Großstadt(er)leben

Die Lebenswelt pflegebedürftiger Frauen im Fokus

 

Laufzeit

Juli 2014 – Februar 2016

Projektpartner/Kooperation

Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit und Fachbereich Gestaltung

Projektförderung

Fördergesellschaft FH Bielefeld e.V.

Kurzbeschreibung

Bei dem Fotoprojekt "Großstadt(er)leben: Die Lebenswelt pflegebedürftiger Frauen im Fokus" handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem Fachbereich Gestaltung und dem Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit. Damit wird das bereits laufende Projekt "Räumliche und soziale Disparitäten in der pflegerischen Versorgung. Die Pflege- und Versorgungsituation von Frauen in Großstädten in NRW", das im Rahmen der Forschungskooperation NuV am Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich angesiedelt ist, um gestalterische Ansätze und kreative Methoden in Form einer begleitenden Fotodokumentation erweitert.

Die laufende Studie beschäftigt sich mit Lebensräumen und Lebenswelten älterer alleinlebender hilfe-/pflegebedürftiger Frauen. Vor diesem Hintergrund werden sowohl Sozialräume (zwei Stadtteile in Dortmund) als auch die Nutzerperspektiven analysiert. Das darauf aufbauende Kooperationsprojekt zielt darauf ab, sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden und gestalterisch-fotografische Darstellungs- und Wahrnehmungsmethoden systematisch miteinander zu verbinden. Dass derartige Möglichkeiten bislang selten genutzt werden, ist i.d.R. die Folge knapper finanzieller, zeitlicher und personeller Ressourcen - wie es in Forschungsprojekten oft üblich ist. Gleichermaßen fällt auf, dass über eine Verknüpfung von visuellen Informationen und sozialwissenschaftlichen Denkungsweisen nur selten nachgedacht wird (vgl. Harper 2005). Mit diesem gemeinsamen Projekt soll sichtbar werden, dass Themen auf vielfältige Weise bearbeitet werden können, wobei sich sozialwissenschaftliche und kreativ-gestalterische Ansätze und Methoden sinnvoll ergänzen.

Inhaltliche Schwerpunkte und zentrale Forschungsfelder sind die Wohnung und die direkte Wohnumgebung als zentraler Lebensort älterer pflegebedürftiger Frauen sowie die Frauen selbst in ihrer Rolle als Stadtteilbewohnerinnen und Nutzerinnen von Versorgungs- und Unterstützungsleistungen. Mit der Fotodokumentation sollen die Lebensräume sowie die Nutzerinnen in ihrem Wohnumfeld und häuslichen Setting visuell eingefangen werden. Visuelle Evidenz, unmittelbare Zeugenschaft, Detailtreue und der Nimbus des Authentischen haben die Fotografie seit jeher begleitet und in vielfältige Verwendungs-zusammenhänge geführt. Die Technik und das Verfahren des Fotografierens erscheint vor diesem Hintergrund eine geeignete Methode, um sowohl räumliche Gegebenheiten (Gebäude, Infrastrukturen etc.) als auch Menschen in bestimmten Lebenslagen abzubilden, diese Informationen aufzuzeichnen und zu speichern. Neben der Berücksichtigung ästhetischer und gestalterischer Aspekte sollen die Fotografien methodisch so eingesetzt werden, dass sie die Mehrschichtigkeit, Vielfalt und Heterogenität von Sozialräumen, Menschen und individuellen Lebenswelten auf eine möglichst authentische Art und Weise widerspiegeln. Sozialräume, soziale Unterschiede und Milieuzugehörigkeit können so visualisiert und greifbar gemacht werden.