04.03.2014

Regional differenzierte Versorgung - internationale Modelle und lokale Perspektiven

Forschungskooperation NuV veranstaltet Workshop / Vielfältige Diskussionen weisen auf hohe Relevanz des Themas hin.

Regionale Unterschiede im Versorgungsbedarf der Bevölkerung und die bedarfsgerechte, regional differenzierte Versorgungsgestaltung standen im Mittelpunkt des Workshops, den die Forschungskooperation "Nutzerorientierte Versorgung bei chronischer Krankheit
und Pflegebedürftigkeit", kurz NuV, (Fachhochschule Bielefeld, InBVG und Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften) am 27. Februar veranstaltete.

Gut 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich zunächst über regional differenzierte Versorgungskonzepte in anderen Ländern.
Prof. Dr. Dirce Stein Backes (Centro Universitario Franciscano) stellte das Familiengesundheitsprogramm in Brasilien vor, Dr. Kerstin Hämel (Universität Bielefeld) berichtete zu regionalen Versorgungszentren in Kanada und Finnland. Die rege Diskussion im Anschluss verdeutlicht, dass auch in Deutschland die Suche nach innovativen Modellen im Gang ist. Angesichts der demografischen Entwicklungen besitzt das Thema bei Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen, Krankenkassen und des Landes eine hohe Relevanz.

Am Nachmittag stand die Situation in Nordrhein-Westfalen im Mittelpunkt. Drei Forschungsprojekte des NuV-Verbunds wurden vorgestellt, in denen spezifische Fragestellungen zu regional differenzierter Versorgung im ländlichen Raum und in Großstädten in Nordrhein-Westfalen untersucht werden (Yvonne Queißer-Schlade, Angela Nikelski, Janina Kutzner). Wie wichtig der kommunale Dialog mit allen Akteursgruppen ist, um regional vernetzt Versorgungskonzepte auf den Weg zu bringen, machte Dr. Vera Gerling von der TU Dortmund in ihrer Präsentation des Projekts StrateGin (Region Südwestfalen) deutlich.

Die vielfältigen Diskussionen in Plenum zeigten die hohe Relevanz des Themas und verwiesen auf offene Fragen und Herausforderungen. Die Forschungskooperation NuV leistet mit ihren Projekten zur Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen für die Entwicklung bedarfs- und nutzerorientierter Versorgungskonzepte einen Beitrag zum Umgang mit diesen Herausforderungen. Der mit dem Workshop begonnene Dialog mit verantwortlichen Akteuren und Wissenschaftlern wird weiter fortgesetzt.

So wird noch in diesem Jahr, am 30. und 31. Oktober 2014, eine internationale Fachtagung in Bielefeld stattfinden, bei der die Förderung der Nutzer und Nutzerinnen hinsichtlich ihrer Gesundheitskompetenz und des Selbstmanagements in unterschiedlichen Phasen des Lebenslaufs in den Blick genommen wird.

Weitere Informationen unter: www.forschungskooperation-nuv.de