Weihnachtsmann und Engelchen auf dem Campus Minden

Minden (fhb). So gemütlich ist es in der Mensa selten: Das Licht ist gedimmt, es riecht nach Waffeln, Glühwein und Kakao. Vor den dichten Stuhlreihen ist eine kleine Bühne aufgebaut, die in warmen Farben angestrahlt wird, auf der Bühne steht ein Ohrensessel und ein kleiner Schreibtisch, daneben ein Weihnachtsbaum, geschmückt mit glänzenden Kugeln und einer Lichterkette - aus Biergläsern. So sieht es hier nur zur traditionellen Weihnachtsvorlesung aus, die in diesem Jahr am 18. Dezember stattfand.  Die Stuhlreihen sind voll besetzt, viele Gäste haben nur einen Stehplatz ergattert, etwa 200 Personen sind insgesamt da.

Die Fachschaft des Fachbereichs Architektur und Bauingenieurwesen hat für die weihnachtliche Atmosphäre gesorgt und das Programm vorbereitet. Mit etwas Verzögerung ging die Weihnachtsvorlesung endlich los.

Professor Dr. Volker Schiermeyer, seines Zeichens Bauingenieur, war der erste Referent: Er erzählte "drei Geschichten aus dem Leben über Bauingenieure und andere Berufsgruppen" und war angeblich dazu gezwungen worden, diese vorzutragen, was natürlich nicht ganz ernst gemeint war. Zu den "anderen Berufsgruppen" zählten in diesem Fall Architekten und Projektmanager. In den Geschichten standen die Bauingenieure, wie nicht anders zu erwarten, stets als die Clevereren da. Im Publikum war ihm der Applaus sicher - nicht nur von den Bauingenieuren.

Holger Paetsch hatte gleich zwei Beiträge mitgebracht. Den Erstsemestern brachte er das A, B, C des Campus Minden nahe, bei dem Begriffe aus Architektur und Bauingenieurwesen eine ganz neue Deutung bekamen. Die anschließende Weihnachtsgeschichte war ebenfalls auf den Campus Minden gemünzt und eigentlich nur von Insidern zu verstehen. Denn die Namen fast aller Professorinnen und Professoren und zahlreicher Mitarbeiter tauchten in den unterschiedlichsten Konstellationen in der Geschichte auf und sorgten für jubelndes Gelächter.

Auch der Weihnachtsmann und einige Engelchen waren zu Gast. Die fleißigen Engel verkauften Lose für die weihnachtliche Tombola.

Ein leicht unbehaglicher Seufzer ging durch den Raum, als Professor Dr. Wolfgang Pützschler "androhte", ein Weihnachtslied anzustimmen, bei dem alle mitsingen sollten. "Schließlich gehen heutzutage viele Bräuche verloren, da sollten wir doch dagegenhalten", so Pützschler. Und dann sangen doch fast alle "In der Weihnachtsbäckerei" mit. Es folgte eine Studenten-Version des Liedes: "In der Studenten-Quälerei…" mit der der Professor die Studierenden zum Lernen motivieren wollte. Ob das Erfolg hat, wird sich zeigen.

Eins ist sicher: Veranstaltungen wie diese machen den familiären Charakter des Campus aus - und motivieren auf ihre Weise.

In diesem Sinne: Frohes Fest!