14.03.2013

Wirtschaftspsychologie für die Oberstufe

FH Bielefeld startet "WiSH"-Projekt mit dem Einstein-Gymnasium Rheda-Wiedenbrück und dem Rudolf-Rempel-Berufskolleg Bielefeld.

Bielefeld (fhb). Gut 60 Schülerinnen und Schüler im Hörsaal 5 der Universität. Die Fachhochschule Bielefeld hatte eingeladen. Einführungsvorlesung in die Wirtschaftspsychologie. Dr. Dirk Martinke trägt vor, das junge Auditorium hört aufmerksam zu. Zum ersten Mal Hochschulluft schnuppern war für den interessierten Nachwuchs aus dem Einstein-Gymnasium Rheda-Wiedenbrück und dem Rudolf-Rempel-Berufskolleg Bielefeld (RRBK) angesagt. "WiSH" macht's möglich, die Koproduktion des Fachbereichs Wirtschaft und Gesundheit der FH Bielefeld mit den beiden Schulen. Mitte Dezember vergangenen Jahres war der entsprechende Kooperationsvertrag unterschrieben worden. Wirtschafts-Dekan Prof. Dr. Uwe Rössler bei seiner Begrüßung: "Wir wollen mit unserem Projekt dazu beitragen, dass die Schüler vor Beginn des Studiums besser einschätzen können, was sie erwartet und natürlich auch, ob es überhaupt das richtige ist."
Mit "WiSH", dem Kürzel für "Wirtschaft in Schule und Hochschule", verbinden die drei Partner den Wunsch nach konkreter Zusammenarbeit, zunächst mit einer Laufzeit von drei Jahren. Gefördert werden Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, die sich für Betriebs- und Volkswirtschaft interessieren. Ass. jur. Nermin Köklüce kümmert sich seitens des Fachbereichs um das Programm und die Durchführung. Zur vierstündigen Auftaktveranstaltung gehörten auch die Vorstellung des Fachbereichs und ein Gang in die Mensa.

In einer so genannten Steuergruppe, in der Vertreter aller
Vertragspartner sitzen, hatte man sich grundsätzliche Gedanken über die
Themenauswahl gemacht. Seitens des Einstein-Gymnasiums sind die Lehrer
Matthias Homburg und Claudia Barton mit der Projektkoordination betraut,
am RRBK zeichnen Carsten Stockey und Gert Wittig verantwortlich. Neben
der Wirtschaftspsychologie wird es demnächst auch um Marketing und
Kaufverhalten gehen. Und die internationalen Wirtschaftsbeziehungen im
Lichte der Finanz- und Wirtschaftskrise und die Geldpolitik bilden
weitere Schwerpunkte. Die Teilnahme an Forschungsprojekten der
Hochschule sei, so Dekan Rössler, gleichfalls vorgesehen.

Schulleiterin Antje Solty vom Einstein-Gymnasium meinte anlässlich der
Vertragsunterzeichnung: "Wir wollen unsere Schüler rechtzeitig über die
Hochschulanforderungen informieren, und wir setzen uns hiermit für ein
qualitätsorientiertes Denken ein." Ihre Amtskollegin vom
Rudolf-Rempel-Berufskolleg, Christiane Wauschkuhn, sieht das ähnlich.
Für besonders motivierte Schülerinnen und Schüler, "die noch Luft
nach oben haben", sei die Hochschule ein idealer Ort, um die eigenen
Fähigkeiten und Interessen frühzeitig ausloten und vertiefen zu
können.

An den Vorlesungen, so das Konzept, können bis zu 100
Studieninteressierte teilnehmen. In den einzelnen Projektphasen sollen
maximal zehn Schülerinnen und Schüler je Schule mitmachen. Den Schulen
bleibt es vorbehalten, die Teilnehmenden auszusuchen. Besonderer Anreiz:
eine dreitägige 'Sommerschule' mit Workshops und Diskussionsforen. Die
Projektergebnisse werden in einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung
präsentiert. Schlusspunkt ist dann die Übergabe der
Teilnahme-Zertifikate, die darüber Auskunft geben, was so alles
"gehört" und woran konkret gearbeitet wurde.

Das Projekt, so der Wunsch der Partner, darf sich langsam entwickeln,
und es soll nachhaltig angelegt sein. Der "WiSH"-Vertrag sieht vor,
dass weitere Schulen im Einvernehmen mit den bisherigen Partnern in das
Projekt integriert werden können. Ausdrücklich bedanken sich die Schulen
bei ihren Partnern, die das "WiSH"-Projekt finanziell fördern.
Matthias Homburg: "Die Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück unterstützt uns,
darüber freuen wir uns sehr." Und am Rudolf-Rempel-Berufskolleg hat
der eigene Förderverein das Projekt als förderwürdig eingestuft.