Gendergerechte Sprache

Sprache prägt unsere Sozialisation und unsere Kultur und wirkt sich auf unser Denken und Handeln aus. Die Forderung nach einer gendergerechten Sprache beruht auf der Beobachtung, dass durch Sprache eine Diskriminierung stattfinden kann. So ist die Verwendung von männlichen Formen, bei denen Frauen „mitgemeint“ sind, weit verbreitet. Dabei handelt es sich um das so genannte „generische Maskulinum“, eine verallgemeinernd verwendete männliche Personenbezeichnung. Kritisch am generischen Maskulinum ist, dass durch seine Verwendung eine mentale Überrepräsentation von Männern stattfindet. Ist beispielsweise die Rede von den Studenten, wird die Vorstellung erzeugt, dass primär Männer studieren. Wird nur von Ingenieuren gesprochen, ziehen möglicherweise weniger Frauen diese Berufsfelder für sich in Betracht. Umgekehrt kann es sein, dass durch die Rede von "Krankenschwestern" und "Erzieherinnen" weniger Männer eine Tätigkeit im entsprechenden Bereich in Erwägung ziehen.


Mit der Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache soll erreicht werden, dass aus dem jeweiligen Text klar hervor geht, wer gemeint ist (Eindeutigkeit). Sollen alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen werden, so ist die Sprache so zu verwenden, dass sich auch alle angesprochen bzw. repräsentiert fühlen und niemand diskriminiert wird. Auf diese Weise trägt eine gendergerechte Sprache zum respektvollen Miteinander bei.