15.04.2019

Fachverband zur Förderung technologischer Innovationen (IEEE) an der FH Bielefeld

Meeting des Joint IAS/PELS/IES German Chapters zum ersten Mal an der FH Bielefeld.

Zum ersten Mal fand am 12. April das Meeting des Joint IAS/PELS/IES German Chapters, eine Gruppe innerhalb des IEEE (Institute of Electrical and Electronic Engineers), im Hauptgebäude der Fachhochschule (FH) Bielefeld statt. Der IEEE ist ein weltweit agierender Berufsverband für Ingenieure aus dem Bereich der Elektro- und Informationstechnik mit Sitz in New York City, USA. Der Verband definiert sich über sein Netzwerk, welches als Plattform für den fachübergreifenden Informationsaustausch dient. Die Mitglieder verfolgen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit das Ziel, technologische Neuerungen voranzutreiben. Aufgrund des thematischen Schwerpunkts zählt der in dieser Form weltweit größte Fachverband zur Förderung technologischer Innovationen auch Lehrende und Studierende des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) zu seinen Mitgliedern.

IuM-Dekan Prof. Dr. Lothar Budde begrüßte die rund 35 Mitglieder, die aus ganz Deutschland zum Chapter Meeting angereist waren. Darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Hochschulen. Interessierte Studierende der FH Bielefeld nahmen ebenfalls an dem Treffen teil. Prof. Budde stellte die FH Bielefeld mit Schwerpunkt auf den Bereich Forschung und Entwicklung vor. Seine Begrüßungsrede schloss er mit den Worten „Die FH versteht sich als Teil der Gesellschaft, der sich seiner Verantwortung bei der Ausbildung junger Menschen bewusst ist“.

Der Verband verfolgt laut eigener Aussage das Ziel, die technologischen Spitzenleistungen, die sich aufgrund der weltweiten Mitgliederstruktur in dem selbigen bündeln, zum Wohle der Menschheit einzusetzen. „Das erreichen wir durch zahlreiche humanitäre Projekte“, so Péter Magyar, der in seinem Festvortrag zum 20-jährigen Bestehen der deutschen Sektion, einige davon vorstellte. In Deutschland sind derzeit knapp 8.000 Mitglieder im Fachverband IEEE aktiv. Aufgrund dieser Mitgliederstärke ist die deutsche Sektion die fünftgrößte des Fachverbands insgesamt. „Im März 1999 starteten wir mit 13 Mitgliedern in Aachen“, fuhr Magyar fort. Weit über die Hälfte der weltweit aktiven Mitglieder sind der Industrie zuzuordnen, zirka 10 Prozent machen die Hochschullehrer und über dreißig Prozent die Studierenden aus. „Der starke Zuwachs an Studierenden ist erst in den letzten 10 Jahren zu verzeichnen“, berichtete Magyar weiter.

„Zu den Verdiensten des Vereins zählen neben viel zitierten Publikationen, ausgerichteten Konferenzen und formulierten Technologiestandards auch zahlreiche Berufs- und Bildungsaktivitäten“, erklärte Prof. Dr. Andreas Bünte, Lehrender des Fachbereichs IuM und Moderator der Veranstaltung, bevor er mit seinem Vortrag den Auftakt der Fachvorträge bildete. Prof. Bünte stellte eine Drehzahl- und Drehwinkelerfassung für Windenergieanlagen mittels Beschleunigungssensoren, die in die rotierende Nabe integriert werden können, vor. Mittels eines Beobachters könne diese Erfassung stationär genau, dynamisch hochwertig und robust gegen Messfehler realisiert werden, so dass die die Anlagensicherheit erhöht sowie die Kosten reduziert würden. Der anschließende Fachvortrag von Michael Kelker, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Vertretung für Prof. Dr. Jens Haubrock, Studiengangsleiter im Fachbereich IuM, trug den Titel „Entwicklung eines Prognosemodells zur Vorhersage der Photovoltaikleistung unter Verwendung von künstlichen neuronalen Netzen“. Michael Kelker stellte das Forschungsprojekt Fit2Load der Arbeitsgruppe von Prof. Haubrock und die dazu entwickelte künstliche Intelligenz zur Vorhersage von Photovoltaikleistung vor.

Den Abschluss machte Prof. Dr. Martin Kohlhase, ebenfalls Lehrender im Fachbereich IuM, mit seinem Vortrag zum Thema „Digitalisierung von Bestandsanlagen unter Verwendung von datenbasierten Ansätzen und Data-Mining-Verfahren“. Dabei stellte er, am Beispiel einer anodischen Tauchlackierung, einen ganzheitlichen Ansatz vor und erläuterte zugleich Clustering-Verfahren zur Analyse und Verbesserung von Teilprozessen an der Anlage.

Für den gelungenen Rahmen zum Ausklang des Treffens sorgte die Laborrundführung im Fachbereich IuM, nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vortag eine Unternehmensbesichtigung bei der Beckhoff Automation GmbH & Co. KG in Verl erleben konnten. (th)