26.02.2015

Interkulturelle Kompetenz wird unterschätzt

Lehreinheit Wirtschaft hatte zum Erfahrungsaustausch mit Unternehmensvertretern eingeladen.

Auf Einladung von Prof. Dr. Bernd Helbich trafen sich am 24. Februar Unternehmensvertreter aus der Region Ostwestfalen-Lippe zu einen Erfahrungsaustausch zum Thema "Interkulturelle Kompetenz" beim Bildungswerk MACH1 & MACH2 in Herford. Seitens der Fachhochschule Bielefeld waren neben Helbich die Dozenten Dr. Natalie Bartholomäus und Prof. Dr. Eginhard Werner vom Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit engagierte Diskussionsteilnehmer. Thematisiert wurden der Wissenstransfer zwischen der Hochschule und den mittelständischen Unternehmen, Forschungsansätze und erste Ideen für eine gemeinsame Trainingskonzeption. Professor Helbich: "Die Bedeutung interkultureller Kompetenz für eine erfolgreiche Internationalisierung wird unterschätzt. So sind es nicht nur Sprachbarrieren, die einen reibungslosen Ablauf internationaler Projekte verhindern, sondern vor allem auch eine mangelnde Sensitivität gegenüber fremden Kulturen."

Mit ihrem Vortrag zur interkulturellen Kompetenz gab Dr. Natalie Bartholomäus wissenschaftlichen Input für den Teilnehmerkreis. Sie präsentierte aktuelle Geschäftspotenziale auf den außereuropäischen Märkten in China, Indien, Ghana und den USA und machte auf kulturelle Stolpersteine in China und Indien aufmerksam. Sie schloss ihren Vortrag mit der Ausgestaltung von Trainingskonzepten für den Auf- und Ausbau einer interkulturellen Kompetenz. "Nur darüber zu informieren, wie der Inder und wie der Chinese tickt, ist zu kurz gedacht und oftmals durch Stereotype belegt. Erfahrungs- statt rein informationsorientiert vorzugehen und den kognitiven Anpassungsprozess der Mitarbeitenden zu fördern, verspricht gute Erfolge", so das Fazit von Dr. Bartholomäus.

Prof. Dr. Eginhard Werner hob unter dem Titel "Ohne Wurzeln keine Flügel" die besondere Rolle der Familienunternehmen hervor. Sie seien fest in der Region verankert und scheuten dennoch nicht den Sprung auf außereuropäische und manchmal sehr schwierige Märkte. Damit habe jede internationale Fragestellung auch regionalen Bezug. "Unser Anliegen ist es, auf wissenschaftliche Ergebnisse aufmerksam zu machen, diese den Familienunternehmen vorzustellen und mit den Zielsetzungen des familiären Wirtschaftens zu verbinden", so Professor Werner.

"Es gilt nun, ein maßgeschneidertes Trainingskonzept für den Teilnehmerkreis, der auch in Zukunft im Erfahrungsaustausch bleiben will, auszuarbeiten", so Professor Helbich, der abschließend erste Ideen für die konkrete Umsetzung einer gemeinsamen Weiterbildungsreihe sammelte. Er schlussfolgerte in seiner Eigenschaft als Hochschullehrer und Geschäftsführer von MACH1 & MACH2: "Es besteht definitiv Interesse und Bedarf in der Region, MACH1 wird gerne in der Zusammenarbeit mit der FH Bielefeld für die mittelständischen Unternehmen ein attraktives Angebot dazu machen."