09.11.2016

Ein Drucker namens Wilbert

Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik bauen überdimensionalen 3D-Drucker.

Zufrieden und sicher auch sehr stolz blicken die sieben Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen auf das Ergebnis ihres Studienprojekts: Den selbst konstruierten und eigenhändig gebauten 3D-Drucker „Wilbert V1“, wie er von der Projektgruppe liebevoll getauft wurde. Das der Drucker sogar einen Namen bekommen hat verwundert einen nicht, wenn man den enormen Einsatz der Studierenden sieht.

Der Projektbetreuer Prof. Dr. Marc-Oliver Schierenberg: „Eine der motiviertesten Gruppen, die ich in meiner Zeit als Lehrender getroffen habe. Die Leistungsbereitschaft übertraf meine Erwartungen und die Teamarbeit verlief vorbildlich.“

Die Aufgabenstellung für das mit „sehr gut“ bewertete Studienprojekt des vierten Semesters lautete: Bau eines 3D-Druckers. Das Besondere an der weiteren Aufgabenstellung: Der Drucker sollte ein ungewöhnlich großes Druckvolumen haben. Um dem erklärten Ziel, in einem größeren Maßstab drucken zu können, näher zu kommen, mussten die Studierenden zunächst viel recherchieren. „Der Drucker musste komplett neu konstruiert werden, da es für diese Aufgabe lediglich ein Vorbild, keine Daten, höchstens Anhaltspunkte gibt“, erklärt Projektleiter Julian Lopatin. „In einem zweiten Schritt haben wir das Team in Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat sich vorrangig um die Mechanik gekümmert, während sich die andere Gruppe um die elektrotechnischen Zusammenhänge bemüht hat“, so Lopatin weiter.

Nach der zirka einmonatigen Recherchephase wurde der Drucker Stück für Stück im CAD Programm konstruiert. Um das Gerät überhaupt bauen zu können, nutzte die Gruppe einen kleinen 3D-Drucker und erfüllte damit den ureigensten Gedanken des 3D-Drucks, Ideen sofort umsetzen und Bauteile direkt nutzen zu können.

Am Ende stand ein funktionstüchtiger 3D-Drucker da, der dank eines bis auf 160 Grad beheizbaren Heizbettes die Möglichkeit bietet sowohl PLA als auch ABS zu drucken. Selbst bei der Heizplatte handelt es sich um eine Sonderanfertigung, da der Maßstab sehr groß ist. Der Drucker hat schlussendlich ein Druckvolumen von 400x400x500 mm.

„Nach ein paar Wochen Software- und Kalibriereinstellungen konnten bereits konkrete Bauteile gedruckt werden“, freut sich Student Mark Slangen. Die Projektgruppe zieht einstimmig das Fazit, dass ihnen das Projekt einen enormen Wissenszuwachs gebracht hat. Sie haben nicht nur ihre Kenntnisse im Bereich der Mechanik, der Arbeit mit der entsprechenden Software oder der Elektrotechnik verfestigt, sondern vor allem auch die realen Anforderungen rund um eine solche Aufgabe kennengelernt. Gemeint sind Punkte wie die Absprachen mit Lieferanten, Preisverhandlungen und letztlich auch die Teamarbeit. Ein unerwarteter Mehrwert ergab sich für die Studierenden Mark Slangen und Julian Lopatin, die sich über die Möglichkeit freuen, den Drucker in einem neuen Projekt – diesmal im fünften Semester und in Kooperation mit der Hörmann KG – nutzen zu können. (th)

 

Das gesamte Projektteam spricht ein großes Dankeschön an folgende Firmen aus, ohne die, die kostengünstige Umsetzung und damit das ganze Projekt nicht hätte umgesetzt werden können:

igus GmbH
insensiv GmbH
BRECO Antriebstechnik Breher GmbH & Co. KG
Clausen OHG
Karl Menzel Maschinenfabrik GmbH & Co