Christiane Müller und Marina Vemmer werden promoviert

Bielefeld (fhb). Doppelte Freude am Fachbereich Ingenieurwissenschaften  und Mathematik - IuM - der FH Bielefeld: Christiane Müller und Marina Vemmer sind promoviert worden, Vemmer mit ihrer Doktorarbeit zum Thema "Ecapsulation systems for slow release of CO₂ and antimicrobial plant extracts", Müller mit ihrer Dissertation zum Thema "Aminosilan-basierende Sol-Gel-Synthese zur Herstellung transparenter Hydro- und Xerogele zur Einschlussimmobilisierung von Kobalt-Nanopartikeln und biologischem Material". Betreuer der Arbeiten war seitens der FH Bielefeld in beiden Fällen Prof. Dr. rer. nat. Anant Patel, Professor für Verfahrenstechnik und Alternative Kraftstoffe.

Die universitäre Betreuung lag beim Promotionsvorhaben von Marina Vemmer in den Händen von  Prof. Dr. Andreas Tauch vom Centrum für Biotechnologie der Universität Bielefeld. Es ist die erste erfolgreich abgeschlossene Promotion des Fachbereichs in Kooperation mit der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld.

In Ihrer Arbeit sei es gelungen, neuartige CO₂-Lockstoffkapselsysteme weiterzuentwickeln, die zur Bekämpfung der Larven des Westlichen Maiswurzelbohrers ("billion-dollar bug") im Rahmen einer "Attract-and-Kill-Strategie" eingesetzt werden können. Vemmer hat sich zudem mit der Verkapselung von antimikrobiellen Pflanzenextrakten beschäftigt.

Marina Vemmer ist seit Ende 2010 am Fachbereich IuM in der Arbeitsgruppe von Professor Patel beschäftigt. Ihre Stelle wurde zunächst aus dem Frauenförderprogramm der Fachhochschule finanziert. Seit 2013 ist sie am Fachbereich Projektkoordinatorin in dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Projekt "ATTRACT- Schutz von Nutzpflanzen vor Bodenschädlingen mittels einer innovativen "Attract-and-Kill-Strategie".

Bei Christiane Müll

ers Arbeit handelt es sich um eine erstmalige enge Kooperation der Arbeitsgruppe Fermentation and Formulation of Biologicals and Chemicals unter der Leitung von Professor Patel mit der Fakultät für Chemie und Physik der TU Bergakademie Freiberg, an der Prof. Dr. Edwin Kroke im Bereich Anorganische Chemie der Ansprechpartner ist.

Ziel der Doktorarbeit war es, eine wässrige Sol-Gel-Synthese ausgehend von hochreaktiven Aminosilan-Precursoren zu entwickeln, um die Nachteile der klassischen Sol‑Gel‑Synthesen auszugleichen, wie etwa die Verwendung von zusätzlichen Katalysatoren und von Lösungsmitteln. Die Ergebnisse zeigten, heißt es aus dem Kreis der Wissenschaftler, "dass eine schnelle, wässrige, lösungsmittelfreie und ethanol- und salzfreie Synthese zu transparenten Hydro- und Xerogelen führt". Weitere Einblicke wurden durch die detaillierte Untersuchung und Charakterisierung der Solbildung, der Gelierung und der Alterung erhalten.

Seit Dezember 2013 ist Christiane Müller Mitarbeiterin im Forschungsverbund "Modellbasierte Realisierung intelligenter Systeme in der Nano- und Bio‑Technologie - MoRitS". Dieser Verbund ist ein Gemeinschaftsprojekt der Fachhochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld. Es wird vom NRW-Wissenschaftsministerium gefördert.

IuM-Dekan Prof. Dr. Lothar Budde zeigte sich erfreut: "Die Erfolge von Frau Müller und Frau Vemmer verdeutlichen, was an unserem Fachbereich alles machbar ist. Von der grundsoliden akademischen und berufsbezogenen Qualifizierung im Bachelorstudiengang bis hin zur Promotion und wissenschaftlichen Karriere. Ich gratuliere herzlich und wünsche für die Zukunft alles Gute."