Ein besonderes Lebensgefühl, das auch die Wirtschaft prägt

Bielefeld (fhb). Zur 13. Internationalen IHK-Begegnungswoche vom 23. bis 26. Juni 2014 hatte die veranstaltende Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld eingeladen und einen "informativer Mix aus Wirtschaft und Politik, Kultur und Public Relations in Bielefeld und Kirchlengern" versprochen. "Die ostwestfälische Wirtschaft trifft Brasilien", lautete die Überschrift zur Veranstaltung, die nicht zufällig zeitgleich zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sozusagen "angepfiffen" wurde.

Denn Brasilien ist abseits des Sports durchaus ein Thema für den produzierenden Mittelstand und weitere Dienstleistungsunternehmen aus Deutschland. Ein Land mit vielen Möglichkeiten, aber auch Eigentümlichkeiten, die zu kennen von unschätzbarem Wert sein kann, will man hier erfolgreich auf dem Markt bestehen. Ziel der Woche, so der Veranstalter: mit möglichst vielen Unternehmen das gebündelte Expertenwissen zu teilen und damit die Anzahl der in Brasilien tätigen Firmen zu steigern und bestehende Kontakte weiter auszubauen. Neun themenübergreifende Veranstaltungen, viele Fachvorträgen und diversen Diskussionsforen wurden  für Sie zusammengestellt und bieten das geballte Know-how fast komplett kostenlos an.

Die aktive Mitwirkung und Unterstützung von 25 Partnerunternehmen und Sponsoren hatten diese "Highlight-Woche" (IHK-O-Ton) erst möglich gemacht. Mit dabei als Premium-Partner: der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik - kurz IuM - der Fachhochschule Bielefeld. Dessen Dekan Prof. Dr. Lothar Budde hatte zur Abschlussveranstaltung ins Bielefelder LENKWERK eingeladen, um im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Frage "Fit für Brasilien?" zu beantworten. Budde über das Engagement seines Fachbereichs: "Wir haben uns als Partner vorgestellt, dem daran gelegen ist, sein Wissen zur Verfügung zu stellen, am Know-how-Transfer teilzunehmen und damit einen Austausch zu fördern, der Gewinner auf beiden Seiten produziert."    

Eine "Fit"-Erkenntnis: Brasilien tickt, wenn man so will, anders, lebendiger, emotionaler. Der Enthusiasmus rund um den Fußballsport mag dafür ein Indiz sein. Budde fasst seine in dieser Woche gewonnen Erkenntnisse zusammen: "Wer in Brasilien als Unternehmer aktiv werden will, der muss sich auf das andere Lebensgefühl einstellen, sollte aktiver Netzwerker vor Ort sein, sich Zeit für Kundenkontakte nehmen und Präsenz zeigen."  

Eine Erkenntnis, die unter anderen von Wilhelm A. Böllhoff stammt, dem alleinvertretenden Geschäftsführer der Böllhoff GmbH, der die 50-jährigen Erfahrungen seiner Firma im Brasiliengeschäft als Gesprächspartner auf dem Podium zusammenfasste. Neben ihm auf dem Podium: Ingrid Bichelmeier-Böhn, Rechtsanwältin, Rechtsabteilung International Schaeffler-Technologyies GmbH & Co. KG, Dr. Ursula Frank, Projektmanagement Forschung und Entwicklung, Beckhoff (Industrie 4.0), Christiane Danielsmeyer, Director Marketing Poggenpohl Möbelwerke GmbH, Michael Fröhlich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld, Oliver Markus d'Haese, Director Presidente Deutschen Sparkassen Leasing do Brasil S.A. aus São Paulo sowie  Grit Dörfel, die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der FH Bielefeld. Dörfel machte auf die Studierenden-Austauschprogramme mit Brasilien aufmerksam und verwies auf die steigende Zahl von "Incomern" und das Interesse am Auslandsstudium.   

Der zweite Teil der IuM-Veranstaltung stand unter dem Motto "Fußball-Zeit". Live übertragen wurde das WM-Spiel Deutschland gegen die USA. Nach dem Abpfiff ging es "in spielerischer, musikalischer und geselliger Atmosphäre", so die Ankündigung, weiter. Der Ostwestfalen-Meets-Fußball-Tischkicker wurde verlost, ein studentisches Filmprojekt des Fachbereichs wurde gezeigt, die Cocktail-Bar mit Bad Driburger Naturparkquellen wurde geöffnet und die Balance-Machine des Fachbereichs und der Mini-Cooper mit Fahrsimulation kamen zum Einsatz. Das  traditionelle Dr. Oetker Pizza-Essen und die musikalische Begleitung durch "QUIABUC" aus der Bielefelder Partnerstadt Estelí in Nicaragua rundeten das Programm ab. Prof. Dr. Lothar Budde: "Wir sind sehr zufrieden, an der IHK-Woche teilgenommen zu haben. Wir hatten zweihundert Anmeldungen, das ist ein Rekord im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe. Wir werden auch im kommenden Jahr dabei sein." Dann wird die Volksrepublik China im Mittelpunkt stehen.