28.10.2021

Besuch der Partnerhochschule in Belgien zum Semesterstart

Prof. Dr. Franz Feyerabend, Lehrender im Fachbereich IuM, vertritt seit mehreren Jahren die Kooperation der FH Bielefeld mit der Hogeschool PXL, University of Applied Science and Arts in Hasselt, Belgien.

Die Hochschule befindet sich etwa drei Fahrtstunden von Bielefeld entfernt. In der Zeit vor den pandemiebedingten Einschränkungen bestand laut Feyerabend ein reger Austausch unter den Studierenden beider Hochschulen: „Wechselseitige Besuche, Austausche und Bachelor-Projekte sind im Sinne des Internationalisierungsgedankens der Hochschulen weiter zu fördern und zu intensivieren“, so die Überzeugung des Professors, der die Hochschulpartnerschaft im Jahr 2013 initiiert hat. „Bachelorprojekte der belgischen Studierenden konnten und können sowohl in Bielefelder Unternehmen als auch in unseren Hochschullaboren erfolgreich durchgeführt werden“, so Feyerabend weiter. Aktuell habe ein Unternehmen aus der Nähe von Paderborn ein Vertriebsprojekt für ein bis zwei Studierende ausgeschrieben, deren Betreuung er gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus Belgien übernehmen werde. 

Internationales Praktikum

In diesem Jahr konnte die langjährige Partnerschaft beider Hochschulen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen weiter intensiviert werden. Die ehemalige Studentin Carolin Röthemeier des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen konnte ihr Auslandspraktikum in Hasselt absolvieren. Schwerpunkt des Praktikums war hierbei das PXL-MakerSpace.

Studentin bei Experimenten vor einer Extrusionsmaschine

„Ein MakerSpace kann als Fabrikationslabor umschrieben werden. Es ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Studierende, Schüler, aber auch ehemalige Studierende oder Firmen den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren beispielsweise zur Herstellung von Prototypen zu ermöglichen. Typische Geräte an der Hogschoole PXL sind mehrere 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Sägen oder CNC Schneidtechniken. Mit der Einrichtung können unterschiedliche Materialien und Werkstücke von den Nutzern bearbeitet werden. Das PXL-MakerSpace erlaubt die Anfertigung von individualisierten Einzelstücken bis hin zum Einsatz Rapid Manufacturing Technologien“, erklärt Röthemeier. 

Das internationale Praktikum, das sich in der Regel über zwei Monate erstreckt, teilt sich in drei Projektbereiche auf. Ein Projekt beinhaltet das ingenieurwissenschaftliche Arbeiten an einer Extrusion Maschine: „Die Extrusionmaschine war mir am Anfang noch sehr fremd, doch mittlerweile haben wir uns intensiv mit dem Prozess und den Feinheiten der Maschine auseinandergesetzt, sodass ich den Recyclingprozess detailliert nachvollziehen konnte. Es war sehr spannend für mich in einem Nachhaltigkeitsprojekt arbeiten zu dürfen, auch vor dem Hintergrund, dass die fertige Maschine nach Südamerika geschickt wird, um vor Ort das Bewusstsein für die Themen Klimawandel und Recycling zu steigern“, erzählt die Absolventin von ihren Erfahrungen. 

Ein weiteres Projekt war die Erarbeitung eines ESCAPE Rooms in Zusammenarbeit mit einem belgischen Unternehmen. Dies umfasste die Detailplanung, das Konzept zu Inhalten sowie die Erarbeitung der Maßnahmen zur Umsetzung. Der neue PXL-Escape Room soll im Projektunterricht verschiedener Studiengänge eingesetzt werden und für die Studierenden in dieser ungewöhnlichen  Form Studienkompetenzen vermitteln.

Vortrag zum Semesterantritt

Zum Semesterstart hat Professor Feyerabend zirka 50 Studierende des dritten Semesters mit einem Vortrag zur Methode der Wertanalyse im Fach Elektromechanik in das Semester eingeführt. Die Methode habe sich in den letzten Jahren unter anderem zum eigenständigen Value Stream Design VSD gewandelt. Grundlagen zur Wertanalyse und Beispiele wurden den belgischen Studierenden dabei in deutscher Sprache vorgestellt. Ziel ist es, den belgischen Studierenden ergänzend zum Deutschunterricht unterschiedliche Fachvorträge der Partnerhochschule aus Bielefeld anzubieten. Prof. Feyerabend dazu: „Ich konnte in diesem Vortragsformat sowohl Internationalisierungs-, Ingenieurs- und Sprachkompetenz in einem Thema mit industriellem Kontext zusammenbringen. Im Kern spricht die Studierenden eine betriebliche Fachlichkeit an. Das umzusetzen ist mir wichtig.“

Professor in Diskussion mit Studierenden

Zukünftige Pfade 

„Ich freue mich sehr, dass Frau Röthemeier ihr internationales Praktikum in Belgien durchführen und die Kooperation beider Hochschulen jetzt wieder an alte Erfolge anschließen konnte. Schön wäre es, wenn wir, wie bereits in den Vorjahren, den PXL Studierenden Bachelorprojekte in unseren Laboren anbieten könnten. Die Kooperation mit Belgien liefert für beide Seiten Vorteile und wertvolle Erfahrungen. Ich hoffe, unsere Hochschulpartnerschaft in den nächsten Jahren stärker vertiefen zu können“, resümiert Prof. Feyerabend. An der Partnerhochschule PXL in Hasselt können Praxisphasen, Studiensemester, Bachelor- und Masterprojekte oder Praktika für Bielefelder Studierenden durchgeführt werden. 

Bei weitergehendem Interesse wenden Sie sich gerne an das International Office der FH Bielefeld: international.office@fh-bielefeld.de

(Studentischer Beitrag /th)