23. Bielefelder Fotosymposium 2003

Die Frage nach der Wahrhaftigkeit des Bildes ist nicht neu. Sie stellt sich jedoch in aktueller Schärfe hinsichtlich jener Bilder, die - durch Life-Reportagen wie aus dem Irak-Krieg vermittelt -, Authentizität versprechen und zugleich in einem komplexen, künstlich generierten Medienapparat zur Wirkung kommen. Während der Einsatz der Bilder im Kontext digitaler Bearbeitung längst den Nimbus unmittelbarer Zeugenschaft verabschiedet hat, ist es der Einsatz des Bildes als Informationsmittel, der uns am Bild als Quelle der Wahrheit weiterhin festhalten lässt.

In dem Symposium Embedded Pictures wollen wir nach Strategien Ausschau halten, die das Bild als Medium der Aufklärung wie der Manipulation in allen Bereichen der Gestaltung befragen. Untersucht wird das Bild besonders hinsichtlich seiner computergestützten Veränderbarkeit, seiner Generierung und Konzeptualisierung in Medien, Künsten und Design. Neben fachwissenschaftlichen Beiträgen zum 'iconic turn' in den Medienwissenschaften geht es auch um die Lesbarkeit des Bildes in digitaler Zeit. Fotografen und Medienkünstler berichten von ihren Erfahrungen mit vernetzter Bildproduktion und Bildwahrnehmung. Erhofft wird ein Dialog zwischen Bildwissenschaft und Bildpraxis, für einen ebenso begreifenden wie gestaltenden Umgang mit Bildern in Prozessen künftiger Kommunikation.

Veranstalter:

Studienrichtung und Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt Fotografie und Medien am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Bielefeld.
Wissenschaftliche Leitung: Martin Roman Deppner.

Referentinnen und Referenten, Themen:

 

 

• Martin Roman Deppner: Embedded Pictures.
• Thomas Hensel: Steganografie und ikonischer Palimpsest. Zur Geschichte und Struktur doppelbödiger Bilder
• Kirsten Wagner: Computergrafik und Informationsvisualisierung als optische Instrumente visueller Erkenntnis.
• Kai Pfaffenbach, Agentur Reuters: Embedded/Unembedded Pictueres. Bilder aus dem Irak 2003.
• Gerrit Gohlke: Schöner als Kunst: Die industrielle Imagination des Cyberspace.
• Robin Curtis: Viszerale Bilder: Der Kriegsfilm im Zeitalter der 'intelligenten Waffen'.
• Christian Gapp: Plädoyer für die Rückkehr der grausamen Bilder.
• Klaus Sachs-Hombach: Wege der Bildwissenschaft.

 

Ausstellung in der Hochschulgalerie:

Studienarbeiten Fotografie.