19.04.2016

Breslauer Gymnasiasten zu Besuch am Fachbereich IuM

20 Schülerinnen und Schüler eines technischen Gymnasiums aus Breslau/Polen informierten sich über die Studienmöglichkeiten am Fachbereich IuM.

Von einem technischen Gymnasium in Breslau (Elektroniczne Zaklady Naukowe Wroclaw) kam dieses Jahr fast schon traditionell eine Gruppe von etwa 20 Schülerinnen und Schülern an den Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM). Diese stehen aktuell kurz davor, das polnische Abitur zu absolvieren. Aus diesem Grund wollen sie sich über die Studienmöglichkeiten in Bielefeld erkundigen. Prof. Reinhard Kaschuba und Karin Laube, Vertreterin der Zentralen Studienberatung , hießen die Schülerinnen und Schüler am 15. April an der Fachhochschule Bielefeld willkommen.

Karin Laube, die eine Einführung zunächst in polnischer Sprache und dann auf Deutsch hielt, stellt in einer Präsentation die Stadt, mit ihren 320 000 Einwohnern, sowie das neue Hauptgebäude mit den fast 10 000 Studierenden vor. Sie betont dabei die Anwendungsorientiertheit der Fachhochschulen im Kontrast zu den Universitäten – Wissenschaft in der Anwendung, das überzeugte auch die Schülerinnen und Schüler. Zudem zeigt Karin Laube die Zugangsvoraussetzungen für ein Vollzeitstudium in Bielefeld auf, weist aber auch auf die Alternative hin, nur ein bis zwei Semester mit dem ERASMUS+ Austauschprogramm in Deutschland an einer Hochschule zu studieren.

Im Anschluss stellt sich Prof. Andrea Ehrmann, Lehrende am Fachbereich IuM vor, die Polnischkenntnisse im Zuge ihrer Promotion an der Universität von Gliwice in Polen erworben hatte. Sie berichtet über die Erfahrungen, die sie in ihrer Zeit in Polen gemacht hat und empfiehlt einen Auslandsaufenthalt während des Studiums. „Schon Kleinigkeiten können einen großen kulturellen Unterschied ausmachen, ich erinnere mich noch wie verwirrend anders die Toilettenhinweisschilder in Polen aussahen – daran musste ich mich erstmal gewöhnen“, erinnert sich Ehrmann.

Prof. Reinhard Kaschuba hält daraufhin eine Präsentation zum Thema Studieren im Allgemeinen und insbesondere über den von ihm geleiteten Studiengang Mechatronik. Er erklärt den Wortursprung aus dem Lateinischen „studere“ – sich eifrig bemühen und betont das Ziel, dass die Studierenden tief in eine Materie eintauchen sollen, so tief, dass sie Tag und Nacht nicht mehr unterscheiden können. Im Bereich Mechatronik sei das nicht anders, dies sei ein zukunftsorientiertes Studium, das Maschinenbau mit Elektrotechnik und Informatik kombiniert. Prof. Kaschuba zeigt dazu den siebensemestrigen Studienverlaufsplan und erklärt, dass man sechs Module pro Semester belegen muss. Auf Nachfrage eines Schülers, ob es denn einen Vorlesungszwang gebe, antwortet Prof. Reinhard Kaschuba mit einem Augenzwinkern, dass dies leider nicht der Fall sei, aber wohl besser für die Studierenden wäre. Allerdings gebe es dennoch an der Fachhochschule eine viel engere Begleitung der Studierenden durch die ganze Hochschullaufbahn, da die Lehrenden in regelmäßigem Kontakt zu diesen stehen. Schließlich zeigt Prof. Kaschuba noch einige Projektfotos von einem Zeppelinbau im ersten Fachsemester und hebt hervor, dass die meisten der Absolventinnen und Absolventen nach dem Abschluss des Studiums in der Industrie arbeiten. Passende Masterangebote zum Studiengang Mechatronik am Fachbereich IuM sind Optimierung und Simulation sowie Biomechatronik. Eine wissenschaftliche Karriere mit Promotion sei trotz des praxisorientierten Schwerpunkts des Studiengangs Mechatronik jedoch nicht ausgeschlossen, so Prof. Reinhard Kaschuba.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich interessiert und fragten nach Studentenwohnheimen, Studiengebühren und Stipendienmöglichkeiten in Deutschland. Im Anschluss an die Fragerunde ging es zur Laborführung. Dort konnten die Gäste erleben, wie die studentischen Projekte ablaufen, von dem Sandsturmsimulator bis hin zur Messung einer Sprungantwort. Zum Abschluss des Besuchs gab es Mittagessen in der Mensa auf dem Campus. Alles in allem konnten sich die Schülerinnen und Schüler ein authentisches Bild vom Hochschulleben machen und sich nach eigener Aussage bereits ein bisschen wie Studierende des Fachbereichs IuM fühlen. (akb)