25.06.2014

Ein Wandertag an der FH Bielefeld

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Verl besuchen Studienort Gütersloh.

Bielefeld (fhb). Am Wandertag haben sie die Hochschulbank gedrückt - 22 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse des Gymnasiums Verl haben den unterrichtsfreien Tag genutzt, um am Studienort Gütersloh Hochschulluft zu schnuppern. Sie haben sowohl die beiden praxisintegrierten Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen als auch Mechatronik / Automatisierung kennengelernt und durften im Labor für Angewandte Automatisierungstechnik ein funktionstüchtiges Relais zusammenbauen. Obwohl sie den Wandertag nicht im Freien verbracht haben, war von Langeweile keine Spur.

Der Kontakt zwischen Schule und FH Bielefeld war durch einige Schülerinnen zustande gekommen, die bereits beim Girls' Day den Studienort Gütersloh und das Labor kennengelernt hatten. "Sie haben so begeistert von ihrem Besuch erzählt, dass auch die restliche Klasse hier vorbeischauen wollte", sagt Lehrerin Marianne Ostermann, die bei den Neuntklässlern Chemie unterrichtet.

Bevor es ins Labor ging, stellten Studiengangsleiterin Professorin Dr. Andrea Kaimann und Professor Dr. Werner Schwerdtfeger die beiden Studiengänge vor. "Ein Wirtschaftsingenieur muss sowohl die Sprache der Ingenieure sprechen als auch der Menschen aus der Betriebswirtschaftslehre, aus dem Vertrieb oder der Wirtschaft. Wirtschaftsingenieure müssen die Fähigkeit zur Kommunikation haben", erklärte Professorin Kaimann den Beruf. Außerdem stellte sie den Schülerinnen und Schülern das praxisintegrierte Studium vor. Die Studierenden sind an der Hochschule eingeschrieben und auch in einem Unternehmen beschäftigt. Theoriephasen an der FH Bielefeld wechseln sich dabei mit Praxisphasen im Unternehmen ab. Im Selbststudium bereiten sich die Studierenden in dieser Zeit auf die nächste Theoriephase vor. "Man muss sich schon intensiv mit dem Studium auseinandersetzen, vor allem was das Selbststudium angeht", sagt Kaimann. Dafür sei die Abiturnote nicht allein ausschlaggebend, um einen Studienplatz zu bekommen. "Wenn Sie ein Unternehmen finden, das mit Ihnen einen Kooperationsvertrag schließt, können Sie bei uns studieren", erklärte die Professorin.

Um den Schülerinnen und Schülern eine Vorstellung davon zu geben, was im Studium auf sie zukommt, hielt Professor Dr. Werner Schwerdtfeger anschließend eine kleine Vorlesung über Mechatronik, bevor es ins Labor ging.

Dort galt es auf einem Relais einfache Gleichstromkreise aufzubauen und für einzelne Widerstandswerte die Spannung und den Strom zu messen. Diese mussten dann mit den zuvor errechneten Werten verglichen werden. Es herrschte reges Treiben zwischen den vielen Kabeln und Messgeräten, denn der Versuch war eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Teil. "Wir haben bereits zwei Lampen auf dem Relais angeschlossen und den Strom gemessen", erklärte Johan Berenbrinker. Zusammen mit seinem Schulkameraden Jan Hendrik Ranforth hat er über dem Relais gebrütet. Beiden hat der Wandertag der etwas anderen Art gut gefallen und Johann könnte sich sogar vorstellen, einen der beiden Studiengänge am Studienort Gütersloh zu studieren. Etwas anders sieht das bei Jan Hendrik aus: "Ein praxisintegriertes Studium anzufangen könnte ich mir generell gut vorstellen, aber ich möchte nichts im ingenieurwissenschaftlichen Bereich studieren."