10.02.2014

„Auslandsaktivitäten weiter intensivieren“

30 Studierende für vier Wochen zur "Indo-German Summer School" im indischen Vadodara.

Bielefeld (fhb). Für ihn ist es ein "gemeinsames und zukunftsweisendes Projekt beider Fachbereiche", ein Austauschprogramm für Studierende und für Professoren und Dozenten. Dekan Prof. Dr. Lothar Budde vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik, kurz: IuM, sagt das, und er hat seinen Amtskollegen vom Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit, Prof. Dr. Uwe Rössler, mit "im Boot". "Ja, wir wollen unsere Auslandsaktivitäten weiter intensivieren, und ich bin froh, dass wir sowohl interessierte Studenten haben als auch Aktive in der Professorenschaft, die die Internationalisierung leben und gestalten", meint Dekan Rössler 

Am vergangenen Freitag ging es los. 16:30 Uhr Treffpunkt Hauptbahnhof Bielefeld, Abfahrt 17:30 Uhr. Dann Flughafen Frankfurt. Ab in den Flieger und gute 6.500 Kilometer später Vadodara, im westlichsten indischen Bundesstaat Gujarat gelegen, eine Universitäts- und Industriestadt mit rund 1,7 Millionen Einwohnern. Bis zum 8. März werden hier jeweils 15 Studierende der beiden Fachbereiche mit ihren Professoren die "Indo-German Summer School" besuchen. Vier Wochen strammes Pauken, aber auch ein klein wenig Erholung und Landeskunde. Wirtschaftsprofessor Dr. Ulrich Schäfermeier, schon wiederholt Gast an der indischen Partnerhochschule und dem "Parul Institute of Management", ist dieses Mal nicht mit dabei, hatte sich aber um die DAAD-Stipendien in Rahmen des Programms "A New Passage to India" für alle 30 Studierenden gekümmert. Schäfermeier über den Gastaufenthalt: "Das ist eine vierwöchige Summer School mit richtigen Studieninhalten, die auch durch uns weitestgehend angerechnet werden. Mithin handelt es sich um einen Studienaufenthalt, nicht um eine Studienreise."

Zwei seiner Fachbereichskollegen, Dr. Natalie Bartholomäus und Prof. Dr. Manuel Teschke, sowie IuM-Professor Dr. Jürgen Sauser begleiten die Studierenden. Der IuM-Nachwuchs wird am Parul Institute of Engineering and Technology studieren. Die drei Lehrenden der FH Bielefeld sind zugleich Summer-School-Dozenten und halten Vorträge zu Themen wie "International Marketing and Responsible Leadership", "International Taxation and Transfer Pricing" und zum Prozess- und Informationsmanagement.

Auch wenn es zuallererst ums Studieren geht: dass "Beiprogramm" kann sich durchaus sehen lassen. Tempel und Museen werden besucht, ebenso Industrieunternehmen, zu einer Pressekonferenz wird eingeladen, und im Kino gibt es den Bollywood-Streifen "Three Idiots" zu sehen. Schäfermeier: "Unsere Partner in Indien stellen immer wieder ein tolles Programm auf die Beine, da macht es Spaß, dabei zu sein."    

Vorsicht ist aber gleichfalls geboten. In Workshops wurden die Bielefelder Studierenden auf ihren Gastaufenthalt vorbreitet. Für viele eine ganz neue Erfahrung. "Egal wo Sie sind, Sie werden nie alleine sein", sagt Schäfermeier. Aufgepasst beim Essen: "Alles sollte gekocht oder gebraten sein", ist ihm aus eigener Erfahrung wichtig hervorzuheben. "Und bitte niemals Wasser aus schon geöffneten Flaschen trinken."  

Im Bundesstaat Gujarat leben rund 61 Millionen Menschen, die große Mehrheit sind Hindus. Minderheit sind die Muslime, die Jainas und die Christen. Alleinige Amtssprache ist das Gujarati. Englisch ist - wie in ganz Indien - als Verkehrs- und Bildungssprache präsent. "Eine generell friedliebende Gesellschaft, in der arm und reich direkt nebeneinander leben", so Schäfermeier.

"Knigge"-Hinweise gab es für die Studierenden auch: Auf dem Campus gilt ausnahmslos die "Anwesenheitspflicht", wer fehlt, muss schon einen guten dafür Grund haben. Und wenn der Dozent den Hörsaal betritt, heißt es "Bitte aufstehen" für die versammelte Studentenschaft. Andere Länder, andere Sitten: viel Erkenntnisgewinn dabei und kurzweilige Erlebnisse, mag man den Reisenden aus dem fernen Mitteleuropa zurufen.