04.06.2012

Das Examen vor 50 Jahren bestanden

15 Maschinenbau-Ingenieure besuchen ihre alte Ausbildungsstätte.

Bielefeld (fhb). Vor 50 Jahren hatten sie ihr Ingenieur-Studium erfolgreich abgeschlossen. Anlass genug, dieses runde Jubiläum mit einem Besuch an der alten Ausbildungs- und Wirkungsstätte aufzuwerten: Am vergangenen Samstag waren 15 Maschinenbauer zu Gast am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule Bielefeld. Dekan Prof. Dr. Lothar Budde begrüßte sie, führte durch Labore und erzählte eine Menge Interessantes über das aktuelle Studieren, die vielfältigen Aufgaben in Lehre und Forschung und die Perspektiven seines Fachbereichs: "Unser Markenzeichen ist und bleibt der enge Praxisbezug in der Lehre, und der unmittelbare Kontakt mit den Unternehmen ist uns wichtig."

30 junge Männer zählte der Abschluss-Jahrgang 1962 an der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen, einer der Vorgängereinrichtungen der FH Bielefeld. 14 seiner damaligen Kommilitonen konnte Bernd Sewöster ausfindig machen und an die Wilhelm-Bertelsmann-Straße einladen. Hier war man schon vor einem halben Jahrhundert untergebracht, musste allerdings ständig Ortswechsel vornehmen, etwa zur benachbarten Carl-Severing-Schule, weil es an Platz mangelte und Improvisation und Mobilität zum Studienalltag gehörten. Parkplatzprobleme gab es nicht. Nur einer der Studierenden besaß damals ein Auto, die anderen kamen zu Fuß oder mit dem Rad zur Vorlesung.  

Auf dem Jubiläums-Programm standen neben dem FH-Besuch unter anderem eine Stadtrundfahrt und ein Abendessen in einem Sterne-Restaurant. Drei Ehemalige waren aus Bayern angereist, der überwiegende Teil der Jubilare hat allerdings im Großraum OWL seine berufliche Heimat gefunden. Einigkeit herrschte in der Einschätzung, dass der eigene Studienalltag sehr verschult gewesen sei, dank des Frontalunterrichts der Dozenten habe man jedoch eine Menge beigebracht bekommen. Nur zwei Kommilitonen erreichten damals das Examens-Ziel nicht. Eine aus heutiger Sicht erstaunliche Bilanz.

Dass sich in einem halben Jahrhundert vieles verändert hat in der Ingenieurausbildung, war allen klar. Dass es jetzt an Fachhochschulen aber auch um angewandte Forschung geht und um ein ausdifferenziertes Angebot an Bachelor- und Masterstudiengängen, vergleichbar dem an Universitäten, überraschte den ein oder andere doch. Professor Budde über die Erwartungen an die heutigen Studierenden: "Sie sollen ihr Studium eigenverantwortlich organisieren. Wir verlangen auch Medienkompetenz, und wer eine Formel einmal nicht parat hat, der sollte zumindest wissen, wie und wo er sie im Internet finden kann."