25.06.2007

Hochschulcampus Bielefeld

Internationales Team aus Rotterdam/NL gewinnt städtebaulichen Wettbewerb: Attraktive Perspektive für die zukünftige Entwicklung des Hochschulstandorts Bielefeld gefunden.

Einen eindeutigen Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs zur Entwicklung eines neuen Hochschulcampus Bielefeld hat nach einer mehrstündigen Sitzung die Jury am Freitag ausgewählt. Fünf renommierte Entwurfsteams von Architekten und Landschaftsplanern waren angetreten, um im Rahmen eines kooperativen Wettbewerbs die beste Lösung zu entwickeln. Der Siegerentwurf von den Städteplanern/Architekten Döll - Atelier voor Bouwkunst b.v., Rotterdam | Niederlande, und GTL Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten, Kassel | Deutschland, zeichnet sich insbesondere durch eine starke Verknüpfung des Universitäts-Stammgeländes mit dem Erweiterungsgelände 'Lange Lage' und einem sehr guten inneren öffentlichen Raum im neuen Campus aus. Kompakte Baufelder bieten zukünftig hervorragende Adressen für alle angedachten Module im neuen Campus, die Verzahnung mit der Landschaft ist insbesondere gelungen.

"Mit diesem Entwurf haben wir nun eine überzeugende, robuste Grundlage für die nächste Phase der Planung des neuen Hochschulcampus Bielefeld", erklärten der Geschäftsführer des BLB NRW aus Düsseldorf, Ferdinand Tiggemann, und der Niederlassungsleiter des BLB Bielefeld/Detmold, Heinrich Micus, gemeinsam mit Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff, Rektorin der Fachhochschule Bielefeld, und Professor Dieter Timmermann, Rektor der Universität Bielefeld, im Anschluss an die entscheidende Jury-Sitzung.
Oberbürgermeister Eberhard David lobt die hervorragende Zusammenarbeit während des Wettbewerbs und sieht nun alle Voraussetzungen, um "schnellstmöglich in das Bebauungsplanverfahren einzusteigen und die Realisierungsvorbereitungen damit aus Sicht der Stadt Bielefeld einzuleiten."

Die Kooperationspartner des Hochschulcampus Bielefeld sind zuversichtlich, dass auf der Grundlage des Wettbewerbs bereits 2009 Baurecht auf dem Erweiterungsgelände 'Lange Lage' besteht. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Bielefeld (BLB) als Eigentümer und Entwickler des Projekts im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen kann somit auch schnellstmöglich Ersatzflächen während der anstehenden Sanierung des Universitätshauptgebäudes schaffen. Die FH Bielefeld kann nach Sanierung der Universität ihre über die Stadt verteilten Fachbereiche im Entwicklungsgebiet zusammenziehen. Darüber hinaus stehen auf dem Gelände attraktive Flächen für Forschungsinstitute, Forschungs- und Entwicklungszentren sowie für Ausgründungen zur Verfügung.

Alle Projektbeteiligten zeigen sich sehr zufrieden mit dem bisherigen kooperativen Verfahren. Die Partner Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Stadt Bielefeld, Fachhochschule und Universität arbeiten produktiv zusammen und treiben das Projekt mit großem Engagement voran. Mit dem offenen Wettbewerbsverfahren konnte auch die Öffentlichkeit intensiv in die Planungen eingebunden werden und somit einen entscheidenden Teilbeitrag leisten. Mit den vier öffentlichen Foren im Bielefelder Ringlokschuppen wurde eine neue Planungskultur der Region erprobt. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hatte als Auslober des Wettbewerbs die Öffentlichkeit eingeladen, den Planern und Architektenteams unmittelbar Hinweise und Anregungen zu geben - ein bei städtebaulichen Wettbewerben zukunftsfähiges Vorgehen. "Es war wichtig, die interessierten Bielefelder Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubinden", so Wettbewerbsmoderator Jörg Faltin. "Viele haben die Gelegenheit genutzt und sich auch aktiv in die Planungen eingebracht. Das erhöht die Akzeptanz der Planungen in den anstehenden Realisierungsphasen."

Aufgabe der fünf Teams war es, mit einem überzeugenden Vorschlag zu entwickeln, wie der aktuelle Campus der Universität zusammen mit dem Erweiterungsgelände 'Lange Lage' zu einem neuen innovativen, attraktiven und zukunftsfähigen Gesamtcampus entwickelt werden kann. Die Anforderung: Der Entwurf musste den definierten Bedürfnissen von Universität und Fachhochschule entsprechen, stadtplanerische Vorgaben der Stadt berücksichtigen sowie ökologischen und ökonomischen Belangen Rechnung tragen.

Das Siegerteam Döll - Atelier voor Bouwkunst b.v., Rotterdam | Niederlande, und GTL Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten, Kassel | Deutschland, hat dies nach Auffassung der Jury am besten umgesetzt und wurde mit sehr großer Übereinstimmung prämiert. "Der ausgewählte Entwurf zeigt eine attraktive Perspektive für die zukünftige Entwicklung von Universität und Fachhochschule und damit auch des Hochschulstandorts Bielefeld", so Professor Carl Fingerhuth, der Juryvorsitzende.

Die Rangfolge im Einzelnen:

1. Preis (25.000,00 EUR)
Döll - Atelier voor Bouwkunst b.v., Rotterdam | Niederlande
GTL Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten, Kassel | Deutschland

2. Preis (17.500,00 EUR)
Brüchner-Hüttemann Pasch bhp, Bielefeld | Deutschland
mit Matern und Wäschle | Paderborn | Deutschland
WGF Werkgemeinschaft Freiraum Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg | Deutschland

Anerkennung (5.833,33 EUR)
pesch partner architekten stadtplaner, Herdecke | Deutschland
Agence Ter.de GmbH, Karlsruhe | Deutschland

Anerkennung (5.833,33 EUR)
petersen pörksen partner architekten + stadtplaner, Lübeck | Deutschland
Landschaftsarchitekt: Irene Lohaus Peter Carl Landschaftsarchitektur, Hannover | Deutschland

Anerkennung (5.833,33 EUR)
reicher haase architekten und stadtplaner, Aachen | Deutschland
lad+ landschaftsarchitektur diekmann, Hannover | Deutschland

Weitere Informationen: www.hochschulcampus-bielefeld.de

(Gemeinschaftspressemitteilung des BLB, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Bielefeld/Detmold, Stadt Bielefeld, Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld)