„Ressourcen schonen. Wirtschaft stärken.“

Zirkuläre Wertschöpfung

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mit ressourceneffizienten Produkten und Dienstleistungen zu einer Circular Economy“ der Effizienzagentur NRW, fand am Dienstag, den 08.05. die Veranstaltung „Circular Economy in Lehre und Forschung“ an der HSBI statt. Unter den Gästen waren, neben Hochschulangehörigen der FH und der Universität, Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Bielefeld, der Industrie- und Handelskammer, sowie Interessierte verschiedenster regionaler Unternehmen.

Heike Wulf von der Effizienzagentur NRW eröffnete das Programm mit einem Vortrag zur Ressourceneffizienz. Die Agentur bietet sogenannte Ressourceneffizienzberatungen für produzierende Unternehmen an. Lisa Venhues, ebenfalls Mitarbeiterin der Effizienzagentur NRW, stellte Ergebnisse aus diesen Beratungen vor. Beispiele sind eine erleichterte Produktion, das Einsparen von Prozessschritten und schließlich jeweils eine deutlich verbesserte CO2 Bilanz. Die Effizienzagentur rechnet damit, dass die Beratungsnachfrage wächst, da immer mehr Kunden Wert auf eine vorzeigbare CO2 Bilanz der Unternehmen legen. 

Prof. Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp stellte die HSBI und speziell die Aktivitäten im Bereich zirkuläre Wertschöpfung im Bereich Lehre und Forschung am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) vor. Als Studiengangsleiterin des Studiengangs Regenerative Energien und Sprecherin des Forschungsschwerpunktes ITES ist Prof. Schwenzfeier-Hellkamp bestens mit dem Forschungsprofil vertraut. „Innerhalb des Forschungsschwerpunktes sind umfangreiche Erfahrungen in der Produktentwicklung und dem technischen Risikomanagement vorhanden. Ziel unserer Forschungen ist aufgrund unserer Erfahrungswerte die Veränderung der Produktentwicklung und nicht die eines einzelnen Produktes“, so Schwenzfeier-Hellkamp. Sie sei froh, dass der Fachbereich seit dem Sommersemester 2014 das Modul „Produkt-Risikomanagement“ und seit dem Wintersemester 2017/2018 das Wahlmodul „Zirkuläre Wertschöpfung nach Cradle to Cradle“ anbieten kann. 

Vier Studierende, die sich für das letztere Modul entschieden haben, präsentierten dem Auditorium ihre Lösungsansätze für eine nachhaltigere Produktion. Jasmin Brinkmann, Studentin des 6. Semesters im Studiengang Regenerative Energien, stellte die Vision der Gruppe vor. Dazu gehöre die Veränderung des Leitgedankens der Gesellschaft. Weg vom Konsumdenken hin zu der Frage, wie kann ich für meine Umwelt nützlich sein. Es gehe kurz gesagt um den ökologischen und sozialen Fortschritt. Dabei machte sie auch noch einmal den Unterschied zwischen „Zirkulärer Wertschöpfung“, „Cradle to Cradle“ und „Circular Economy“ deutlich. Ihr Kommilitone Karim Ahmedi stellte den Ursprung und das Ziel der zirkulären Wertschöpfung vor. „Das Wirtschaftswachstum muss von endlichen Ressourcen entkoppelt und somit in positiven Zusammenhang mit Schutz der Umwelt und natürlichen Ressourcen gebracht werden“, so Ahmedi.

Niclas Grote erläuterte das Konzept der Triple Top Line (TTL). Statt immer weniger schlecht im Sinne des ökologischen Fußabdruckes zu werden, geht es bei TTL darum, einen positiven Abdruck zu hinterlassen. Dazu zähle auch die Behauptung von langlebigen Produkten am Markt. „Die Kundenbindung muss in den Blick genommen werden. Unternehmen, die den Umweltgedanken auf ihre Fahne schreiben, wirken automatisch innovativ und zukunftsweisend“, resümiert Grote. Den Abschluss machte Peer-Robin Trümper. Er stellte die Farbstoffsolarzelle (DSSC) nach dem Konzept der zirkulären Wertschöpfung vor. Herkömmliche Solarzellen seien zwar effizient, aber nicht effektiv. „DSSC´s nutzen regenerative Energien, benötigen keine giftigen Bestandteile, es sind keine seltenen Halbleiterstoffe notwendig und zudem sind die Herstellungskosten gering“, fasst Trümper den Mehrwert der Farbstoffsolarzelle zusammen.

Am Ende der Diskussionsrunde lud Prof. Schwenzfeier-Hellkamp die Gäste ein, das Labor für Lichttechnik des Fachbereichs und die Photovoltaikanlage auf dem Dach der HSBI kennenzulernen. (th)