24.09.2008

WISSENS-MEILE

Wissenschaft zum Anfassen und Mitmachen

Ob alternative Stadtführungen mit Nachwuchsarchitekten, Workshops zur Fotobearbeitung, Mitmach-Experimente der verschiedensten Art oder eine Brücke zum selber Bauen - auf der WISSENS-MEILE am Altstädter Kirchplatz zeigt die FH Bielefeld, das Wissenschaft längst nicht nur trockene Theorie ist. Ganz besonders schlauen Besuchern winken tolle Preise beim FH Bielefeld GENIALE-Quiz.
Ort: Altstädter Kirchplatz in Bielefeld
Termin: 4., 5. sowie 11. 10., 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Das Programm auf der WISSENS-MEILE:
Schutzbauwerk Deich

Über hunderte von Kilometern schützen Deiche unsere Küsten und das Hinterland der Flüsse. Eine Vielzahl dieser Deiche sind viele Jahrzehnte alt und konnten in der Vergangenheit den starken Hochwassern immer häufiger nicht standhalten. Das Wasser drückt gegen den Deich, der Deich wird nach und nach durchsickert, er weicht allmählich auf, Teile der luftseitigen Böschung brechen weg und schließlich bricht der Deich zusammen.
In der Vergangenheit wurden Landschaften überschwemmt, Tiere ertranken, Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Das Elbehochwasser im Sommer 2002 verursachte allein in Deutschland einen Schaden von rund 15 Milliarden Euro. Spezielle Konstruktionen beim Bau der Deiche machen es Bauingenieuren möglich, unsere Küsten und Flusslandschaften und damit das Leben von Mensch und Tier vor Hochwassern zu schützen. In einem Experiment lassen Bauingenieurstudierende Wassermassen auf Deiche treffen, zeigen die Folgen einer Flutwelle und wie angepasste Bauweise die Deiche robuster werden lässt.
Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Georg Gülzow,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

Turmhöhenbestimmung:
Wie geht das? Macht Euch schlau!

Wie hoch ist eigentlich ein Gebäude oder ein Kirchturm?
Eine Möglichkeit dies herauszufinden ist, die Höhe zu schätzen. Diese "Pi mal Daumen"-Methode ist aber sehr ungenau. Eine andere Möglichkeit ist, eine Schnur oder ein Maßband am Gebäude herabzulassen und das Ergebnis abzulesen. Diese Methode hat aber einen Haken: Die örtlichen Gegebenheiten sind nicht immer so, dass man eine Schnur gerade am Gebäude herablassen kann. Was passiert also, wenn die Fassade des Turms keine flachen Wände, sondern viele Stufen und Balkone hat? Die moderne Vermessungstechnik hat viel genauere Möglichkeiten zur Höhenbestimmung von Gebäuden geschaffen. Interessierte können -unter Anleitung der Studierenden- mit Hilfe von Messgeräten und der Mathematik selbstständig die Höhe eines Kirchturms oder anderer Gebäude sehr exakt bestimmen.
Projektleitung: Prof. Dr. Joachim Bahndorf,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

Was ist stärker: ein flach- oder
ein hochkantgelegtes Brett?
Optimale Gestaltung und Nutzung von Tragelementen

Eine möglichst wirkungsvolle und wirtschaftliche Nutzung von Material ist beim Hausbau und in vielen Bereichen des täglichen Lebens wichtig. Bei der Herstellung und Nutzung von Möbeln, Geräten und Fahrzeugen muss die Tragwirkung der einzelnen Teile genau bedacht werden. An zwei Versuchsständen können Interessierte unter Anleitung selbständig mit Ziegelsteinen, Leisten und Zollstock experimentieren. Es wird die Durchbiegung von verschiedenen Balkenanordnungen unter Belastung gemessen und verglichen, um die wirkungsvolle, "richtige" Anordnung und Verwendung von Bauteilen zu ermitteln.
Jeweils zur vollen Stunde wird in einem Versuch festgestellt, wie viel Last die Versuchsbalken tragen können, wie weit sie sich dann verformen und unter wie viel Gewicht die Versuchsbalken brechen.
Projektleitung: Prof. Dr. Helmut Geistefeldt,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

Wasser- und Abwasserbehandlung
In unserem Zelt zum Thema "Wasserbehandlung" treffen Sie auf faszinierende Experimente und aktuelle Forschungsergebnisse zur biologischen Abwasseraufbereitung. Der pH-Wert von Flüssigkeiten spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Er kann chemische Veränderungen auslösen, kann Pflanzen vergiften, kann durch Veränderung Flüssigkeiten die Farbe wechseln lassen und er bestimmt, wie viel Sauerstoff in unser Blut gelangt. Am Experiment zeigen die Studierenden, was ein pH-Wert alles auslösen kann und geben Tipps für den Gebrauch zu Hause.
Auch unser Trinkwasser hat einen pH-Wert und unterliegt strengen Auflagen, damit sichergestellt ist, dass es uns nicht übel aufstößt. Gießen wir zu Hause unsere Blumen, würden wir das Wasser, das einmal durch die Blumenerde geflossen ist, nicht mehr trinken. Es ist dreckig geworden. Warum aber ist das Brunnenwasser, das tief aus der Erde kommt, klar und kann gefahrlos getrunken werden? In Experimenten zeigen Studierende die neuesten Forschungsergebnisse zur biologischen Wasseraufbereitung.
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Namuth,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

3D-Stadtbäckerei: Deine Stadt im Web

Wir bieten feinste 3D-Modelle von Gebäuden der Region. Bringen Sie digitale Fotoapparate und Bilder mit. Wir backen gemeinsam ein dreidimensionales Modell von einem Gebäude auf Ihrem Foto!
Digitalkameras, Notebooks, mobile Navigationsgeräte, Internet - die Technik macht es möglich: Zusammen mit Programmen wie Google Earth und Bildbearbeitungsprogrammen, Grundrissdaten aus dem Katasteramt und manchem mehr, ist es möglich, aus einem einfachen Foto ein dreidimensionales Modell zu erstellen. Vor Ort kann jeder Besucher Digitalphotos aufnehmen und daraus ein 3D-Modell backen. Die Backzeit richtet sich je nach Komplexität des Bauwerks und der Modellqualität.
Außerdem im Programm: Größe eines CCD-Chips bestimmen; Schluss mit stürzenden Linien - Perspektivkorrektur; Bildfehler korrigieren; 3D-Fotografie; Vom Foto zum 3D-Modell; Photogrammetrie - Messung aus Luftbildern
Projektleitung: Prof. Dr. Guenter Pomaska,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

Architektur-Labor:
Experiment und Exkursion

Lehrende und Studierende des Studiengangs Architektur nehmen Sie mit auf eine spannende Reise durch die Stadt Bielefeld. Die Architektur einer Stadt wird nur selten aktiv wahrgenommen. Sie ist aber Abbild unserer Kultur und beeinflusst unsere Befindlichkeit. Die Gestaltung der Stadt und ihrer Gebäude ist ein Faktor unserer Lebensqualität. Für Architekten ist es wichtig, die Befindlichkeit und Lebensqualität der Bürger vor Augen zu haben. Um das zu lernen, reicht theoretische Wissensvermittlung nicht aus.
Im "Architektur-Labor" auf der WISSENS -MEILE erläutern Lehrende und Studierende die Gestaltungsaspekte von Gebäuden und lassen ihre Besucher spielerisch durch Experimente die eigene Wahrnehmung für Architektur herausfinden. Wenn Sie mögen, nehmen die Nachwuchsarchitekten Sie mit auf eine Expedition durch Bielefeld: die ArchitekTOUR! Lassen Sie sich Plätze und Gebäude erläutern und schulen Sie dabei Ihre Wahrnehmung für Raum und Stadtgestaltung. Treffpunkt am Stand/Zelt jeweils um 12:00 Uhr und um 14:00 Uhr und nach Bedarf; Dauer der Tour ca. 1 Stunde.
Projektleitung: Prof. Bettina Mons,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

Bau von LEONARDO-Brücken:
ohne Hilfsmittel wie Nägel, Schrauben

Leonardo da Vinci, der berühmte italienische Baumeister, Forscher und Künstler des 15. Jahrhunderts, hat im Experiment herausgefunden, wie allein aus Baumstämmen eine Bogenbrücke über einen Fluss gebaut werden kann. Die Flussbreite und Brückenlänge kann dabei etwa zweieinhalb mal so groß sein wie ein Baumstamm lang ist. Ganz ohne Verbindungsmittel wie Nägel, Schrauben, Leim, Seile, Laschen oder Verzahnungen ist diese Brücke stabil.
Für zwei LEONARDO-Brücken liegen Bretter und Balken bereit. Nach Modellvorlage kann man sich allein oder besser in kleiner Gruppe am Bau einer LEONARDO-Brücke versuchen. Dies kann ohne oder mit Zeitmessung oder im Wettbewerb zweier Mannschaften erfolgen.
Projektleitung: Prof. Dr. Helmut Geistefeldt,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen


Geokunststoffe im Erdbau

Jeder kennt das Phänomen: Wir laufen barfuß durch den Sand und sinken bei jedem Schritt ein Stück weit in den sandigen Boden ein. Genau das gleiche passiert, wenn wir mit einem Auto über einen unbefestigten Untergrund fahren. Die Räder graben sich ein. Geokunststoffe arbeiten versteckt im Untergrund unter Asphalt, Beton und anderen Oberflächen für unsere Sicherheit. Sie stabilisieren den Boden unter unseren Straßen und Brücken sowie Dämmen und Böschungen. Studierende des Bauingenieurwesens demonstrieren die Leistungsfähigkeit und Anwendungsmöglichkeiten der Geokunststoffe.
In einem Modellversuch bauen die Studierenden einen Sandturm auf und bringen diesen mit zusätzlichem Gewicht zum Einsturz. In einem zweiten Versuch setzen die Studierenden einen Geokunststoff in den Sandturm ein. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Georg Gülzow,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen

Technology Transfer Tanzania
Tap and Toilet

Studierende und Lehrende der Fachhochschule Bielefeld leisteten in den vergangenen Jahren einen wichtigen Beitrag, um Armut und Ungerechtigkeit in der Welt zu beseitigen. Im Oktober 2002 starteten Studierende des Fachbereichs Architektur und Bauingenieurwesen nach Tansania in Afrika, um in dem Ort Mtae eine Wasserversorgung und eine Abwasserentsorgung aufzubauen. Knapp fünf Jahre dauerte es, die rund 10.000 m Rohrleitung in teils unwegsamem Gelände im Regenwald zu verlegen und dabei rund 140 Höhenmeter zu überwinden.Dank solcher Initiativen und dem Engagement vieler Menschen können heute 8.500 Menschen in Mtae an öffentlichen Zapfstellen Wasser erhalten und Abwasser entsorgen. Das Abkochen des Wassers soll durch eine solarbetriebene Entkeimungstechnologie unnötig werden. So wird weniger Feuerholz gebraucht, also auch weniger Wald gerodet, was die Erosion der Böden stoppt. Die Studierenden und Lehrenden haben das Projekt dokumentiert und zu einer beeindruckenden Ausstellung zusammengestellt.
Projektleitung: Prof. Dr. Johannes Weinig,
Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen


Außerdem während der gesamten GENIALE:
Studienberatung der Fachhochschule Bielefeld
4. bis 11. Oktober 2008
täglich von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
im GENIALE Info-Dome auf dem Jahnplatz