06.01.2014

Ein Pionier der Personalentwicklung

Prof. Dr. Volker Herzig ist seit 25 Jahren im öffentlichen Dienst und seit 20 Jahren Professor an der FH Bielefeld.

Bielefeld (fhb). Als Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personal und Organisation, lehrt Dr. Volker Herzig seit 1994 an der Fachhochschule Bielefeld am heutigen Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit. Hier verantwortet er mit seinen Kollegen vor allem die Vertiefungs-richtung `Personal und Organisation´ im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre und im Verbundstudium. 

"Ich bin ein Bielefelder Gewächs", bezeichnet sich der 58-jährige selbst. Nach dem Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erhielt Herzig 1975 den ersehnten Studienplatz in den  Wirtschaftswissenschaften. "Ich gehöre zu den ersten Absolventen des Diplomstudiengangs Betriebswirtschaft an der Uni Bielefeld."  Im Studium kristallisierte sich schnell heraus, was ihn besonders interessierte, nämlich das Anfang der 1980er Jahre noch recht neue Thema Personalentwicklung. Nach dem Diplom startete er bei Miele seine berufliche Laufbahn in der Aus- und Weiterbildung, später in der Personalentwicklung. Berufsbegleitend promovierte Herzig an der Universität Bielefeld zum Thema `Personalentwicklung als Instrument der qualitativen Personalplanung´. Der Spagat zwischen zwei Teilzeitstellen in Industrie und Hochschule war ungewöhnlich: "Ich war damals wohl einer der ersten teilzeitbeschäftigten Männer bei meinem Arbeitgeber - aber es hat funktioniert", erinnert er sich heute.

Nach einer neunjährigen Beschäftigung bei Miele, Gütersloh, wechselte Volker Herzig 1989 als Leiter der Personalentwicklung und Personalleiter Tarifangestellte zum Detmolder Unternehmen Weidmüller, wo er bis zu seiner Berufung an die Fachhochschule 1994 tätig war. Bis 2007 war er außerdem, parallel zu seiner Professur, Geschäftsführer der Weidmüller-Stiftung (später Peter Gläsel-Stiftung), die sich damals intensiv mit Projekten zur Studien- und Berufsorientierung in der Schule und bei der Vergabe von Stipendien sowie Preisen an Studierende mit herausragenden Leistungen engagierte.

"Zurück an die Hochschule zu gehen, hatte ich fest in meiner Lebensplanung vorgesehen. Die Lehre macht mir auch nach 20 Jahren nach wie vor viel Freude und ich experimentiere gerne mit neuen Methoden und Medien", erzählt Herzig. "Ich arbeite zurzeit viel mit Videos, zum Beispiel von Mitarbeitergesprächen. Wenn es um Menschen geht, kommt man allein mit Zahlen und Theorien nicht weit. Da eignen sich Fallbeispiele in kurzen Filmen einfach besser."

Als herausfordernd empfindet Herzig die zunehmende Zahl an Prüfungen: "Wir haben im Schwerpunkt `Personal und Organisation´ einen hohen Zulauf und aufgrund der semesterbezogenen Modul-Prüfungen müssen wir sehr viele Klausuren korrigieren." Für die Mühe entschädigt wird er durch die hohe Akzeptanz der Studierenden für das Studienangebot der Fachgruppe und durch das positive Feedback bei seinen Lehrevaluationen.

Doch nicht nur in der Lehre ist Professor Herzig aktiv. An der FH Bielefeld ist er Ansprechpartner für das Stiftungsnetzwerk und wirbt dafür, dass sich mehr Studierende für Stipendien bewerben. Außerdem war er schon Mitglied im Senat und im Fachbereichsrat, war Prodekan und ist derzeit stellvertretender Studiengangsleiter für Betriebswirtschaftslehre.
Im Rahmen der Qualitätsoffensive hat er die Hochschule zum Thema Personalentwicklung beraten, viele Ergebnisse dieses Prozesses sind umgesetzt worden und heute gängige Praxis an der FH Bielefeld. Derzeit ist er unter anderem noch in den Arbeitsgruppen "Gleitzeit" und "Telearbeit" im Rahmen des Audits familiengerechte Hochschule und bei der Entwicklung neuer Studiengänge aktiv. Mehrere Forschungsprojekte und Kooperationen mit der Wirtschaft sowie daraus resultierende Veröffentlichungen im Kontext seiner Disziplin runden das breite Aufgabengebiet von Professor Herzig ab, was letztlich auch der Praxisorientierung der Lehre zugutekommt.

Die Präsidentin der FH Bielefeld, Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff, überreichte Professor Dr. Volker Herzig als Dank und in Anerkennung seiner Leistungen eine Urkunde zum Dienstjubiläum.