19.04.2013

Erfolgsmodell Studienort Gütersloh

Fachhochschule zieht positive Bilanz beim 8. Unternehmeraustausch.

Am 18. April 2013 kamen rund 35 Unternehmensvertreter zum Studienort Gütersloh. Die Fachhochschule (FH) Bielefeld hatte bereits zum achten Mal zu einem Austausch eingeladen.

"Wir möchten den Unternehmen eine Plattform bieten, sich untereinander und mit uns als Hochschule über die praxisintegrierten Studiengänge in Gütersloh auszutauschen", sagt Marcus Miksch, der an der FH Bielefeld die Firmenkontakte koordiniert.

Die Kontaktpflege zur Industrie ist gerade hier so wichtig, weil die Studierenden über die gesamte Studiendauer in einem Unternehmen beschäftigt sind. Dabei wechseln sich elf Wochen Praxis im Unternehmen mit zwölf Wochen Theorie an der FH ab. In Gütersloh kann man in diesem Modell Wirtschaftsingenieurwesen oder Mechatronik/Automatisierung studieren.

Die Studierenden des ersten Jahrgangs, der 2010 startete, sind inzwischen im sechsten und damit vorletzten Semester angelangt. Achim Kolkmann und Daniel Balzer gehören zu diesem Jahrgang und gaben den Unternehmensvertretern einen Einblick in die Projektarbeiten, die sie während der Praxisphasen im Unternehmen bearbeiten. Beide studieren Mechatronik/Automatisierung.  "Mein Projekt war aufwändig, aber auch ein Highlight meines Studiums, da das Produkt, das ich mit entwickelt habe, bald in Serie geht", erklärte Daniel Balzer begeistert.

Außerdem berichteten die Professorinnen und Professoren über die aktuellen Entwicklungen des Studienortes. "95 Prozent der Studierenden sind in der Regelstudienzeit, das ist eine außergewöhnlich hohe Quote" trug Professorin Dr. Andrea Kaimann vor. Der Erfolg der Studierenden hänge zum einen mit der Vorauswahl durch die Unternehmen zusammen, zum anderen sei das Studium aber auch sehr strukturiert und die Betreuung sehr gut. "Natürlich fallen auch hier einige Studierende durch Prüfungen durch. Aber das sind wesentlich weniger als in klassischen Studiengängen", so Kaimann.

Auch von offizieller Seite wurde die Qualität der Studiengänge durch deren erfolgreiche Akkreditierung im März bestätigt. Wesentlicher Bestandteil des Prüfverfahrens ist neben der schriftlichen Dokumentation eine Vor-Ort-Begutachtung. Im November 2012 kamen dazu vier Gutachter an den Studienort Gütersloh, darunter  zwei Professoren anderer Universitäten und Fachhochschulen, ein Vertreter aus der Berufspraxis und ein studentischer Gutachter, um sich mit Lehrenden und Studierenden über die Studiengänge auszutauschen. Nach der positiven Begutachtung hat die FH im März das Siegel des Akkreditierungsrates erhalten. Die Akkreditierung gilt für fünf Jahre, dann steht eine erneute Begutachtung an. "Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt fünf Jahre lang zurücklehnen. Im Gegenteil, wir wollen die Qualität weiter verbessern", sagte Dekan Professor Dr. Lothar Budde.

Die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen wird in den Ländergemeinsamen Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz verbindlich vorgeschrieben. Das Akkreditierungsverfahren durchlaufen in Nordrhein-Westfalen alle Studiengänge an staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschulen verpflichtend.

 

Informationen zum praxisintegrierten Studium:

Um einen Studienplatz in einem der praxisintegrierten Studiengänge zu bekommen, muss ein Bewerber einen Kooperationsvertrag mit einem Unternehmen schließen.

Viele Unternehmen sehen in den praxisintegrierten Studiengängen eine gute Möglichkeit, einem künftigen Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken. Die Studierenden werden vom ersten Semester an in den Betrieb integriert und können schnell an verantwortungsvolle Aufgaben herangeführt werden.

Die Anforderungen der Betriebe sind ganz unterschiedlich. Oft werden junge Menschen gesucht, die unmittelbar nach dem Abitur oder Fachabitur mit dem Studium beginnen sollen. Viele Unternehmen stellen aber auch gerne junge Leute ein, die technische Vorkenntnisse mitbringen. Begehrt sind Facharbeiterinnen und Facharbeiter aus den Bereichen Elektrotechnik, Mechanik, Mechatronik.

 

Zum Studienstart im August 2013 sind noch nicht alle Plätze besetzt, manche Unternehmen suchen noch geeignete Bewerberinnen und Bewerber.

Interessierte für 2013 oder auch für den Studienbeginn 2014 können sich in einen Verteiler aufnehmen lassen, der über freie Praxisplatzangebote informiert. Dazu genügt eine kurze E-Mail an koordinierungsstelle@fh-bielefeld.de mit der Angabe, für welchen Studiengang man sich interessiert und dem gewünschten Studienbeginn (2013 oder 2014).