15.04.2014

Außergewöhnliches Engagement in Lehre und Selbstverwaltung

Hildegard Schumacher-Grub feiert 40-jähriges Dienstjubiläum.

Bielefeld (fhb). 40-jähriges Dienstjubiläum im Öffentlichen Dienst, 35 Jahre davon an der FH Bielefeld: ein rundes Jubiläum. Nur ganz wenige schaffen diese bemerkenswerte Zeitspanne an einer Hochschule tatkräftig zu füllen. Hildegard Schumacher-Grub ist eine von ihnen. Sie hat die Zeit genutzt, und sich mit großem Engagement für ihre Hochschule und ihren Fachbereich Sozialwesen eingesetzt. Als Fachlehrerin, als Gleichstellungsbeauftragte, als Senats-, Fachbereichsrats- und Personalratsmitglied, in Berufungsausschüssen und Findungskommissionen, um nur ein paar Stationen ihrer langen beruflichen Laufbahn an der FH Bielefeld aufzuzählen. FH-Präsidentin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff bedankte sich jetzt anlässlich der Ehrenurkundenübergabe für die vertrauensvolle, stets konstruktive Zusammenarbeit.

Hildegard Schumacher-Grub, Diplom-Sozialpädagogin und Diplom-Umweltwissenschaftlerin, kam am 1. Oktober 1979 an die FH Bielefeld, eingestellt als Fachlehrerin mit den Lehrgebieten Didaktik und Methodik der Sozialpädagogik sowie Heil- und Sonderpädagogik. In der Eifel nahe Adenau war sie aufgewachsen, hatte nach der Mittleren Reife die Frauenfachschule und die Krankenpflegeschule erfolgreich abgeschlossen. 1971 nahm sie an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik ihr Studium der Sozialpädagogik auf, das sie drei Jahre später an der FH Köln mit dem Diplom beendete. Nach dem Anerkennungsjahr ging sie an die Sonderschule für Geistig Behinderte in Köln-Poll. Von hier aus führte der Weg dann wenig später an den Teutoburger Wald.

Sie hat ihr berufliches Engagement stets nicht nur eng auf die eigenen fachlichen Grenzen ausgerichtet verstanden, sondern immer wieder aktuelle gesellschaftliche Themen, insbesondere die Umweltproblematik aufgegriffen. So war sie beispielsweise federführend beim Expoprojekt 2000 unter dem Motto "Gut drauf - aber natürlich" beteiligt, knüpfte internationale Verbindungen nach Japan und in die USA, erhielt 2003 den Synergiepreis der FH Bielefeld, wurde im Auftrag der Hochschule an die Kulturakademie Dresden entsandt, wo sie im Rahmen der Aufbauhilfe Ost von 1990 bis 1998 jeweils für fünf Wochen im Jahr an der Entwicklung von Didaktik und Durchführung von Umschulungen mitwirkte. Von 1997 bis 2000 war sie Mitglied des Energiebeirats der Stadt Bielefeld. Für die Studierenden war sie über mehrere Amtsperioden hinweg als Behindertenbeauftragte die erste und zuverlässige Ansprechpartnerin.

Den meisten Kolleginnen und Kollegen wird die Jubilarin in Erinnerung sein in ihrer Funktion als Gleichstellungsbeauftragte, in einem Amt, das sie mit Leben und so manchem Erfolg von 2002 bis 2012 ausgefüllt hat. Mehr Mädchen und Frauen für die Naturwissenschaften zu gewinnen und an der Hochschule Karrierewege zu ermöglichen, Nachwuchswissenschaftlerinnen mit einer FH-Professur zu fördern und die Implementierung von Gleichstellungsstrukturen in allen FH-Arbeitsbereichen, das waren und sind für Hildegard Schumacher-Grub wesentliche Elemente im Selbstverständnis einer modernen, offenen Hochschule. Dass sie als Projektleiterin das "Audit familiengerechte Hochschule" an prominenter Stelle mit einwerben half, verdeutlicht ihr konsequentes Engagement für ihre Überzeugungen und die Unterstützung, die sie für ihre Anliegen hochschulweit gewinnen konnte.

Mit gleichem Elan ist sie nunmehr vor geraumer Zeit wieder an ihren Fachbereich Sozialwesen zurückgekehrt, wo sie sich als Fachlehrerin um die Vermittlung von praxisbezogenen Fähigkeiten und Kenntnissen sowie theoretischen Grundlagen der Sozialpädagogik, Schwerpunkte: Systemökologie und Umweltpädagogik, Heil- und Sonderpädagogik kümmert.

Privat liebt es die Mutter von drei erwachsenen Kindern entspannt: regelmäßige sportliche Betätigung sorgt für einen Ausgleich im bewegungsarmen Berufsalltag. Und ihre große Passion ist und bleibt die Musik. Als ausgebildete Sängerin tritt sie solo oder im Vokalensemble regelmäßig öffentlich auf. Beruf und Berufung, Freizeit und Hobbys scheinen hier die vergangenen 40 Jahre auf eine erfreuliche, auch kräfteschonende Weise verbunden zu haben.