19.05.2011

31. Bielefelder Fotosymposium 2011

THE OTHER SIDE – Photography from Eastern Europe.

Das 31. Fotosymposium mit internationaler Beteiligung und einem »Tabu-Thema«.

Bielefeld (fhb). Prof. Dr. Martin Roman Deppner, Dekan des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Bielefeld, sieht mit dem 31. Bielefelder Fotosymposium unter dem Titel "The other side - photography from eastern europe" eine gute Tradition fortgesetzt: "Wir bündeln hier erneut ein Thema, das Auskunft gibt über unsere Forschungsaktivitäten und über die Profilbildung im Bereich Forschung."

Prof. Roman Bezjak, am Fachbereich zuständig für das Lehrgebiet Fotografie, hat mit seinem Berliner Fotografen-Kollegen Horst Kloever das zweitägige Symposium inhaltlich strukturiert, die Referenten ausgewählt und am Konzept gefeilt: "Die Idee ist schon vor Jahren geboren worden, und es ist immer noch quasi ein Tabu-Thema, dem wir uns stellen."

Im Mittelpunkt steht am 19. und 20. Mai die Fotografengeneration in den Ländern Mittel- und Osteuropas, "deren biographische Reibungspunkte zwar die Umwälzungsprozesse um 1989 bilden, die aber nicht länger als postkommunistisch bezeichnet werden kann", so Bezjak. Diese Generation habe "die Orientierungslosigkeit des Transformationsprozesses hinter sich gelassen und lebt intensiv im Hier und Jetzt einer globalisierten Welt". Durch Publikationen und Ausstellungen seien Arbeiten junger mittel- und osteuropäischer Fotografinnen und Fotografen international verfügbar und mehr und mehr bekannt. Bezjak: "Die Vielfalt der künstlerischen Positionen lädt ein zum Vergleichen und Entdecken." Und: "Es ist der Versuch, eine Generation darzustellen, die einen eigenen Weg gefunden hat in der globalisierten Welt."

Insgesamt 16 Referenten, unter anderem aus Ungarn, Polen, Tschechien, Russland, Slowenien und den Niederlanden, werden vortragen und Positionsbestimmungen vornehmen: über "soziale Mechanismen in Bildern und Normen, über "Stereotypen des westlichen Blicks", über "politische Dimensionen", "Gesellschaft und Fassade", über die "Eigenheiten in der osteuropäischen Fotografie". Miteinander sprechen werden Fotografen, Wissenschaftler, Kuratoren und Hochschullehrer. Bezjak erwartet "spannende Diskussionen" und ein kritisches Resümee am späten Freitagabend.  

Das 31. Bielefelder Fotosymposium ist eine Koproduktion des Forschungsschwerpunkts 'Fotografie und Medien' des Fachbereichs Gestaltung mit der Wüstenrot Stiftung. Dr. Kristina Hasenpflug, Ressortleiterin  'Kultur' und 'Bildung' der Wüstenrot Stiftung, verwies anlässlich eines Pressegesprächs auf die seit 1994 bestehende Förderpraxis von Dokumentar-Fotografen: "Wir unterstützen diejenigen, die sich um gesellschaftlich relevante Themen kümmern. Das Interesse an den Entwicklungen im postkommunistischen Osteuropa bleibt vital und ungebrochen."  

Das Symposium begleitend lädt die Ausstellung LOOKING EAST zu starken Bildern ein, mit Arbeiten von Bielefelder Fotografiestudenten, die auf Exkursionen in osteuropäische Länder entstanden sind. Zu sehen, auch noch einige Zeit länger, in der Galerie des Fachbereichs Gestaltung, Lampingstraße.