25.01.2016

Projektstart „Vidumath“ – Mathematik-Videos für Schüler

Das erste „Kick-off“ Planungstreffen des neuen Projektes von Prof. Dr. Jörn Loviscach fand vom 18. bis 19. Januar am Fachbereich IuM statt.

Ein internationales Team von Experten versucht im Rahmen des ERASMUS-Projektes "vidumath" die "Mammutaufgabe" zu bewältigen, Schülerinnen und Schüler im Alter von neun bis zwölf Jahren Mathematik visuell näherzubringen.

Wie soll das funktionieren? Viele Menschen können nachweislich Zusammenhänge visuell leichter verstehen, Schüler haben durch das Projekt die Möglichkeit mit Hilfe von Videomaterialen die Welt der Mathematik zu entdecken. Geometrie und Symmetrie kann man bekanntlich leicht visualisieren, doch die Projektgruppe macht sich ebenfalls Gedanken über die mögliche visuelle Darstellungsweise abstrakter mathematischer Konzepte, wie beispielsweise die Anfänge der Algebra, Volumen oder Brüche. Prof. Jörn Loviscach, der selbst unter anderem Ingenieurmathematik am Fachbereich IuM lehrt, arbeitet zusammen mit Mathematikprofessoren, Lehrern sowie Experten für Video- und Fototechnik. Die Experten kommen aus allen Teilen Europas zusammen, um Ideen zu entwickeln und diese anschließend als drei- bis vierstündige Workshops für Lehrer aufzubereiten. Die internationalen Projektmitglieder kommen aus Trondheim (Norwegen), Sofia (Bulgarien), Coimbra (Portugal) und Chester (Großbritannien) und Bielefeld und werden durch eine ERASMUS+ Förderung für "strategische Partnerschaften im schulischen Bereich" unterstützt.

In Bielefeld ging es nun darum eine Idee für eine Fotoreihe zu entwickeln, die mit digitalen Mitteln für eine Videoproduktion genutzt werden kann. Die Unterstützung zum technischen Know-How für Videoschnitte kommt von Armin Hottmann vom Kulturring in Berlin e.V. "Die Kinder können in Schulklassen selbst Ideen sammeln und Fotos schießen, eine Kamera ist mittlerweile schnell in den Schulen zu organisieren.", so Armin Hottmann.

Drei Expertenteams mit je zwei Leuten arbeiteten in den Räumlichkeiten der FH Bielefeld an verschiedenen praktischen Ansätzen, wie zum Beispiel eine volle Flasche Orangensaft 80-mal mit unterschiedlichen Füllständen zu fotografieren. Anschließend werden die Fotos mittels des "Daumenkinoprinzips" digital als Film abgespielt. So wird Symmetrie auch für sehr junge Kinder greifbar und sie können die Idee dank der visuellen Vorstellung abstrahieren.

Die frühe mathematische Förderung sei wichtig, denn sogar an Hochschulen hat so manch angehender Ingenieur Schwierigkeiten beispielsweise ein Volumen von 10.000 Litern zu schätzen. Ein besseres Gefühl für das Schätzen von Mengen und Volumen könne durch Förderung bei Schülern bereits früh ausgebildet werden. "Das Ziel ist es, den Zugang zu Mathematik für Kinder zu erleichtern, damit Mathematik für sie eben nicht nur ein toter Text ist", so Prof. Jörn Loviscach.

Im gesamten Projektzeitraum von zwei Jahren wird es fünf Treffen in allen Ursprungsländern der Experten geben, bereits im Juni steht das nächste Treffen in Bulgarien an. (ab)