Aus Erfahrung lernen - Nutzerorientierte Gebäudebewertung am Beispiel des Stadtbads Okeraue in Wolfenbüttel

Masterarbeit Monika Fitz / 8.2016 – Studiengang Integrales Bauen – Vertiefung PM Bau – HSBI/FB 2

Öffentliche Bäder haben für die Bevölkerung Deutschlands einen hohen Stellenwert, steht doch das Schwimmen seit vielen Jahren auf einem führenden Platz der beliebtesten Sportarten. Darüber hinaus müssen Bäder vielfältige Anforderungen erfüllen, die dem vorherrschenden Gesundheitsanspruch und Freizeitverhalten der Nutzer Rechnung tragen. Inwieweit sie diesen sich durchaus wandelnden Ansprüchen dann tatsächlich gerecht werden und qualitativ überzeugen, zeigt sich in der realen Nutzungsphase: Hier können Planer und Betreiber des Bads – ganz im Sinne der Qualitätssicherung – aus den Erfahrungen der Nutzer lernen. Dies betrifft die Rückmeldungen der Nutzer über die Stärken, aber auch über die Schwächen des Gebäudes.

Ziel der Masterarbeit ist es, auf Grundlage einer nutzerorientierten Gebäudebewertung am Beispiel des Stadtbads Okeraue in Wolfenbüttel konkrete Verbesserungsvorschläge für die Schwimmhalle selbst sowie Handlungsempfehlungen für die zukünftige Planung und den Bau vergleichbarer Bäder zu formulieren.

Der Theorieteil der Arbeit beginnt mit einer Erläuterung zentraler Begrifflichkeiten, die die Thematik der nutzerorientierten Gebäudebewertung umfassen. Weiterhin wird eine Einführung in das Badewesen in Deutschland gegeben, die auch Angebote und Anforderungen heutiger Bäder erfasst. Im letzten Schritt rückt die Methode der Post-Occupancy Evaluation (POE) in den Vordergrund.

Im Praxisteil liegt der Schwerpunkt auf der nutzerorientierten Gebäudebewertung am Beispiel des Stadtbads Okeraue in Wolfenbüttel. Hierzu erfolgt eine Vorstellung des Objekts und wesentlicher Beteiligter im Planungs- und Realisierungsprozess. Zudem wird auf die Methode der POE bezüglich ihrer geplanten Vorgehensweise und Umsetzung eingegangen. Zuletzt werden die dokumentierten Stärken und Schwächen, welche sich aus Befragungen der Nutzer anhand von Interviews und Eindrücken vor Ort ergeben, aufgeführt.

Im Transferteil werden aus den zuvor gewonnenen Erkenntnissen mögliche Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen aus kurz-, mittel- und langfristiger Sicht abgeleitet. Das Fazit und ein Ausblick bilden den Abschluss der Masterarbeit.

Zusammenfassend zeigt die Arbeit, dass das Stadtbad und vor allem auch die Schwimmhalle insgesamt beispielhaft für die Umsetzung des heutigen Gesundheitsanspruchs und Freizeitverhaltens sind. Weil sich diese Ansprüche im Laufe der Jahre jedoch ändern, sollten Rückmeldungen der Nutzer als wesentlicher Bestandteil zukünftiger Planungsüberlegungen von Bädern dienen. Wenn die Nutzer die Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen auszudrücken, kann zukünftig nicht nur die Akzeptanz der Bäder sichergestellt werden. Planer und Betreiber können das Wissen auch nutzen, um die Qualität des Gebäudes über den gesamten Gebäudelebenszyklus zu sichern.

Kontakt: monifitz@web.de
Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüfer: Dipl.-Ing. Oliver Wölbern, Stadtbetriebe Wolfenbüttel GmbH