31.10.2018

Forschungskooperation mit Tunesien geht in die 2. Runde

Gastwissenschaftler Dr. Amir Bahri und Diplom-Studentin Sirine Abid zu Gast im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik.

In 2017 wurde eine erste, vom DAAD finanzierte Kooperation zwischen dem Labor für Werkstoffprüfung des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) (Prof. Dr. Thomas Kordisch) und dem Fachbereich Materials Engineering der „National School of Engineers“ University of Sfax, Tunesien (Prof. Dr. Khaled Elleuch) gestartet.

Nach dem erfolgreichen Projektstart wurde schließlich ein Anschlussprojekt beantragt und für 2018 genehmigt. In diesem aktuellen DAAD-Projekt ist Dr. Amir Bahri als Gastwissenschaftler für sechs Monate im Labor für Werkstoffprüfung eingebunden. „Dr. Bahri arbeitet im Rahmen seines Aufenthaltes an verschiedenen Forschungsthemen, wie zum Beispiel Röntgen- und Computertomographie sowie der numerischen Simulation von Kraft-Eindringkurven aus Härteversuchen“, erklärt Kordisch. Im Rahmen des Projekts stellte Bahri auf der internationalen Konferenz Materials Science Engineering in Darmstadt mit einem Poster („Indentation Behaviour of Stainless Steel 304L coated with TiN and TiAlN“) seine Arbeitsergebnisse aus der Kooperation mit der FH Bielefeld und der Universität Sfax vor. Zusätzlich unterstützt Bahri beim englischsprachigen Modul „Materials Engineering“, welches im Wintersemester 2018/2019 für die internationalen Studierenden des Fachbereichs IuM erstmalig angeboten wird.

Weiterhin ist die Diplom-Studentin Sirine Abid der Universität Sfax für sechs Wochen im Labor für Werkstoffprüfung tätig und untersucht im Rahmen ihrer Diplomarbeit die tribologischen Effekte galvanisch hergestellter Aluminiumoxid-Schichten auf zwei unterschiedlichen Aluminiumsubstraten. Dabei charakterisiert sie die Schichten mit der Rasterelektronenmikroskopie und mittels einem Lasermikroskop, um schließlich die Morphologie der Schichtoberfläche nach Verschleißversuchen bestimmen zu können. Diese Charakterisierungsmethoden sind für die tunesische Studentin von großer Bedeutung, da diese Methoden in Sfax nicht zur Verfügung stehen.

Bereits im April 2018 hatte der tunesische Absolvent Faiez Mnif der Universität Sfax im Rahmen seiner Abschlussarbeit „Welding Effects on Fatigue Behavior of Stainless Steel (304L)“ für die Dauer von drei Monaten im Labor für Werkstoffprüfung seine Experimente durchgeführt. Diese Abschlussarbeit wurde von Dr. Manel Ellouz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich IuM und Prof. Elleuch, Lehrender der Universität Sfax in Kooperation bewertet. „Die gemeinsame Betreuung von Abschlussarbeiten, soll die wissenschaftlichen Kooperation zwischen den beiden Hochschulen langfristig vertiefen“, so Kordisch.

Aufgrund der von beiden Seiten geäußerten sehr erfolgreichen Kooperationsergebnisse, hat Kordisch bereits ein Anschlussprojekt im Rahmen der DAAD Ausschreibung“ Dialog mit der islamischen Welt“ für drei weitere Jahre beantragt, welches dann die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Tunesien ab Januar 2019 langfristig etablieren soll.  „Diese Kooperation ist ein weiterer wichtiger Schritt im Sinne der Internationalisierungsstrategie unseres Fachbereichs“, honoriert IuM-Dekan Prof. Dr. Lothar Budde die Initiative. (tk)