12.07.2013

Professor Dr. Christian Schröder ist neuer Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer

Senat der FH Bielefeld bestätigt Wahl ohne Gegenstimmen.

Bielefeld (fhb). Der Senat der Fachhochschule Bielefeld hat auf seiner gestrigen Sitzung Professor Dr. Christian Schröder (44) ohne Gegenstimmen als neuen Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer bestätigt. Zuvor hatte der Hochschulrat der FH Bielefeld Schröder auf seiner Sitzung am 5. Juli einstimmig gewählt und dem Senat seine Bestätigung empfohlen. Christian Schröder ist Professor für Mathematik und Informatik am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik. Er nimmt den Platz von Professor Dr.-Ing. Joachim Bahndorf ein, der Mitte Mai völlig unerwartet im Alter von 56 Jahren verstorben war und seit 2009 das Amt des Vizepräsidenten inne hatte. "Ich freue mich sehr über die Wahl und werde das Amt mit voller Kraft angehen", bedankte sich Schröder via Internet-Telefonie beim Senat. Er hält sich zurzeit in Ames im US-Bundesstaat Iowa zu Forschungsarbeiten auf.

Mit dem plötzlichen Tod von Professor Bahndorf sah sich die FH Bielefeld vor die Aufgabe gestellt, zeitnah die wichtige Position des Vizepräsidenten für Forschung, Entwicklung und Transfer neu zu besetzen. Es musste eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden werden, der sowohl Erfahrung in der Forschungsförderung als auch in der Drittmitteleinwerbung für die Hochschule hat.

Eine Findungskommission aus Mitgliedern des Senats und des Hochschulrats wurde gebildet, die über den Vorschlag möglicher Kandidaten von Präsidentin Dr. Beate Rennen-Allhoff beraten und abstimmen sollte. "Nach gründlicher Prüfung", so die Präsidentin, lautete ihr Vorschlag: Professor Dr. Christian Schröder. "Er verfügt über umfangreiche Forschungserfahrung, hat sich außerdem im Fachbereichsrat und im Senat engagiert, ist Forschungsbeauftragter des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik und hat die Hochschulleitung mehrfach und sehr erfolgreich bei der Außendarstellung gegenüber Politik, Wirtschaft und anderen Hochschulen unterstützt", begründete sie ihren Vorschlag.

Professor Schröder ist seit März 2003 an der FH Bielefeld und hat in dieser Zeit viele Forschungsprojekte mit Beteiligung und finanzieller Unterstützung von Ministerien und Unternehmen an den Fachbereich geholt. Unter anderem kann die FH Bielefeld durch Schröders Einsatz auf mehrere Hochleistungsrechner zugreifen, mit denen komplexe und langwierige Simulationen durchgeführt werden können. Zudem ist er aktiv im Spitzencluster "it's OWL" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Durch den Zusammenschluss von Industrieunternehmen und Hochschuleinrichtungen fungiert der Cluster als Markenzeichen des Technologiestandorts Ostwestfalen-Lippe. Schröder platzierte sich mit dem Leitprojekt "Intelligente Arbeitsvorbereitung auf Basis virtueller Werkzeugmaschinen".

Durch seinen Einsatz sind auch verschiedene wichtige Labore und Werkstätten eingerichtet worden. Eines davon ist das "mieletec", ein Forschungslabor in Kooperation mit der Firma Miele, wo Methoden, Verfahren und Konzepte für innovative Hausgeräte entwickelt werden.

"Ich bin eben sehr aktiv in der Forschung, das ist auch der Grund, warum ich das Amt gerne übernehmen möchte", erklärt Schröder via Skype den Senatsmitgliedern. Er sei begeistert davon, "was bereits an der FH läuft", und er möchte die Fachbereiche beim weiteren Forschungsausbau unterstützen und das interdisziplinäre Netzwerken fördern. Generell geht es ihm um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Forschung und Transfer, und "Leistung soll sich für die Kolleginnen und Kollegen lohnen", sagt er.

Die Voraussetzungen seien mit dem erfahrenen und sehr engagierten F.I.T.T-Team (Forschung, Innovation und TechnologieTransfer) auch gegeben. Sein großes Ziel ist es, "Leuchttürme" an der FH zu etablieren. "Projekte, die eine Strahlkraft weit über die Grenzen der Region haben und auch die freie Wirtschaft und große Forschungsinstitutionen auf die FH Bielefeld aufmerksam machen", skizziert er seine Ideen.

Schröder wurde in Melle geboren. Er studierte Physik an der Universität Osnabrück, machte dort sein Diplom und wurde 1999 zum Dr. rer. nat. promoviert. Es folgten Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Hamburg und Bielefeld, bevor er 2002 in die USA ging. Als Postdoc arbeitete er am Ames Laboratory des U.S. Department of Energy und der Iowa State University. Er ist seit 2003 offizieller Partner des Ames Laboratory. Zudem lehrt er als Gastprofessor regelmäßig am Institute for Arts, Science an Technology der Glyndŵr University in Wales (seit 2011) und am Institute for Materials Research der Tohoku University in Japan (seit 2013).

Der neue Vizepräsident ist Leiter des "Bielefelder Instituts für Angewandte Materialforschung" sowie Projektleiter in der DFG-Forschergruppe "Nanomagnete: von der Synthese über die Wechselwirkung mit der Oberfläche zur Funktion" an der Universität Bielefeld. Außerdem ist er Sprecher des mit der Uni Bielefeld betriebenen kooperativen Forschungsverbunds "Modellbasierte Realisierungen intelligenter Systeme in der Nano- und Biotechnologie" (MoRits).