13.10.2014

Die Technik dem Menschen altersgerecht anpassen

Start des regionalen Forschungsverbunds KogniHome durch Bundesforschungsministerin Wanka in Berlin.

Berlin. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat am vergangenen Mittwoch in Berlin zwei Forschungsverbünde gestartet, deren Entwicklungen den Alltag im Alter erleichtern sollen. Im Mittelpunkt der neuen Innovationscluster KogniHome und BeMobil steht die Frage, wie sich unterstützende, mitdenkende und vertrauenswürdige technische Systeme für den Alltag realisieren lassen. KogniHome wird vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld geleitet. 14 Projektpartner aus Ostwestfalen-Lippe kooperieren in den kommenden drei Jahren für den Forschungsverbund. Sie arbeiten an einer vernetzten Wohnung, die Gesundheit, Lebensqualität und Sicherheit von Menschen fördert.

Die Fachhochschule Bielefeld ist mit dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik sowie dem Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit mit 468.000 Euro am Projekt beteiligt. Prof. Dr.-Ing. Eva Schwenzfeier-Hellkamp wird im Forschungsschwerpunkt Intelligente Technische EnergieSysteme (FSP ITES) am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik - IuM - das Teilprojekt "Intelligentes Lichtleitsystem" bearbeitet. Prof. Dr. jur. Brunhilde Steckler betreut das Gesamtvorhaben KogniHome in Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Ermittlung rechtlicher Aspekte der verschiedenen Teilprojekte (Digitale Küche, Eingangsbereich und Supportive Personal Coach) sowie der Querschnittsprojekte (Virtueller Dialogassistent und Vernetzung).

"Nicht alles, was technisch möglich ist, stellt im Alltag auch tatsächlich eine Hilfe dar. Das erfahren besonders ältere Menschen zu oft. Uns muss es daher gelingen, dass sich die Technik dem Menschen altersgerecht anpasst", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Der Bund werde ganz gezielt Technologien fördern, die sich an den Bedürfnissen der Menschen im Alter orientieren.

Umfragen hätten ergeben, so das Bundesforschungsministerium in einer Pressemitteilung, dass mehr als drei Viertel der 65- bis 85-Jährigen möglichst lange in ihrem eigenen Haus oder in ihrer eigenen Wohnung bleiben wollen. Das Projekt KogniHome setzt hier an und erforscht, wie mit neuen Technologien der Wohnalltag erleichtert werden kann. So unterstützt Billie, als digitaler Ansprechpartner, Senioren mit kognitiven Beeinträchtigungen bei alltäglichen Aufgaben. Er erinnert an bevorstehende Termine, hilft bei der Tagesplanung oder lädt auf Wunsch zur Videotelefonie mit Freunden und Verwandten ein. Billie bietet als Avatar gegenüber einer bloßen Stimme fühlbar erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten: er soll mit Mimik und Gestik den Dialog um wichtige nichtverbale Information ergänzen, etwa durch Blick und Bewegung verdeutlichen, von welchem Objekt er gerade spricht. Die Nützlichkeit solcher sozialer Funktionen technischer Systeme bildet einen wichtigen Teil der Forschungsarbeiten von KogniHome. "Wir werden älter und wollen länger in den eigenen Wänden wohnen bleiben. Intelligente Technik kann und muss das ermöglichen. Wir wollen ein gesundes und selbstbestimmtes Leben im Alter erreichen", so Wanka anlässlich des Starts der Forschungsverbünde. Prof. Dr. Christian Schröder, der Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer, vertrat die FH Bielefeld in Berlin.  

Das BMBF investiert bis zum Jahr 2017 rund 19,5 Millionen Euro in die Förderung der Konsortien. Die Innovationscluster sind ein wichtiger Baustein des BMBF-Förderschwerpunktes "Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel".

Mehr unter:

http://www.fh-bielefeld.de/forschung/fb-3/kognihome

http://www.fh-bielefeld.de/forschung/fb-5-kognihome