04.05.2021

MINT-Karrieretag: Jobs mit Zukunft

Der in diesem Jahr erstmals online durchgeführte MINT-Karrieretag fand am 23. April mit rund 140 Studierenden großen Anklang. 

Die Veranstaltung wurde bereits zum achten Mal in Kooperation zwischen dem Career Service der Universität Bielefeld und dem Praxisbüro des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule (FH) Bielefeld durchgeführt. „Passend zum Jubiläumsmotto der FH Bielefeld - 50 Jahre Zukunft - geht es in diesem Jahr um die Zukunftsthemen Digitalisierung in der Produktion und Fertigung, künstliche Intelligenz, Elektromobiliät und Smart Building. Dafür konnten wir vier große und ein kleineres Unternehmen aus OWL gewinnen“, lauten die Begrüßungsworte von Brigitte Böwingloh, Leiterin des Praxisbüros und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich IuM. „Der Austausch zwischen den Unternehmensvertretern und den Studierenden soll auch in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt des Karrieretages stehen“, betont Dörte Husmann, Leiterin des Career Services der Universität Bielefeld. „Damit das bei einer Veranstaltung per Videokonferenz auch gelingt, schließen wir an jeden Unternehmensvortrag eine sogenannte Breakout-Session an, in der die Studierenden direkt und in kleinen Gruppen ihre Fragen loswerden können“, erklärt Andrea Knieps, die in ihrer Funktion als Studienfachberaterin des Fachbereichs IuM die virtuellen Räume betreute.

„Suchen Sie Connections für Ihre Zukunft?“

„Wir hätten da welche für Sie“, so der Aufruf von Henrike Held, Gruppenleiterin im Bereich Global Industrial Engineering / Digital Transformation der Harting Technologiegruppe. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Miriam Kessel, Teamleiterin im Bereich Recruiting und HR Marketing, machte Held deutlich, wie die Produktion der Zukunft bei Harting aussieht und welch kontinuierliche Weiterentwicklung für junge Berufseinsteiger möglich sei. Der Markt benötige immer mehr Varianz in den Produkten, kleine Losgrößen und eine schnellstmögliche Lieferzeit. Diese Anforderungen soll künftig die sogenannte Modellfabrik umsetzen. „Der hohe Grad an Automatisierung und die sich verändernden Kundenwünsche erfordern neben Ideenreichtum auch unternehmerisches Denken und deshalb freuen wir uns auf Ihre Bewerbung“, finalisiert Kessel.

„Künstliche Intelligenz ist aktuell ein absolutes Hype-Thema. Das Potential ist laut McKinsey größer als das der Dampfmaschine“, erklärt Dr. Florian Nielsen, Head of Artificial Intelligence and Data Science im Bereich Smart Home / Electronics bei der Miele & Cie. KG. Nielsen machte deutlich, welche Relevanz das Technologiefeld Künstliche Intelligenz für ein Familien-unternehmen wie Miele hat und welche Chancen das für Berufseinsteiger mit sich bringe. Sein Kollege Marc Sundermann, Referent für Employee Engagement, ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Sie müssen nicht Ewigkeiten nach der perfekten Formulierung suchen. Für ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit bewerben Sie sich initiativ und gerne ohne Anschreiben. Dass Sie motiviert sind, setzen wir voraus. Uns interessiert Ihr Lebenslauf und wer Sie sind, nicht der optimierte und lückenlose Werdegang in Rekordzeit“.

„Wir haben mehr Ideen als Zeit, diese abzuarbeiten, nicht nur deshalb sind Sie immer herzlich willkommen“, so die ermutigenden Einstiegsworte von Patrick Holtkamp, Leiter Time to Market bei der Möller Group. Zielsetzung sei die Entwicklung und Realisierung von Herstellungs-prozessen, um kundenspezifische Produkte in sehr hoher Varianz fertigen zu können, bis hin zur Stückzahl 1. Beispielhaft wurden zwei der fünf Fertigungsbereiche, die Taucherei und der 3D Druck, näher vorgestellt. Daraus leitete Holtkamp die damit verbundenen technischen Fragestellungen und die resultierenden Aufgabengebiete für potentielle Bewerberinnen und Bewerber ab. Annabelle Volk, HR Business Partner bei Möller schloss sich ihrem Vorredner an: „Ich freue mich, Ihnen die MöllerGroup heute genauer vorzustellen und unseren Arbeitgeber damit in der Region bekannter zu machen, da man mit unseren Produkten nicht zwangsläufig in Berührung kommt. Statt der üblichen Präsentation zeigen wir Ihnen einige aufgenommene O-Töne von ehemaligen Studierenden, die jetzt bei uns fest im Sattel sitzen.

Entwicklungsingenieurin Laura ist über ihre Bachelorarbeit mit dem Unternehmen in Kontakt gekommen und berichtet über die tollen Möglichkeiten, weshalb sie im Anschluss geblieben sei. Sven Hendrik, mittlerweile Teamleiter, weiß: „Die Geschäftsleitung hat immer ein offenes Ohr. Diese Unter-nehmenskultur hat mich begeistert.“ Auf interessierte Rückfragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Karrieretages, ob sie sich auch ohne Berufserfahrung bewerben dürften, freut sich Volk antworten zu können: “Initiativbewerbungen sind erwünscht und das auch von Berufseinsteigern!“

„Unter der Überschrift: ‚Driving emobility – Planung von ganzheitlichen Ladelösungen‘ ist die Vorstellung des jüngsten und kleinsten Unternehmens der wallbe GmbH insofern ein besonderes Highlight für viele der teilnehmenden Studierenden, da beide Redner Absolventen des Fachbereichs IuM der FH Bielefeld sind“, weiß Böwingloh. Stefanie Balzarek, Leiterin Vertrieb DACH & Projektmanagement stellte gemeinsam mit Tim Sperlich, Technischer Projektmanager bei wallbe, die an das Unternehmen gestellten Anforderungen im Bereich des Aufbaus einer Ladeinfrastruktur vor. Auch die Aufgaben des Vertriebs und Projektmanagements im Bereich E-Mobility sowie die Konzeptionierung und Umsetzung in der Praxis an realen Beispielen waren Inhalte ihrer Unternehmensvorstellung.

„Wir suchen Menschen die unsere Lösung verstehen und ihr vertrauen“, so Balzarek. „Wir wachsen rasant und bekommen jeden Monat neue Kollegen, was mich in unseren Vorhaben weiter bestärkt und motiviert“, ergänzt Sperlich. Von Studierendenseite aus wurden viele Fragen zur Unternehmenskultur und dem genauen Werdegang nach dem Studium erfragt. Balzarek erzählt aus dem Unternehmensalltag „Wir führen hier eine offene Fehlerkultur und lösen Probleme gemeinsam. Wir arbeiten bisher mit der Vertrauensarbeitszeit und haben gute Erfahrungen damit gemacht. Kurz - das menschliche Miteinander muss passen. Wir sind zwischen 25 und 38 Jahre alt und damit ein sehr junges Team. Wir sind offen für eure Ideen, euer Interesse, sprecht uns einfach an.“

Zum Abschluss stellte Frank Schröder, Head of Facility Managment bei der Phonenix Contact Electronics GmbH vor, wie die Digitalisierung ihre Gebäude verändere. Smarte Geräte gebe es im privaten Umfeld inzwischen immer mehr. „Beleuchtung, die sich per Sprachkommando ein- und ausschalten lässt oder ferngesteuerte Heizungsanlagen gehören heute zum modernen Smart Home. Bei Phoenix Contact wird im eigenen Smart Building gezeigt, was intelligent vernetzte Gebäude sind“, so Schröder. „Besonders hervorzuheben ist der angenehme Berufseinstieg bei Phonenix Contact. Wir arbeiten mit dem sogenannten on boarding, bei dem neue Kolleginnen und Kollegen in einer bis zu 100 tägigen Einarbeitungsphase verschiedene Bereiche und Standorte des Unternehmens kennenlernen. In erster Linie suchen wir Menschen, die zu uns passen, die neugierig sind und mit uns im Team die Welt verändern wollen“, ergänzt Monika Michalzik, die bereits seit über 10 Jahren für das Recruiting bei Phoenix Contact zuständig ist.

Karrieretag mit Perspektive

„Wie die Abfrage zeigt, sind die teilnehmenden Studierenden ziemlich genau hälftig von Uni und FH, was uns sehr freut und die Sinnhaftigkeit dieser Kooperation nochmals unterstreicht“, resümiert Husmann. „Die Tatsache, dass wir nicht nur Bachelor- oder Masterstudierende, sondern auch Promovenden und Absolventen unter den Teilnehmern haben, zeigt uns auch noch einmal ganz deutlich, wie breit gefächert die Interessenslage für dieses Veranstaltungsformat ist. Nicht nur für die Studierenden, sondern mindestens genauso für die Unternehmensvertreter“, so Böwingloh. Unternehmensvertreter Frank Schröder, pflichtet den Veranstaltungsorganisatorinnen bei und findet mit seinem Aufruf an die Studierenden die idealen Schlussworte: „Suchen Sie sich einen Job aus, bei dem Sie von vorneherein mit Begeisterung bei der Sache sind. Verstellen Sie sich nicht, seien Sie authentisch. Schauen Sie sich in Praktika mehrere große und kleine Unternehmen an. Nur so können Sie erfahren, wo Sie mit Spaß bei der Sache sind, denn das ist für ein langes Berufsleben der wohl zentralste Aspekt!“. (th)