flugzeugflügeln bedeutete.

Im Anschluss stellte sich Professor Dr. Dr. Matthias König vor, der seit April 2012 am Fachbereich die Lehre des Embedded Software Engineerings vertritt. Der gebürtige Mindener hat seine ersten Schritte der Verarbeitung von Bilddaten mit hardwarenaher Programmierung an seiner Schule in Minden gemacht. Heute beschäftigt sich Matthias König mit effizienter Programmierung eingebetteter Systeme mittels der ingenieursmäßigen Herangehensweise bei der Software-Entwicklung. "Es geht um die zielgerechte Nutzung der vollen Leistungsfähigkeit der vorhandenen Hardware", sagt Professor König.  Hierunter fallen etwa die Videoinhaltsanalyse für Sicherheitstechnik oder autonome Roboter sowie die Hologrammgenerierung mittels Highend-Grafikhardware. Die Verarbeitung von Bilddaten in Echtzeit erreicht dabei besonders schnell das Maximum der Rechnerleistung. Für Matthias König ist die Arbeit auf dem Gebiet des Embedded Software Engineerings besonders wichtig, "da die hohen Anforderungen der Bilddatenverarbeitung  den eingebetteten Systemen die Grenzen aufweist", erklärt Professor König.

Die Lehre am Campus Minden ist, also auch dank der beiden neuen Professoren gut gerüstet, im Blick auf den kommenden doppelten Abiturjahrgang, "auf den wir alle schon sehr gespannt sind", sagte Michael Mohe.