16.01.2012

Antrittsvorlesungen am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik

Die Professoren Dr. Sebastian Hoffmann und Dr. Jörg F. Wollert sind seit einigen Monaten am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik tätig und hielten jetzt ihre Antrittsvorlesung.

Bielefeld (fhb). Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule (FH) Bielefeld hat im letzten Jahr zwei Professoren berufen. Am vergangenen Freitag, 13. Januar, haben die neu berufenen Professoren Dr. Sebastian Hoffmann und Dr. Jörg F. Wollert ihre Antrittsvorlesungen zu spezifischen Themen ihres Fachgebietes vor rund 100 Gästen aus Wissenschaft und Industrie gehalten.

Nach einer Eröffnungsansprache durch den Dekan Professor Dr. Lothar Budde befasste sich Professor Dr. Sebastian Hoffmann mit der Antriebs- und Automatisierungstechnik. Für den promovierten Elektroingenieur, der seit dem Sommersemester 2011 für die Professur Elektrotechnik und Automatisierungstechnik, insbesondere elektrische Maschinen und Antriebe berufen wurde, ist der Fachbereich bereits vertraut. Er unterrichtete vor seiner Berufung mehrfach als Lehrbeauftragter im Studiengang Regenerative Energien. In seinem Vortrag erläuterte Hoffmann die Vorzüge der elektrischen Antriebstechnik und betonte, dass die Kombination elektrischer Maschinen mit moderner Leistungselektronik neue Möglichkeiten eröffnet.

Der Elektromotor ist äußerst vielseitig einsetzbar. Neben dem Einsatz in der Industrie findet er vor allem im Bereich der Mobilität verstärkte Anwendung. Professor Hoffmann unterstrich jedoch, dass Elektroautos keine Erfindung der Neuzeit sind. Vor ungefähr 130 Jahren führte Werner Siemens eine elektrisch angetriebene Wagonette vor.

Zur Einstimmung in sein letztes Vortragsthema führte Professor Hoffmann den Gästen ein kurzes musikalisches Intermezzo vor. Die „Studies for player piano“ des 1912 geborenen Amerikaners Conlon Nancarrow bezeichnete der Professor als „ein Wunderwerk der mechanischen Automatisierungstechnik“. Mit Hilfe des mechanischen Klaviers lässt Nancarrow parallel bis zu acht unabhängige Stimmen in einer übermenschlichen rhythmischen Präzision und unglaublichen Schnelligkeit erklingen.

„Kompetenzentwicklung statt auswendig lernen“ stand im Fokus der zweiten Antrittsvorlesung von Professor Dr. Jörg F. Wollert, der seit dem 1. Oktober 2011 als Professor für Elektrotechnik und Automatisierung am Studienort Gütersloh des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik tätig ist. Die Stiftungsprofessur wird maßgeblich von der Beckhoff Automation GmbH (Verl) finanziert. Unter den anwesenden Gästen war auch der geschäftsführende Inhaber Hans Beckhoff.

In seinem Vortrag wies Professor Wollert darauf hin, dass Lehren mit dem Fokus der reinen Wissensvermittlung heute unzureichend ist. Zur langfristigen Sicherung ihrer Innovationskraft benötigen die Unternehmen Ingenieure mit einem fundierten Fachwissen und einer hohen Problemlösungskompetenz. Deshalb empfahl Wollert, dass ein gegenwärtiges Studium mehr als nur Fachwissensvermittlung beinhalten sollte. Die Studierenden müssten in der Lage sein, komplexe Problemstellungen zu erfassen und für diese Lösungen zu entwickeln. Neben reinem Fachwissen seien hierzu zusätzlich Methoden- und Sozialkompetenz erforderlich. Für Professor Wollert bieten die praxisintegrierten Studiengänge die idealen Rahmenbedingungen, diese Kompetenzen zu erlernen. "Neben der reinen Wissensvermittlung bieten sie genügend Freiräume für die Schaffung von Lernsituationen, die dem Berufsleben sehr nahe kommen und den Studierenden den Transfer ihres Wissens in sinnvolle Lösungen erleichtern. Diese Studienformen sind damit ein Erfolgsgarant für wettbewerbsfähige Ingenieure und Ingenieurinnen der Zukunft“, so Professor Wollert.

Der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Professor Dr. Lothar Budde ist froh über die Verstärkung in seinem Fachbereich: „Ich freue mich sehr, dass wir zwei lehrerfahrene und forschungsstarke Kollegen für die Weiterentwicklung gewinnen konnten. Es zeigt sich immer wieder, dass Industriekooperationen Lehre und Wirtschaft stärken.“