01.11.2002

23. Bielefelder Fotosymposium 2002

Das bewegte, das bewegende Bild:
The Moving Image.

In vielen Kulturen und zu fast allen Zeiten gehörte es zu einem Grundbedürfnis der Menschen, tote Materie zu 'beleben', sie zumindest in selbständige Bewegung zu versetzen. Der Maler der Renaissance verstand sich als 'Zoographos', als Schöpfer und Hervorbringer von Lebendigem; im 18. Jahrhundert stellte man berühmte Gemälde und Statuen mit lebenden Personen nach. Vor allem die technischen Bildmedien des 19. und 20. Jahrhunderts schienen endlich den Anspruch auf Animation befriedigen zu können: Bereits seit ihren frühen Anfängen experimentierte die Fotografie damit, nicht nur den erstarrten Augenblick auf Dauer zu stellen, sondern Bewegung und das Vergehen von Zeit selbst im Bild sichtbar werden zu lassen.

In den Kindertagen des Kinos hießen Filme im englischsprachigen Raum 'movies'. Damit ist das Phänomen der Bewegung unzweifelhaft angesprochen - die Bilder hatten 'laufen gelernt'. Die Wesensverwandschaft der technischen Bilder legt Grenzüberschreitungen zwischen den künstlerischen und gestalterischen Strategien nahe. Fotografen arbeiten mit 'Stills' oder inszenieren 'Tableuaux Vivants', Filme zitieren deutlich identifizierbare fotografische oder malerische Vorlagen.


Veranstalter:

Studienrichtung und Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt Fotografie und Medien am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld.
Wissenschaftliche Leitung: Anna Zika.


Referentinnen und Referenten, Themen:

 

  • Marlene Schnelle-Schneyder: Bewegung in Bildgrenzen.
  • Gerd Blum: "Was sich bewegt, sind symbolische Akte". Marées und Duchamps.
  • Winfried Pauleit: Filmstandbilder zwischen Zusatz, Signatur und Zeichen.
  • Martin Roman Deppner: Motion is Emotion.
  • Christian Bracht: Der fotografische Augenblick in der zeitgenössischen Kunst.
  • Joachim Paech: "Erinnerungsbilder, memento" (2000) von Christopher Nolan und der postmoderne Film.
  • Arne Scheuermann: Moving Pictures Audience - Affektkommunikation im Designprodukt Film.
  • Karl Schawelka: Kontaktmagie und die Virtualität des Films.
  • Ursula Wevers: Motion Pictures.

 


Ausstellungen im Amerikahaus, Bielefeld:
Organisation Studentengruppe 'bildwild'

  1. Täglich extra. Studienarbeiten Fotografie, Video, Multimedia.
  2. I've met Kylie. Fotoarbeiten und Filmpräsentation von Austauschstudenten mit dem Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT-University), Australien.
  3. Heimat. Gemeinschaftsprojekt mit der Kunsthochschule Bergen (Norwegen). Klasse Andrea Sunder-Plassmann.


Publikation:

Ausgewählte Beiträge des 23. Symposiums erscheinen in: Publikation in Vorbereitung für 2004.