FaPP-MgB Fallmanagement und Pflegeexpertise als Präventionsansatz für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung

Prävention, Menschen mit geistiger Behinderung, erweiterte Pflegeexpertise. Avanced Practice Nursing, randomisierte kontrollierte Studie, partizipative Forschung


Hochschule Bielefeld
Fachbereich Gesundheit  
Interaktion 1
33619 Bielefeld

Projektbeteiligung

Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg - Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Pflege & Management

Medizinisches Versorgungszentrum für erwachsene Menschen mit Behinderung am Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf gGmbH (simi)

Deutsches Krankenhaus Institut e.V.

AOK Rheinland/Hamburg

BKK-Landesverband NORDWEST

 

Laufzeit

01.01.2022 – 31.12.2024

 

Projektförderung

Logo des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss

Gemeinsamer Bundesausschuss – Innovationsausschuss
Förderung aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (§ 92a Abs. 1 SGB V)

 

Kurzbeschreibung

Eine geistige Behinderung geht mit einer geringeren Gesundheitskompetenz aufgrund verminderter kognitiver Leistungsfähigkeit und geringem Wissen über eine gesunde Lebensführung einher. Darüber hinaus wird im Gesundheitssystem wenig auf die spezifischen Bedarfe der Zielgruppe eingegangen. Diese Umstände haben zum Teil lebenslange Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen.

Hier setzt das Projekt FaPP-MgB an: Als zielgruppenadäquates Präventionsprogramm sollen die individuelle Gesundheitssituation, die Stärkung der physischen und psychischen Widerstandskraft und die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessert werden. In sieben Hamburger Bezirken wird eine Sozialraumanalyse mit Bestandsaufnahme vorhandener Präventionsangebote vorgenommen und die sektorübergreifende Vernetzung der beteiligten Akteure unterstützt. Im nächsten Schritt erstellen spezialisierte Pflegeexpert*innen (Advances Practice Nurses) einen individuellen Präventionsplan für die Studienteilnehmenden, der dann in konkrete Präventionsmaßnahmen mündet.

Der Aufgabenbereich der HSBI umfasst die Evaluation der neuen Versorgungsform. Das Evaluationskonzept folgt einem quantitativen und qualitativen Forschungsansatz. Patientenbezogene Effekte der Intervention werden mittels einer multizentrischen randomisiert- kontrollierten Interventionsstudie (RCT) untersucht und in einem nächsten Schritt die Bewertungen der Intervention aus der Perspektive der beteiligten Stakeholder durch leitfadengestützte Interviews erfasst. Des Weiteren verfolgt das Projekt einen inklusiven Forschungsansatz. Zur Einbeziehung der Perspektive der Zielgruppe wird eine Forschungs-AG mit Menschen mit geistiger Behinderung gegründet, um den Partizipationsgrundsätzen der WHO und der Partizipation sowie Selbstbestimmung der Betroffenen zur Förderung der Chancengleichheit in Anlehnung an die UN-Behindertenrechtskonvention gerecht zu werden.

Im Erfolgsfall trägt die Maßnahme dazu bei, die individuelle Gesundheitssituation, die Resilienz sowie die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die neue Versorgungsform könnte auf andere Regionen übertragen und Teil der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen werden.

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