Implementierung von Unterstützungssystemen für beruflich qualifizierte Studierende im Bereich Pflege und Gesundheit (bequaSt)

Beruflich qualifizierte Studierende, Übergänge, Förderprogramme, Anrechnung

Fachhochschule Bielefeld
Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit
Lehreinheit Pflege und Gesundheit
Am Stadtholz 24
33609 Bielefeld

 
Projektleitung
Prof´in Dr. phil. Dipl.-Ghl. Ulrike Weyland
Tel.: +49.521.106-7435
ulrike.weyland@fh-bielefeld.de


Vetretung
Dipl.-Psych. Mirko Schürmann
Tel.: +49.521.106-70066
mirko.schuermann@fh-bielefeld.de


Projektmitarbeiterinnen
Dipl.-Päd. Daniela Schlindwein
MPH Bettina Shamsul


Laufzeit

01.01.2012 - 31.10.2014


Projektförderung  
     

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Kurzbeschreibung
Das Projekt soll beruflich Qualifizierten aus den Bereichen Pflege, Ergo- und Physiotherapie den Zugang zur Fachhochschule erleichtern und somit die Durchlässigkeit zwischen der beruflichen und der hochschulischen Bildung fördern. Dies geschieht über verschiedene unterstützende Maßnahmen wie Anrechnungsberatung, Tutorienarbeit, Schreibwerkstätten und Schreibberatung.
Während der Bereich Anrechnung den Übergang an die Hochschule erleichtern und eine flexiblere Studiumsgestaltung bewirken soll, zielen die weiteren Maßnahmen auf die Anbahnung eines wissenschaftlichen Habitus ab. Damit soll beruflich Qualifizierten erfolgreiches Studieren ermöglicht werden. Das Projekt fokussiert nicht nur die konzeptionelle Entwicklung dieser Maßnahmen, sondern auch deren infrastrukturelle und curriculare Implementierung in der Lehreinheit Pflege und Gesundheit an der Fachhochschule Bielefeld.
Um beruflich qualifizierte Studierende beim Übergang in die Fachhochschule und während ihres Studiums zu unterstützen, bietet das bequaSt-Projekt folgende Angebote bzw. Maßnahmen (s.u.):
1. Beratung und Unterstützung beim Anrechnungsprozess
2. Tutor_innenschulung
3. Schreibwerkstätten / Schreibberatung

Hintergrund
Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) ermöglichen es, beruflich erworbene Kompetenzen auf ein Hochschulstudium anzurechnen und erleichtern beruflich Qualifizierten ohne Abitur oder Fachabitur den Zugang zu Hochschulen. Auf dieser Grundlage entstanden an der Fachhochschule Bielefeld Projekte zur Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen. In ANKOM-Vorgängerprojekten wurde ein pauschales Anrechnungsverfahren entwickelt; im Projekt IzAK (Initiative zur Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge für Lehrende in Pflege, Ergo- und Physiotherapie sowie im Hebammenwesen) entstand ein Verfahren zur individuellen Anrechnung. Das Projekt bequaSt baut auf den Erkenntnissen der Vorgängerprojekte auf, implementiert deren Methoden und Instrumente und entwickelt diese weiter.
In der Tutorienarbeit schließt das Projekt an die Vorarbeiten aus dem Projekt "Transitionen (2008 - 2011)" an, in dessen Laufzeit bereits Schulungsbausteine und Arbeitsmaterialien in Form eines Tutor_innenhandbuchs entworfen wurden.

Maßnahmen
Anrechnung
Da Projekt bequaSt implementiert pauschale und individuelle Anrechnungsinstrumente der Vorgängerprojekte (ANKOM und IzAK) und entwickelt diese weiter. Durch die Beratungsstelle Anrechnung erhalten die Studierenden Informationen zu den Themen Anrechnung und Studienverlaufsplanung sowie Unterstützung beim Erstellen ihres Anrechnungsportfolios. Es dient nicht nur dem Anrechnungsprozess, sondern auch der Reflexion der eigenen Berufsbiografie und dort erworbener Kenntnisse, Fertigkeiten und personalen Kompetenzen. Dieser "biografische Qualifikationsrucksack" ist eine erste Komponente der Portfolio-Arbeit, welche die Studierenden während ihres gesamten Studiums begleitet. Eine Verzahnung von Anrechnungs- und Entwicklungsportfolio ermöglicht den Studierenden ihre Kompetenzentwicklung sowohl retrospektiv als auch studienbegleitend zu dokumentieren und für eigene Lernprozesse zu nutzen.

Tutor_innenschulung
Studierende höheren Semesters stehen Studierenden des ersten Semesters mittels eines Tutorienprogramms in den Einführungswochen und im ersten Semester zur Seite, begleiten sie beim Übergang an die Hochschule und unterstützen sie bei Fragen zu wissenschaftlichen Arbeitstechniken. Die Tutor_innenqualifizierung wird insbesondere unter der Maßgabe weiterentwickelt, dass diese den Tutor_innen bei der Anbahnung didaktisch-methodischer Kompetenzen für die Ausübung des angestrebten Lehrer_innenberufs dienen soll. Der Schwerpunkt der Tutor_innenschulung liegt auf der Vermittlung von Tutorieninhalten, d.h. der Planung und Anleitung einzelner Tutorien.

Schreibwerkstätten/Schreibberatung
Darüber hinaus bietet das Projekt im ersten und zweiten Semester der Bachelorstudiengänge "Berufliche Bildung Pflege" und "Berufliche Bildung Therapie" Schreibwerkstätten an, die in das Curriculum integriert sind. Die Schreibwerkstätten finden wöchentlich statt und begleiten die Studierenden durch den Schreibprozess ihrer ersten Hausarbeit bzw. ihrer Forschungsarbeit. Es werden zur jeweiligen Phase des Schreibprozesses passende Methoden und Schreibübungen angeboten.
Ab dem Wintersemester 2013/14 bietet das Projekt bequaSt eine individuelle Schreibberatung an, um die Studierenden beim Lernprozess zum wissenschaftlichen Arbeiten zu unterstützen.

Vernetzung
Der Aufbau des Netzwerks "ANKOM-Cluster Nord" ermöglicht einen Erfahrungsaustausch mit anderen Hochschulen der ANKOM-Initiative. Zielsetzung des Clusters ist es, gemeinsame Schnittmengen zu identifizieren sowie einen Austausch zu Umsetzungsstrategien und Gelingensfaktoren der Projekte zu ermöglichen.

Evaluation
Das Förderprogramm des bequaSt-Projektes wird formativ und summativ intern evaluiert. Ergebnisse der formativen Evaluation sollen dazu dienen, die Implementierung und Umsetzung von Methoden und Instrumenten zu optimieren. Die Ergebnisevaluation soll beleuchten, inwiefern durch die drei Unterstützungsbereiche - Anrechnung, Schreibkompetenzförderung und Tutor_innenschulung - die Projektziele erreicht werden konnten.