16.09.2013

Rekord: 9.394 Studierende an der Fachhochschule Bielefeld

2.329 Erstsemester beginnen diese Woche ihr Studium an der größten ostwestfälischen Fachhochschule.

Bielefeld (fhb). 9.394 Studierende sind zum Semesterstart am 16. September an der Fachhochschule (FH) Bielefeld eingeschrieben. Das sind so viele wie nie zuvor. Im Vorjahr waren es 747 weniger. Von den 2.329 Studienanfängern starten allein gut 500 am Standort Minden. Dort sind jetzt insgesamt mehr als 1.400 Personen eingeschrieben. Am Studienort Gütersloh haben 81 Neue angefangen, die Gesamtzahl liegt bei über 250 Studentinnen und Studenten.

Die Rekordzahlen bedeuten jedoch nicht, dass die Studierenden sich auf überfüllte Hörsäle einstellen müssen, wie die Präsidentin der FH, Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff, anlässlich eines Pressegesprächs zu Semesterbeginn erläutert: "Auf die zusätzlich geschaffenen Studienplätze hat sich die Hochschule in den letzten Jahren durch Personalausbau und Anmietung zusätzlicher Räumlichkeiten vorbereitet."

Auf dem Campus Minden wird es ein wenig eng, allerdings nur für diejenigen, die mit dem Auto anreisen: Hier entsteht ein Neubau, und wegen der Baustelle direkt auf dem Campus fallen Parkplätze weg. Für Ausweichmöglichkeiten ist aber gesorgt. 

Besonders stark nachgefragt war, wie in den Vorjahren, der Studiengang Wirtschaftspsychologie mit 48 Bewerbungen pro Studienplatz, gefolgt von Soziale Arbeit (32 Bewerbungen pro Studienplatz), Pädagogik der Kindheit (25), Betriebswirtschaftslehre (22), International Studies in Management (21) und Wirtschaftsrecht (16). Die Bewerberzahlen sind jedoch nur bedingt aussagekräftig, denn viele junge Leute bewerben sich an mehreren Hochschulen, und längst nicht alle zugelassenen Bewerberinnen und Bewerber nehmen den Studienplatz dann auch an: Glück für diejenigen, die nachrücken.

Stolz ist die Hochschule auf ihr vielfältiges Angebot, das mit Gestaltung, Architektur und Bauingenieurwesen, Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Sozialwesen, Wirtschaft und Gesundheit nicht nur fachlich sehr breit aufgestellt ist. Es gibt auch viele verschiedene Studienformen, wie die Präsidentin erklärt: "Chancengleichheit und Durchlässigkeit sind uns sehr wichtig. Deshalb bieten wir Studienmodelle an, die auch den Personen ein Studium ermöglichen, die nicht auf dem klassischen Weg, also nach dem Abitur, an die Hochschule kommen, sondern bereits im Berufsleben stehen oder in der Familienphase sind."  

Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es zum Beispiel berufsbegleitende Bachelor- und Masterstudiengänge, bei denen die Lehrveranstaltungen am Wochenende stattfinden. In Minden und Gütersloh sind die praxisintegrierten Ingenieurstudiengänge ein Erfolgsmodell, von dem auch die regionale Industrie profitiert: Dabei wechseln sich Praxisphasen im Unternehmen über elf Wochen mit Theoriephasen in der FH über zwölf Wochen ab. Dort studieren neben Abiturienten auch Personen, die schon länger im Unternehmen tätig sind und die sich weiterqualifizieren möchten. Die Unternehmen können so guten Nachwuchskräften eine Entwicklungsperspektive bieten.

Der duale Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege ist eine weitere Studienform: Hier absolvieren die Studierenden parallel zum Studium die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Kooperation mit den Mühlenkreiskliniken (Minden-Lübbecke) und der Zentralen Akademie für Gesundheitsberufe in Gütersloh. In diesen nicht-klassischen Studiengängen sind knapp 15 Prozent der Studierenden, nämlich über 1.300, eingeschrieben. "Die Tendenz ist steigend", so die Präsidentin. Weitere Varianten sind das kooperative Studium (Maschinenbau), das Teilzeitstudium (Soziale Arbeit) oder die 4-Tage-Woche im Bachelor Informatik in Minden.

Mit ihrem vielfältigen praxisorientierten Angebot setzt sich die Hochschule für den Fachkräftenachwuchs in der Region ein. Zudem besteht an der FH die Möglichkeit, sich für die wissenschaftliche Laufbahn zu qualifizieren. Rennen-Allhoff: "Oft erkennen die Studierenden erst im Laufe des Studiums, ob sie mit dem Bachelorabschluss in die Berufspraxis eintreten oder sich wissenschaftlich weiterqualifizieren wollen. Hier bietet die FH Bielefeld nicht nur zahlreiche Masterstudiengänge, sondern auch Promotionsmöglichkeiten in Kooperation mit Universitäten."