Weniger giftig, weniger klimaschädigend und viel effizienter als die konventionelle Kompressortechnologie: FH Bielefeld und Universität Bielefeld forschen gemeinsam an Legierungen, welche die Basis bilden sollen für zukunftsweisende Kühlsysteme. Dafür arbeiten Materialwissenschaften, Physik und Informatik im Projekt „DiProMag“ Hand in Hand. Im Fokus stehen Heuslerverbindungen und der magnetokalorische Effekt (MK-Effekt).
Mit insgesamt gut 2 Millionen Euro fördert das BMBF das Projekt DiProMag (Digitalisierung einer Prozesskette zur Herstellung, Charakterisierung und prototypischen Anwendung magnetokalorischer Legierungen) als Kooperation der FH Bielefeld und der Universität Bielefeld. Insgesamt sechs Arbeitsgruppen aus beiden Hochschulen forschen seit 01. Februar 2021 an alternativen Kühlkonzepten zur Einsparung von CO2 und unter der Nutzung umweltverträglicher Materialien. Die Kälteerzeugung beruht dabei auf einer durch ein Magnetfeld steuerbaren Umwandlung der kristallinen Struktur der Materialien, bei der Energie freigesetzt oder gespeichert wird. Dieser Prozess kann die klassische Kälteerzeugung durch Kompression und Expansion oft umweltschädlicher Kühlmittel in Kompressoren ersetzen. Gemeinsam mit dem Industriepartner soll die gesamte Prozesskette von der experimentellen Herstellung und Charakterisierung der magnetokalorischen Materialien über deren theoretische Beschreibung bis zum Aufbau eines Demonstrators realisiert und durchgehend digitalisiert werden. Das Projekt läuft in enger Kooperation mit der Plattform Material Digital, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine nachhaltige Plattform zu entwickeln, die Wissenschaft und Industrie zusammen zur Digitalierung der Materialforschung bringen kann. Die Idee wurde als eine von acht geförderten Projekten aus 68 Bewerbern ausgewählt.
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