24.10.2014

Studienerfolg beruflich Qualifizierter fördern

Dreijähriges Projekt der Fachhochschule Bielefeld erfolgreich beendet.

Bielefeld (fhb). Mit einer Abschlussveranstaltung in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld endete am Donnerstag das Projekt »EMbeQ - Entwicklung von Maßnahmen für beruflich Qualifizierte« der Fachhochschule Bielefeld.

Drei Jahre lang wurden am Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit unter Leitung der Professoren Dr. Axel Benning und Dr. Heiko Burchert verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, um beruflich Qualifizierte in ihrem Studium an der Hochschule zu unterstützen und einen Studienabbruch zu verhindern. Beruflich Qualifizierte sind Studierende, die nicht mit Abitur oder Fachabitur, sondern über berufliche Aufstiegsfortbildungen, wie Handwerksmeister oder Fachwirte, die Hochschulzugangsberechtigung erlangen. »Sie haben einen besonderen Bedarf an Unterstützung, denn sie stellen eine deutlich andere Zielgruppe dar als die Studierenden, die direkt nach dem Abitur oder Fachabitur an die Hochschule kommen«, erklärt Heiko Burchert. Durch die bereits erfolgte berufliche Ausbildung sind sie in der Regel vergleichsweise älter als traditionelle Studierende ohne berufliche Qualifikation. »Zudem haben sie oftmals neben Beruf und dem Studium bereits familiäre Verpflichtungen. Das heißt, sie müssen drei Herausforderungen unter einen Hut bringen und das kann unter Umständen zu einem Studienabbruch führen«, sagt Heiko Burchert.

Deshalb gehörte zu den umgesetzten Maßnahmen unter anderem eine Broschüre zur Studienfinanzierung. Denn bei der großen Zahl der Fördermöglichkeiten ist es für den Einzelnen oft schwierig, sich ohne professionelle Unterstützung einen umfassenden Überblick zu verschaffen und ein individuell passendes Finanzierungskonzept aufzustellen. Gerade wenn die familiären Verpflichtungen hinzukommen, ist dies von existentieller Bedeutung.

Zur weiteren Unterstützung der beruflich qualifizierten Studierenden der FH Bielefeld wurde ein neues Jobportal geschaffen. »Es richtet sich explizit an jene Studierende, die nicht nur einen Nebenjob suchen, sondern auch berufliche Erfahrungen in den speziellen Bereichen mitbringen», erklärt Heiko Burchert. So sei die Finanzierung des Studiums gesichert und gleichzeitig blieben die beruflich Qualifizierten in ihrem erlernten Beruf auf dem Laufenden. Außerdem könnten im besten Falle im Nebenjob nicht nur Qualifikationen und Kompetenzen aus der Ausbildung, sondern auch die Theorie des Studiums in die Praxis umgesetzt werden. Dies biete den Unternehmen, »neben den gut qualifizierten Mitarbeitern, den Vorteil der Einbringung neuer Impulse und Ideen in möglicherweise festgefahrene Routinen», so Burchert.

Unterstützt wurde das Projekt von mehreren Kooperationspartnern, die die Maßnahmen und besonders die Jobbörse mit ihren Netzwerken unterstützen. Projektpartner waren die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, die Ärztekammer Westfalen-Lippe zu Münster, die Bezirksregierung Detmold, IHK Lippe zu Detmold, die Jowat AG aus Detmold, MAN Truck & Bus AG aus München und die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe zu Münster.