Das DGNB-Zertifikat als Herausforderung für die Bauleitung - Werkzeug für eine effiziente Umsetzung

Bachelorarbeit Julius Jessen / 8.2014 – Studiengang Projektmanagement Bau – HSBI / FB 2

Die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. In Deutschland zeigt sich dies insbesondere nach Einführung des Zertifikats der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Neben diesem Zertifikat gibt es weitere lokale und nationale Zertifizierungssysteme. Weiterhin sind Gebäudezertifikate fester Bestandteil bei Projektentwicklern und stärken die Wettbewerbsfähigkeit von Gebäuden. Allerdings lässt sich in der Praxis feststellen, dass die Umsetzung der geplanten Nachhaltigkeitsziele auf der Baustelle eine deutliche inhaltliche und organisatorische Herausforderung für die örtliche Bauleitung darstellt. Die Kontrolle zur Einhaltung der geforderten Nachhaltigkeitsaspekte, wie auch die Einführung von Nachunternehmern in die Thematik DGNB, sind zeitintensiv und umfangreich.

Ziel der Arbeit ist es, basierend auf der Analyse des Praxisprojekts BelsenPark in Düsseldorf, ausgewählte Handlungsempfehlungen zu formulieren und exemplarische Werkzeuge auszuarbeiten, die die örtliche Bauleitung bei der Umsetzung der Anforderungen zur Erreichung eines DGNB-Zertifikats unterstützen und den Gesamtprozess während der Ausführungsphase erleichtern.

Zu Beginn werden im Theorieteil der Arbeit grundlegende Begrifflichkeiten in Verbindung mit dem Thema der Nachhaltigkeit erklärt. So geht es im ersten Kapitel ‚Nachhaltigkeit im Bauwesen‘ unter anderem um Themen wie die Historie der Nachhaltigkeit und deren Relevanz für das Bauwesen. Der Fokus dieses ersten Gliederungspunktes liegt dabei auf der Erläuterung der verschiedenen Gebäudezertifikate und deren Unterschiede. Erste Ansätze zum Deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) werden dargestellt.

Im zweiten Kapitel ‚Das deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen‘ liegt der Schwerpunkt auf der ausführlichen Betrachtung dieses Gebäudezertifikates. Weiterhin werden unter diesem Punkt die verschiedenen Funktionen und Kriterien zum Erlangen der Zertifizierung nach DGNB dargestellt.

In den Kapiteln des Praxisteils werden das Projekt und die zuvor thematisierte Zertifizierung sowie die besonderen Herausforderungen für die örtliche Bauleitung dargestellt. Im abschließenden Transferteil folgt im Kapitel ‚Handlungsempfehlungen und Werkzeuge‘ eine Auswahl von Lösungsansätzen für diese Herausforderungen.

Zusammenfassend hat die Arbeit gezeigt, dass Gebäudezertifikate, wie das der DGNB, immer mehr zum Standard im Bauwesen werden und weiter an Popularität gewinnen. Die beschriebenen Handlungsempfehlungen und Werkzeuge der Arbeit helfen dabei, die gestellten Herausforderungen zu bewältigen und den damit verbundenen Arbeitsaufwand für die Bauleitung zu reduzieren.

Kontakt: jujujessen@googlemail.com
Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüfer: Prof. Dipl.-Ing. Uwe Frerichs