02.04.2015

Verbindung von Architektur, Ingenieurwesen und Sozialwissenschaften

FH-Student erhält Förderpreis für Masterarbeit über die Nutzerakzeptanz des CITEC.

Bielefeld (fhb). Intelligente Systeme und Technologien werden immer häufiger in Gebäuden eingesetzt - doch akzeptieren die Nutzer die neue Technik überhaupt? Dieser Frage ging Patrick Köhn 2014 in seiner Masterarbeit im Studiengang "Integrales Bauen" an der Fachhochschule (FH) Bielefeld nach. Er untersuchte die Nutzerakzeptanz intelligenter Gebäude anhand des 2013 bezogenen Universitäts-Forschungsgebäudes CITEC auf dem Campus Nord in Bielefeld. Hierfür erhielt er nun den Förderpreis des GEFMA Deutschen Verbands für Facility Management. Verliehen wurde der Preis am 26. März während der Facility Management Messe in Frankfurt.

"Die Masterarbeit besticht neben ihrem starken Praxisbezug und ihrer sorgfältigen wissenschaftlichen Diskussion vor allem durch den interdisziplinären Ansatz, der Architektur, Ingenieurwesen und Sozialwissenschaften verbindet", sagte der Juryvorsitzende, Prof. Dr. Markus Lehmann, während der Preisverleihung. Köhn hatte anhand von Experteninterviews und Onlinefragebögen eine nutzerorientierte Gebäudebewertung des CITECs durchgeführt.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen entwickelte Patrick Köhn konkrete Verbesserungsvorschläge und praktische Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb von anderen intelligenten Campusgebäuden. Gerade dies sei, laut Jury, die "ganz besondere Leistung des Preisträgers". Köhn empfiehlt, die Nutzer bereits in die Planungsphase mit einzubeziehen, um bedarfsgerechte Technologien zur Verfügung zu stellen. "Bei intelligenten Campusgebäuden ist der Mensch als Nutzer mit seinen Bedürfnissen wesentlicher Bestandteil aller Überlegungen, wobei sich die Gebäudesysteme und -technologien individuell an die jeweiligen Anforderungen anzupassen haben", resümierte Köhn in seiner Masterarbeit.

Die Initiatoren für Köhns Bewerbung waren seine Betreuer Prof. Dr. Ulrich Schramm und Prof. Dr. Sybille Reichart von der FH Bielefeld.  "Wir haben ihm den Tipp gegeben, da wir ihn für preiswürdig hielten. Das sah nun ja auch die Jury so", freute sich Schramm. Patrick Köhn hat den sogenannten Hauptpreis des GEMFA-Förderpreises gewonnen. Er ist mit 3.000 Euro dotiert. Weitere fünf Preise wurden in den Fachkategorien Dokumentation, Entsorgungsnetze, Flächenstandards, Gebäudesicherheit und Verkehrsinfrastruktur vergeben. Die Jury aus Professoren und Unternehmensvertretern hatte zwischen 18 zugelassenen Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen zum Thema Facility Management zu entscheiden.