01.11.1984

5. Bielefelder Fotosymposium 1984

Fotokritik. Kriterien – Krise – Kritik.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Begriff Fotokritik. Er ist Ausdruck für die Bemühung, die Indifferenz der Fotografie zu überwinden, der Beliebigkeit ihrer Produktion, Verwertung und Betrachtung zu begegnen. Aus dieser Überlegung wird die Grundlinie der bisherigen Symposien erkennbar: Fotografie zu einer eigenständigen künstlerischen Bildart zu entwickeln, so der Programmtext.

"Der Mangel an einer autonomen kritischen Tradition ist offenkundig und zweifellos ein Grund dafür, dass es den meisten Fotografen nicht gelingt, ihre Tätigkeit qualitativ genau zu beschreiben." Dieser Satz von Jean-Claude Chamboredon aus seinem Beitrag Mechanische, unkultivierte Kunst in: Pierre Bourdieu u. a.: Eine illegitime Kunst, Frankfurt am Main, 1983, stand im Zentrum der Vorträge und Diskussionen. Die Beiträge widmeten behandelten daher vor allem die Frage, inwieweit es eine Fotokritik als Parallele etwa zu Kunstkritik, Theaterkritik, Literaturkritik hierzulande überhaupt gibt und welchen Einfluss sie ggf. auf fotokulturelle und fotokünstlerische Entwicklungen nehmen kann.


Veranstalter:

Studienrichtung und Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt Fotografie und Medien am Fachbereich Design der Hochschule Bielefeld.


Referenten, Themen:

  • Vilém Flusser: Kriterien-Krise-Kritik.
  • Derek Bennett: Fotografie und der nach-industrielle Verkehrsstau.
  • Andreas Müller-Pohle: Der fotografische Prozess: Informationsstrategien.
  • Timm Rautert: Fotografie ist kein Mythos. Bildanalytische Fotografie. Präsentation eigener Arbeiten.
  • Herbert Molderings: Revolte und Fotografie.
  • Hans-Peter Dimke: Das erste Dia bitte: Vom Fortschritt der technischen Bilder.
  • Wolfgang Schulz: UnSINN und INsein in der künstlerischen ? Fotografie. Eine exakt verschwommene Theorie.
  • Joachim Schmid: Es kommt der elektronische Fotograf.


Ausstellung in der Hochschulgalerie:

Timm Rautert: Bildanalytische Fotografie.