PuntKomm

Pflegerisches Konzept zur hilfreichen und unterstützenden Kommunikation mit onkologischen Patientinnen und Patienten

Laufzeit

01.10.2017 – 30.06.2019

Projektpartner / Kooperationen

  • Klinikum Herford
  • Evangelisches Klinikum Bethel
  • Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Hartmut Remmers (Universität Osnabrück)

Projektförderer

  • hochschulinterner Forschungsfonds für neuberufene Professorinnen / Professoren

Kurzbeschreibung

Epidemiologische Daten zeigen, dass die Zahl der krebserkrankten Menschen steigt, woraus ein erhöhter Behandlungs- und Betreuungsbedarf für diese Zielgruppe, sowohl im stationären als auch im ambulanten Sektor resultiert. In Anlehnung an das Deutsche Krebsforschungszentrum waren im Jahr 2012 ca. 1,4 Millionen Menschen von einer Krebsdiagnose, die in den letzten fünf Jahren gestellt wurde, betroffen. Die Zahl der Neuerkrankungen ist von 1980 bis 2006 bei Frauen um 35% und bei Männern sogar um 80% gestiegen. Der deutliche Anstieg der Prävalenz wird mit zunehmenden Erkrankungsraten, der demographischen Entwicklung sowie verbesserten Überlebensraten begründet (vgl. Robert-Koch-Institut 2012).

Vor allem in der stationären Patientenversorgung sind es die Pflegenden, die den häufigsten Kontakt zu den Betroffenen und ihren Angehörigen haben. Die Pflegenden sind die ersten Ansprechpartner, wenn es um körperliche Beschwerden, um Fragen zu Therapieneben­wirkungen oder auch um psychische Belastungen geht. Demnach gehören Kommunikation und emotionale Unterstützung zu den wesentlichsten pflegerischen Aufgaben in onkologischen Abteilungen.

Das Projekt „PuntKomm“ dient der Entwicklung eines pflegerischen Unterstützungs- und Betreuungskonzeptes. Zentral dabei ist das Sicherstellen einer hilfreichen und unterstützenden Kommunikation zwischen Pflegenden und onkologischen Patienten. In einem ersten Schritt wird eine Problemanalyse durchgeführt, d.h. es werden vor allem Schwachstellen und hemmende Faktoren identifiziert, die eine hilfreiche Kommunikation erschweren. Zu diesem Zweck werden Experteninterviews mit Pflegenden auf onkologischen Abteilungen der Praxispartner durchgeführt. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse sind geeignete Instrumente und Verfahren zu entwickeln, durch die die pflegerische Kommunikation verbessert werden kann (z.B. Assessment zur Erhebung der kommunikativen Bedürfnisse, Vorgaben für zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen, Strukturen für interdisziplinäre Absprachen, Schulungsangebot für Pflegende). Anschließend werden die entwickelten Verfahren in Bezug auf ihre Praxistauglichkeit kritisch hinterfragt. Es ist geplant, für diese Reflexion eine moderierte Gruppendiskussion mit Pflegenden durchzuführen. Das Projekt endet mit dem Abschluss der Konzeptentwicklung. Für die Implementierung und Evaluation des Konzeptes wird ein Folgeantrag gestellt.