17.05.2013

Großer Ansturm auf den Campus Minden

Der 4. Hochschulinformationstag am 16. Mai 2013 war ein voller Erfolg.

Rund 300 Studieninteressierte waren gekommen, um sich über die Studienmöglichkeiten im Bauwesen, in der Pflege, der Informatik und den praxisintegrierten Ingenieurstudiengängen zu informieren. Professor Bernhard Niebuhr, Prodekan am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, und Professor Dr. Michael Mohe, Dekan am Fachbereich Technik, begrüßten die Gäste im überfüllten Audimax. "So voll wie heute sind unsere Hörsäle hier normalerweise nicht. Die Lehrveranstaltungen finden überwiegend in kleinen Gruppen statt", beruhigte Niebuhr die Gäste. Tatsächlich ging es dann auch in kleinen Gruppen in verschiedenen Räumen weiter zu den einzelnen Studiengängen.

Starken Zulauf hatte der Studiengang Architektur mit etwa 45 Interessierten, aber auch für Projektmanagement Infrastruktur/Logistik, Bauingenieurwesen und den in Deutschland einmaligen Bachelorstudiengang Projektmanagement Bau fanden sich zahlreiche Besucher ein. Große Bauprojekte zu managen, ist angesichts der aktuellen Negativbeispiele Elbphilharmonie, Berliner Flughafen und Stuttgart 21 kein leichtes Unterfangen. Deshalb setzt der Campus Minden einen Schwerpunkt auf Projektmanagement - sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau und für Infrastrukturprojekte wie den Netzausbau im Energiesektor oder Verkehrs- und Logistikprojekte.

Lisa-Marie Krauße (17) macht 2014 ihr Abitur am Leo-Sympher-Kolleg und hat sich über Architektur informiert: "Eigentlich möchte ich Gestaltung studieren, aber ich wollte mir auch ansehen, was es hier vor Ort gibt".

 

 

Viele Interessierte nutzten auch die Gelegenheit, sich die Labore des Fachbereichs Architektur und Bauingenieurwesen anzuschauen, unter anderem das Labor für  Hydromechanik und Wasserbau mit dem eindrucksvollen Wellenkanal. Zu den Forschungsprojekten zählen auch  das Wasserstraßenkreuz Minden und der Neubau der Schleuse. In dem Labor werden für Forschungsarbeiten unter anderem zum Küstenschutz Modellversuche gefahren, dabei können Brandungsvorgänge bis zum Maßstab von eins zu fünf simuliert werden.

Um Simulationen ganz anderer Art geht es im Skillslab des dualen Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege: Ein Krankenhauszimmer wie auf einer Intensivstation samt Versuchspuppe hat die Fachhochschule für die Studierenden auf dem Campus eingerichtet. Dort können sie ihre Skills, zu Deutsch: ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, trainieren. "Die Übungen hier sollen nicht die Praxis ersetzen. Vielmehr sollen die Studierenden hier Theorie und Praxis zusammenbringen und ihre Handlungen reflektieren. Sie können an der Puppe zum Beispiel üben, wie man eine Magensonde legt", erklärte Tanja Grasmäher, die das Skillslab am Campus betreut. "Hier dürfen sie auch mal Fehler machen, aus denen sie lernen". Die Studierenden absolvieren parallel zum Studium eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege in Kooperation mit der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken.

Professorin Dr. Grit Behrens stellte das Informatikstudium vor: 2014 startet zusätzlich zum Bachelorstudiengang auch ein Masterstudiengang. Inhaltlicher Schwerpunkt der Mindener Informatik ist das Software Engineering. Eine organisatorische Besonderheit ist, dass das Studium als Vier-Tage-Woche organisiert ist - sowohl im Bachelor als auch im Master.

Jannik Jacobsen (18) aus Dehme und Andreas Pook (18) aus Minden gehen aufs Leo Sympher-Kolleg und möchten Informatik in Minden studieren. Beide machen das Fachabi im Bildungsgang Informationstechnischer Assistent. Ihr Mitschüler Florian Rürup (19) aus Petershagen macht sein Fachabi im Bildungsgang Chemisch-Technischer Assistent und hat sich über Bauingenieurwesen informiert.

Volles Haus hieß es auch am Fachbereich Technik, der zum Speed-Dating eingeladen hatte: Nach einer Vorstellung der Studiengänge konnten die Studieninteressierten mit Unternehmensvertretern ins Gespräch kommen. Denn um einen Studienplatz im praxisintegrierten Studium zu bekommen, muss ein Bewerber einen Kooperationsvertrag mit einem Unternehmen vorweisen, in dem er über die gesamte Studiendauer beschäftigt ist.

Diese Gelegenheit nutzten Mirko Schmitz (21) aus Lübbecke und Julian Fischer (21) aus Preußisch Oldendorf. Beide möchten nach ihrer Ausbildung zum Industriemechaniker und dem Fachabitur Wirtschaftsingenieurwesen oder Maschinenbau in Minden studieren. "Dieses Jahr soll es losgehen und wir haben noch keinen Praxisplatz, wir hoffen, dass wir heute erfolgreich sind", sagt Julian Fischer und ist auch schon auf dem Weg zum nächsten Stand.

Gut 90 Personen haben sich für die praxisintegrierten Studiengänge interessiert. Mit der Resonanz zufrieden waren auch die Unternehmensvertreter.

Frank Messal, Manager Project Execution bei Xylem Water Solutions aus Herford: "Die Veranstaltung war für uns erfolgreich. Viele junge Leute haben Respekt vor der Doppelbelastung Studium und Beruf. In den Gesprächen kann man diese Schwellenangst ein bisschen mindern. Das Studium ist ja so gut durchorganisiert, dass es für die meisten gar keine so große Umstellung ist."

Manuel Graw (21) aus der Nähe von Osnabrück und Jannik Bollmeier (20) aus Hüllhorst studieren bereits im 2. Semester Elektrotechnik und sind für ihren Arbeitgeber Gauselmann als Berater am Stand. Für beide stand fest, dass sie nach dem Abi, das sie 2012 gemacht haben, dual oder praxisintegriert studieren möchten. "Bei Gauselmann sind wir sehr zufrieden, weil wir auch in den Praxisphasen noch genug Zeit zum Lernen haben", berichtet Jannik Bollmeier.

Elf Unternehmen waren zum Speed-Dating gekommen: BEOS Elektronik-Technologie GmbH (Preußisch Oldendorf), adp Gauselmann GmbH (Lübbecke), Bury GmbH & Co. KG (Löhne), Kavlico GmbH (Minden), Kuhfuss Sanitär GmbH (Hiddenhausen), Schröder Laserschneidtechnik GmbH & Co. KG (Bielefeld), TSK Prüfsysteme GmbH (Porta Westfalica), WAGO Kontakttechnik GmbH & Co.KG (Minden), WESTFALIA Automotive GmbH (Rheda-Wiedenbrück), Xylem Water Solutions Herford GmbH (Herford) und Xylem Water Solutions Deutschland GmbH (Langenhagen). Insgesamt kooperiert die Fachhochschule Bielefeld mit mehr als 200 Unternehmen, die auf diesem Wege junge Ingenieurinnen und Ingenieure an den Standorten Minden und Gütersloh ausbilden lassen.

Wer per E-Mail über freie Praxisplätze informiert werden möchte, kann sich in einen Verteiler aufnehmen lassen. Es genügt eine kurze E-Mail mit Angabe des gewünschten Studiengangs und des Jahres für den Studienbeginn an koordinierungsstelle@fh-bielefeld.de

www.campus-minden.de