29.09.2015

„Logistische Meisterleistung, langfristig und sorgfältig geplant“

Hochschulbibliothek startet mit neuen Räumlichkeiten und Services in die Vorlesungszeit

Seit mehreren Wochen sind sie bereits geöffnet und gut besucht: die beiden neuen Standorte der Hochschulbibliothek in Bielefeld und in Minden. Rund 135.000 Bücher und Zeitschriften wurden beim Umzug bewegt. Von den zuvor sechs Bibliotheken bleiben - mit der Hochschulbibliothek Lampingstraße - nun noch drei. Den größten Standort bildet mit rund 115.000 Bänden die Hochschulbibliothek Campus Bielefeld. Geschlossen hatte "die Bib" für den Umzug in Bielefeld nur eine Woche und in Minden drei Tage, "eine logistische Meisterleistung, die langfristig und sorgfältig geplant wurde", sagt Bibliotheksleiterin Dr. Karin Ilg. Ihre Einschätzung: "Mit der Neuausrichtung unserer räumlichen Angebote und Services beginnt für die Hochschulbibliothek eine neue Ära." So werden die Neubaubibliotheken "moderne Lernumgebungen bieten mit hoher Aufenthaltsqualität und mehr Arbeitsplätzen auch für Gruppenarbeit", verspricht die Bibliotheksleiterin.

Die neue Hochschulbibliothek Campus Bielefeld liegt in repräsentativer Lage direkt neben dem Gebäudehaupteingang. Die Bibliotheksfläche ist in fünf Halbgeschossebenen (split levels) gegliedert, die durch ein Treppenhaus verbunden sind, so dass letztlich ein großes Raumkontinuum entsteht mit vielfältigen Sichtbeziehungen zwischen den Ebenen. "Dies ermöglicht ein reizvolles Wechselspiel von Sehen und Gesehen-Werden, Rückzug und Exposition, das durch die Innenraumgestaltung und Möblierung noch unterstrichen werden soll", meint Karin Ilg.

Auch in Minden ist die Bibliothek mit dem Lesebereich im überdachten Lichthof eine architektonische Besonderheit. Hat man den bewusst tageslichtarm gehaltenen Eingang passiert, öffnet sich der fünfzehn Meter hohe Raum, "und die aufsteigenden Innenfassaden vermitteln die Atmosphäre eines Straßencafés", deutet Ilg die Architektur. Hier gibt es zudem Studiercarrels aus Glas, in die man sich einzeln oder zu zweit zurückziehen kann. Die Innenraum-gestaltung beider Bibliotheken entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten Andreas Schüring aus Münster.

Mit den neuen Räumlichkeiten wurden auch die Services der Hochschulbibliothek ausgebaut. Vor allem die Hochschulbibliothek Campus Bielefeld wartet mit großzügigen Öffnungs- und Servicezeiten auf: montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 21.45 Uhr und samstags von 10 Uhr bis 15.30 Uhr. Und wenn das noch nicht reicht: Ein Bücherrückgabeautomat in der Außenfassade nimmt Bücher an 365 Tagen rund um die Uhr entgegen. Samstags steht für die Nutzerinnen und Nutzer am Campus Bielefeld Fachpersonal bereit und folglich der volle Thekenservice - ein Plus gerade auch für Verbundstudierende. An einem neu geschaffenen Beratungsbereich an der Theke gibt es außerdem Raum und Ruhe auch für längere Beratungsgespräche, zum Beispiel zur Suche nach Literatur für die Abschlussarbeit oder zum kompetenten Umgang mit wissenschaftlichen Datenbanken. Die Fachberaterinnen der Hochschulbibliothek bieten an jedem Standort intensive Beratungen, Fachauskünfte und Workshops an rund um die Themen Wissen und Information im Fach: "Maßgeschneiderter Service direkt vor Ort", so Ilgs Versprechen.

Nicht zuletzt gibt es auch in Sachen Online-Lernen Neuigkeiten: Seit Wochenbeginn ist der Online-Kurs Hochschulbibliothek - Wissen & Info online auf ILIAS geöffnet. Hier finden sich Tipps zur Literaturrecherche, Selbsttests, Foren, Videotrainings und mehr zum eigenen Fachgebiet. Neuerdings sind Webinare zur Normenrecherche und zum Umgang mit dem Literaturverwaltungsprogramm citavi im Programm. Ebenfalls neu und noch im Ausbau begriffen sind die Learning Tools, eine Sammlung nützlicher Webservices und Software für Lehren und Lernen. Speziell für Lehrende wurden mediendidaktische Steckbriefe veröffentlicht, die bei der Integration von E-Learning-Elementen in die Lehre unterstützen sollen.

Bibliotheksleiterin Ilg ist sich sicher: "In unseren Bibliotheken ergreifen wir die Chance, zeitgemäße Servicewelten zu schaffen, die den Erfordernissen der neuen Campushochschule Rechnung tragen. Die Ideen dafür gehen uns noch längst nicht aus." Auf die weiteren Entwicklungen in der Hochschulbibliothek darf man also gespannt sein.