10.09.2010

Nachwuchswerbung par excellence - „Forschung und Studium in Bewegung“ im Ingenieurbereich der FH Bielefeld

Die Veranstaltung „Forschung und Studium in Bewegung“ am Sonntag, 5. September, war Nachwuchswerbung und Netzwerkpflege par excellence. Das Motto „Immer in Bewegung“ setzten am FH-Standort Am Stadtholz Jung und Alt um.

Rund 200 Gäste, darunter auch etliche Kinder und Jugendliche, kamen auf Einladung des Dekans des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik, um neue Forschungsprojekte und ein neues Prüflabor zu bestaunen.

Das Rad gehört zu den wichtigsten Erfindungen der Menschheit - Räder und Rollsysteme sorgen seither in allen Epochen für mehr Lebensqualität. Um die Qualität des Rades in unterschiedlichen Einsatzbereichen geht es auch in den Forschungs- und Lehrbereichen Fördertechnik, Materialfluss, Logistik (FML), Industrielle BewegungsTechnologie (IBT) und am Kompetenzzentrum für Bewegungsvorgänge (KfB). Seinen 60. Geburtstag nahm Professor Hörstmeier als Leiter der drei Bereiche an der FH Bielefeld zum Anlass, die Bedeutung des Themas Bewegung auf vielfältige Weise zu veranschaulichen. Rund ein Dutzend Aktionen, Stationen und Wettbewerbe lockten auf zwei Etagen im Innenbereich und auf dem Campusgelände der ehemaligen Richmond-Kaserne Am Stadtholz.

Absolventinnen und Absolventen, Kolleginnen und Kollegen des Fachbereiches und Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Institutionen waren der Einladung bei herrlichem Sonnenschein gefolgt. Dekan Professor Lothar Budde freute sich besonders, dass viele ihre Kinder und Enkelkinder mitgebracht hatten. "Der Nachwuchs ist für uns wichtig, der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik ist zurzeit einer der größten an der FH Bielefeld, allein im Studiengang Maschinenbau haben wir zum Wintersemester 225 neue Studierende", so Dekan Budde, "das soll auch so bleiben, wir arbeiten sehr praxisnah, unter Einbindung industrieller Themen in die Studienbereiche, im Austausch mit der Wirtschaft. In dieser Hinsicht ist Kollege Hörstmeier ein Leuchtturm."

 

Ausprobieren und Experimentieren

 

Praxisnahe Projektarbeiten, anwendungsorientierte Forschungsaufträge und Kooperationen mit Unternehmen standen auch bei der Vorstellung der FML-, IBT- und KfB-Bereiche im Vordergrund. An vielen Station galt es, durch Ausprobieren und Experimentieren (erste) ingenieurwissenschaftliche Erfahrungen zu sammeln. So kannten Kinder und Jugendliche keine Scheu, manuelle Rollstühle oder ein sogenanntes Segway im Parcours zu erproben. Letzteres, ein bis zu 20 Stundenkilometer schnelles Gefährt mit Elektromotor, das aus einem Trittbrett mit zwei Rädern und einer Lenkstange besteht, wird durch Gewichtsverlagerung des Fahrers angetrieben und erfordert eine gewisse Geschicklichkeit. An dieser Station bildeten sich durchgehend Warteschlangen. Der jüngste Nutzer, der dreijährige Jacob Sellenriek aus Westerenger, steuerte das zugelassene Stadtfahrzeug genauso souverän wie manches ältere Semester.

 

Im FML-Labor, im KfB-Prüflabor für Räder und Rollen oder im neuen KfB-Prüflabor für Rollsysteme, beim Kompetenzspiel oder bei der Flügel-Windkanal-Station des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) lockten neben der Besichtigung der modernen Ausstattung ein Frage-Antwort-Spiel und spielerisch-technische Wettbewerbe. Während bei den Erwachsenen beispielsweise der sechs mal neun Meter große, nagelneue Rollsimulator zum Prüfen von Rollstühlen, Krankenbetten oder Einkaufswagen auf verschiedenen Untergründen starkes Interesse fand, verfolgte der Nachwuchs hartnäckig die Beantwortung des Fragenkatalogs, für den es einen Wissens-Parcours durch die Hochschulbereiche zu absolvieren galt. Gut, dass überall ein Team aus Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Rede und Antwort stand. Eine "mobile Band" sorgte für gute Stimmung auf allen Ebenen, asiatisches "Life-Cooking" und ein westfälisches Buffet boten permanente Stärkungsmöglichkeiten.

 

Drei Wettbewerbe mit 18 Preisträgern

 

Ein Höhepunkt der Veranstaltung im Festzelt im Innenhof war die Siegerehrung mit Sachpreisen, hauptsächlich gestiftet vom VDI. Hier standen Jung und Alt auf dem Siegertreppchen: In drei Wettbewerben wurden in zwei Alterklassen jeweils drei Plätze vergeben, so dass zweieinhalb Dutzend kleine und große Gäste Preise mit nach Hause nehmen konnten. "Toll, dass mit einer solchen Initiative der Ingenieurnachwuchs begeistert wird", freute sich Diplom-Ingenieur Johannes J. Firsbach, Vorsitzender des VDI-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, "Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft, wir brauchen sie." Gewonnen haben letztlich alle - an Einblicken, Erfahrungen, Kontakten und vielleicht an zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren.